Weg mit Peter

NACHTGEDANKEN EINES SEGLERS IN DOWN UNDER

Der Mensch will es schön haben! Das Böse ist woanders, immer der Andere! TO Segler haben – falls sie überhaupt ein Bild vom ihrem Verein besitzen – das Bild von einer HEILEN WELT. Stören verboten! Aufwecken ungesund!

Klar – der TO war stets ein Bummelzug mit Technik von gestern ( IT, was is´n das? ) – einer Vereinspostille aus vergangenen Tagen. Tradition erstickt bleischwer jede Modernität – aber das Gefühl, im Kreise der GROSSEN bekannten Deutschen Segler – der NAMES zu segeln….. geriet erhaben – und dann erst der ersehnte Auftritt in Cuxhaven – der Abend der Erfüllung – die Medaille – die Ehrung – der Applaus! Unvergessen!

DAS IST DER GROSSE TRANS OCEAN, wie er in Gedanken leibt und wogt – das große SELBST – wenn auch nur einen verzweifelten kurzen Abend lang! Aber fotografisch für alle Zeiten festgehalten – gerahmt – und an die Wand zum Stauben aufgehängt! Der krönende Abschluss jeder noch so chaotischen Weltumsegelung oder extremen hardcore Reise! Irgendwie muss Berühmheit doch hinzukriegen sein! Ein Highlight in Cuxhaven – an der Waterkant – dafür lohnen sich sogar Anzug und Krawattennaddel – Hoppala!

Segler spüren es – einige Räuspern sich: der Traum ist vorbei und ausgeträumt – vielleicht hätte er so nie geträumt werden dürfen! Ein erstes kleines Unsicherheits Gefühl, dass alles nie so gewesen ist, wie es hat aussehen sollen – oder geträumt hätte werden sollen!

Rette den Traum! Weg mit Peter!

Diese Reaktion erfolgt intuitiv – hat den Vorteil, dass das Eingeständnis einer Mitschuld von vornherein ausgeschlossen wird. Wäre ja auch zu viel verlangt, wenn man auf 30 EUR auch noch aufzupassen hätte! Bezahlt und schon vergessen – ach nee: das Zeitungsabo!

Im übrigens haben wir den Vorstand doch selber ausgewählt – alles feine Leute – wir können uns da doch gar nicht täuschen! Nee – bestimmt nicht! Außerdem haben die doch so tolle Arbeit gemacht! Oder vielleicht doch nicht? Egal – interessiert mich nicht! Außerdem ehrenamtlich – also Respekt im Quadrat! Pssst: Vorstand arbeitet!

Der Peter ist zu weit gegangen! Der Peter soll Ruhe geben! Der Peter kann uns doch nicht schon wieder einen Vorstand weg schreiben! Der Peter soll das lassen!

PETER MUSS WEG – wir wollen den TO wieder für uns alleine haben – und unsere Träume bitte nicht mehr stören lassen! Irgendwie wird es schon weiter gehen – wird doch alles nicht so schlimm gewesen sein und überhaupt: die Vergangenheit hat keine Relevanz, hat doch der Vorstand selbst gesagt! Hat doch sogar in der Yacht gestanden! Alle anderen lügen – aber der Vorstand doch ganz bestimmt sicher nicht! Das daaaf der gar nicht – der hat nämlich einen Heiligenschein!

Großer TO – Gemeinschaft aller Fahrtensegler – wir – ich – aber um Gottes Willen: den Peter nicht!

Urteile ohne Begründung – Zensur ohne Gericht – Vergangenheit ohne Relevanz – Vergessen ohne Entschädigung – Dubioses ohne Aufklärung – Zukunft ohne Konzept – Strafbarkeiten ohne Anzeige – Vorstände ohne Mut – Mitglieder ohne Interesse – Verein ohne Chance – Allesamt verloren und ohne Vision!

Mitglieder, die hier applaudieren – die die Gegenwart von Peter verwünschen – dabei zeitgleich die Mitgliedschaft von Bernt Luetgebrune weiterhin akzeptieren! Heiliger Strohsack! Sind wir denn blöd? Welch skurriler Verein?

Was würden diese Segler wohl sagen, wenn sie selber betroffen wären? Bebte dann die Netiquette? Nee: das wäre dann ja was anderes! Eben!

Der Vorstand – ein Ehrenamt – muss sich heute lohnen – windschnittig passend zum Karriereprofil. Es muss etwas dabei herauskommen – zumindest für das Ego – um sich ein klein wenig über andere Kreaturen zu erheben! Der Vorstand informiert – auch wenn er nicht weiß, was er gerade sagen soll!

Es war noch nie so leicht, gewählt zu werden! Probelauf: dummes Zeug! Vereinserfahrung: nebensächlich! Antreten – wählen lassen und schwupp´s ist man Mitglied in der Vorstands Bauchtanz Truppe. Ein SchickGefühl!

Gute Vorsätze: zugestanden – aber wer gibt vor, was notwendig ist? Spätestens hier unterscheiden sich Funktionäre von Visionären. Ohne Moral und Ethik wird das nix – ohne Visionen wird es ein Morgen nicht mehr geben!

