SV Shalom – Christoph Vougessis DE

KREUZ UND QUER SITZEN

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Auf der Schulbank schaut der Schüler den Ereignissen gemeinhin quer ins Gesicht, weil der Lehrer dicht vor der Nase ist, beim Segeln hingegen sieht man quer nur ins Meer, weshalb der Skipper sich dort eher Richtung vorne orientiert. Nun mögen Wendewinkel von 90 Grad bei Seglern nur ein müdes Lächeln verursachen, für das Leben des jungen Hamburgers Christoph Vougessis ( 18 ) hingegen, hat dieser Wechsel der Blickrichtung enorme Folgen nach sich gezogen.

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Der junge Mann hat diese Lebenswende nämlich überaus rasant vollzogen, ist er doch von der Schulbank direkt ins Cockpit seiner Yacht umgezogen. Opti Segeln und ein Törn mit Vaters CARINA 20 nach Helgoland, haben die Lampe in seiner Birne angeknipst und damit eine Lebens Lawine ins Rollen gekickt.

Im Dezember 2015 wurde für Taschengeld die SV SHALOM, eine HURLEY 22 erworben und unter Schweiss im Hamburger Rüsch Kanal für die Reise vorbereitet. Der Start nach dem Abitur wurde für Juli 2016 entschieden und erledigt. Gesagt, getan, auf Los ging´s los! Hätte hätte Fahrradkette, wer zu viel denkt, kommt niemals los! Es gehört zum Privileg junger Menschen, dass sie ihre ganz eigenen Erfahrungen zu machen habe, Eltern, Bedenkenträger und Besserwisser müssen dabei tapfer sein – und die Klappe halten, selbst wenn sie meinen, hellseherisch um jede Ecke sehen zu können. Learning by doing! Wenn andere noch im doppelten Lebensalter bei der Mami unter´m Rock zu kleben lieben … Pardon: Küchentisch, so läuft bei diesem junge Mann ganz offenbar das Nix-Wie-Wech-Programm. Muss man akzeptieren, ggf. mit angehaltenem Atem!

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Im August erreichte mich ein Hilferuf vom Vater, ob ich bei der Reparatur der Windpilot Atlantik Anlage helfen könne, sein Sohn sei zwischenzeitlich in England angekommen? Mit einer Masszeichnung wurde dem jungen Mann dann vermutlich von hilfsbereiten Technikern einer Bohrinsel geholfen, sodass die Reise jedenfalls weitergehen konnte.

Das Wetter erwies sich als gnädig und kooperativ, die Tracking Punkte zeichnen eine saubere Perlenkette nach Gomera, wo der junge Einhandsegler kürzlich heil eingetroffen ist.

Ein einfacher Plan, vom Segler selbst erzählt:

Zu meiner Reise kann ich Ihnen nur sagen, was ich bis jetzt auch weiß:
Mal sehen wie weit man kommt. Der ursprüngliche Plan war, einen ehemaligen Schulfreund in Ecuador zu besuchen. In den Pazifik soll es also gehen. Und wenn man schon mal da ist, wieso denn nicht auch noch weiter. Ich bin schließlich nur einmal jung und habe vielleicht nur einmal die Chance dazu.

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Auf Bildern, die ich vor wenigen Tagen erhalten habe, wurde dann deutlich, dass die vermeintliche Windpilot Atlantik, nur ein „nachempfundenes“ Selbst-Bau-Opus ist. Damit soll es also nun über den Atlantik gehen, ein Pinnenpilot steht als Backup zur Verfügung, denn für den Wechsel auf einen professionelleren Steuergehilfen … war die Barschaft … und auch die Zeit zu knapp. Eilige junge Leute eben!

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So bleibt nur, alle möglichen Daumen zu drücken, damit der junge Segler im Westen, um viele Erfahrungen reicher, möglichst ohne Schlafdefizite und vor allem zur grossen Erleichterung der ganzen Familie, heil ankommen möge.

diesen Wünschen schliesse ich mich an
Peter Foerthmann TRACKING

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2 Antworten zu SV Shalom – Christoph Vougessis DE

  1. Jürgen Diedrichs sagt:

    Mut hat er ja.möge immer eine handbreit Wasser unterm Kiel sein

  2. John sagt:

    Toll, hab euch auf old seadog auf Gomera gesehen, der Typ hat sich unverständlicherweise Sorgen um euch gemacht, wobei doch jeder weiss, dass eine hurley alles kann. Hut ab.

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