SV Shalom – Anna Haubrich GER

WIR SEGELN WEITER SOLANGE WIR UNS NICHT IN DIE HAARE KRIEGEN

Guten Tag Herr Foerthmann,
Nun ein kleines Resumé meinerseits, nach dem wir uns im Paradies etwas eingelebt haben. Nach dem wunderschönen Strand Les Salines ankerten wir in St Anne, wenig später wechselten wir nach Le Marin zum einkaufen und einklarieren. Da fanden wir es aber überhaupt nicht schön, wollten also wieder an den Strand. Motor an und in Richtung Les Salines – blöd nur, dass da eine Sandbank im Weg war. Zum Glück wurden wir schnell gerettet, sind aber trotzdem nur bis St Anne weitergefahren um den Schock zu verdauen. Außerdem war es längst dunkel.

Am nächsten Tag war dann Strandtag angesagt. Christoph holte frische Kokosnüsse von einer Palme und öffnete sie mit der Machete – so hatten wir einen perfekten Drink. Der Tag ging schnell vorbei und am nächsten Morgen wechselten wir – mal wieder – unseren Ankerplatz, zurück nach Le Marin. Der Grund dafür waren Freunde, die wir beide aus La Gomera kannten und nun auch ein paar Tage auf der Insel waren. Die Tage gingen schnell vorbei und wir trafen immer mehr Bekannte wieder, nicht zuletzt Tramper, die ich schon aus Las Palmas und Mindelo kannte.

Es war eine super Zeit, wir blieben ein paar Tage in der Marina und erholten uns. Da diese aber extrem teuer ist, liegen wir nun wieder vor Anker; und zwar im Päckchen mit einem guten Freund und ebenfalls (Boots)Tramper und seinem Skipper. Abends kochen wir zusammen, mixen uns selbst Sangria und genießen das karibische Klima. Außerdem ist das Nachbarboot (unwesentlich) größer, sodass wir uns alle bequem ausbreiten können, sogar im Cockpit schlafen.

Wie lange wir hier jetzt noch bleiben ist ungewiss – für Christoph und mich steht jedenfalls fest, dass wir zusammen weiter segeln, so lange wir uns nicht zu sehr in die Haare bekommen.

Die Ziele und Route ist noch nicht ganz sicher, ich werde nächsten Monat von einer Freundin in Kuba erwartet und später in Cancun. Christoph muss das Boot hurikanesicher unterbringen und will über den Nordatlantik zurück. Aber Pläne werden ja nur gemacht um sie wieder zu ändern.

Ein letztes Wort zu dem Seglerleben hier:
Ich erlebte die Segelszene als eine sehr freundliche Gemeinschaft, die auch gerade mir als vollkommen Fremde auf diesem Gebiet immer offen und sehr hilfsbereit gegenüber trat. Ich wurde unzählige Male auf Boote eingeladen, teilweise von Menschen, die mich gar nicht kannten. Auch während unserer Überfahrt wurden Christoph und ich ja überall herzlichst aufgenommen.

Hier, auf Martinique, ist (zumindest bisher) das komplette Gegenteil der Fall. Tausende Boote die hier ankern oder verchartert werden, viele Charterer, viele „Weißhemdsegler“, wie Christoph und ich gerne spotten. Was wir damit meinen, wird offensichtlich, wenn man einmal die Stege entlang spaziert: hinter den ganzen Charterkatamaranen liegen die Millionärsyachten. Und zwar sehr viele davon. Und sehr sehr große. Das Highlight ist ein 70 Fuss Katamaran, der von einem Pärchen bewohnt wird. Grüßt man irgendeinen hier auf den Stegen wird man meist ziemlich schief angeguckt, alles ist sehr anonym. Trotzdem haben wir einige neue Freunde gefunden. Ganz wohl fühlen wir uns trotzdem nicht, von der mir bekannten Freundlichkeit und Geselligkeit der Segler ist hier oft wenig zu spüren.

Trotzdem ist es schön mal wieder irgendwo anzukommen und mit unseren neuen Nachbarn werden wir auf jeden Fall eine tolle Zeit haben.

Gibt es schon Neuigkeiten von der Presse?
Mit freundlichen Grüßen,
Anna Haubrich

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