Auf dem Basar der Eitelkeiten wird jeder Deal zum Vorteil gewendet – wenn die Funktionäre moralische Regeln beiseite mogeln und statt zum Wohle der Gemeinschaft das eigene Konto klammheimlich in den Fokus schieben. Ehrenmänner? Sowieso!

Das Leben ist ein Basar, auf dem alles gehandelt wird! Alles? Glauben wir wirklich, dass wir ohne ein festes Gerüst aus Ethik und Moral auf dem Basar bestehen können? Auf dem Basar vielleicht schon, aber nicht vor uns selbst und nicht vor den anderen Mitgliedern! Wenn wir den Verein benutzen, wie Bernt Luetgebrune ihn benutzt hat und diesen dann decken, wie es seit Jahren bis heute geschehen ist! Der Mann muss gute Laune haben – und sich ins Fäustchen lachen! Ein toller Deal – er hat geklappt! Er ist da – und Peter weg!

Ein Verein ist eine Versammlung von Menschen, die sich u.a. darauf verabredet haben, dass alle am Wissen des Vereins beteiligt werden! Dieser Grundsatz ist wieder und wieder gebrochen worden! Hat gaaarnich weh´getan! Oder vielleicht doch? Ein kleines Jucken am Haaransatz? Pflaster drauf, merkst Du garnicht!

Großer TO – aber kleines Mitglied – fast gar nicht zu sehen – zu erreichen sowieso nicht, die mail Adresse ist von gestern!

Zu spät – die Fehler stapeln sich – die Falle schnappt zu – weiter, weiter, nur nicht umkehren, oder Nachdenken – da muss man durch – bloß nix zugeben – das ist heute nicht modern – Aussitzen – wir sind der Vorstand – es ist doch immer irgendwie weiter gegangen! Die Zeit heilt alle Wunden – und die Verjährung ist eine Backstags Brise!

Peter ist weg – die Mitglieder mit Rückgrad haben das sinkende Schiff bereits verlassen – oder sind gerade dabei, die Koffer zu packen, oder die Sicherungen herauszudrehen – es wird schon klappen – keine Sorge! Vielleicht ein Rüffelchen im Novemberchen – dann tief Durchatmen und erstmal Ruhe – wohlverdiente Ruhe – das Vergessen erholt sich – wie immer – schnell – am nächsten Morgen geht es dann weiter – wie gewohnt schon wieder heiter.

Großer TO – kleine Segler!

Es bleiben vielleicht noch genügend Mitglieder – der Leiterwagen gewohnter Geschäfte rumpelt weiter – Cuxhaven steht immer noch nicht unter Wasser – der Vorstand sorgt wieder für volle Kassen – die Mitglieder helfen mit höheren Obulüssen – Spenden sind en Vogue, ehrenhaft und selbstverständlich – und der Verein dümpelt weiter ohne nennenswerte Aufgaben oder symbolische Ergüsse – außer den eigenen Nabel wieder ein wenig weiter zu verwalten – immerhin war und ist der TO ein geniales profitables Geschäftsmodell! Zum Wohle einer Cuxhaven Brache – Zum Wohle der Funktionäre – weniger zum Wohle der Beitragszahler – denen man statt dessen weiter die ideelle Wurst vor die Nase hält!

Idealisten sind doof! Wenn sie doch endlich begreifen würden, dass man nur innerhalb des Systems erfolgreich sein kann! Aber nein – sie wollen stören! Sie hindern den Vorstand bei seiner harten ehrenamtlichen Tätigkeit – und das tut man nicht! Jedenfalls nicht, wenn man ein gestandener TO Indianer ist!

Ein schlafloser Segler auf Nachtwache im einsamen Pacific mit Kurs auf Australalien … vom schwarzen Peter ein wenig aufgebrezelt und angehübscht, um starken Tobak ein wenig besser verdaulich geraten zu lassen.

Peter jedenfalls – ist wech

3 Antworten zu Weg mit Peter

  1. Wilfried Müller sagt:

    Schade,
    der TO, wie jeder Verein, jede Gesellschaft sie alle brauchen ihren Peter; unangepasst, oft lästig und immer irgendwie unbequem. Wer das als Verein nicht aushält, wird sich nach Peters Weggang bald einen anderen Peter suchen, auf den sich dann der Unmut lenken lässt.
    Aber gut, mit einem Herrn Lütgeb…, wie hieß er noch gleich, möchte ich auch nicht im selben Verein sein. Ich wusste gar nicht, dass der noch da ist. Wenn der nicht vereinsschädigend unterwegs war, wer dann?
    Peter, ich denke, ich trete mit Dir aus!

    Beste Grüsse,
    Wilfried

  2. Koszyk sagt:

    Hoppla was lese ich da „ohne Vision“
    Ich habe ja keinen TO-Durchblick,
    aber „ohne Vision“ das ist noch steigerungsfähig.
    „Deutschland“ kann noch besser.
    Wer bekommt den größten Beifall
    ist schon immer der größte Reinfall. (ob das mit der Lorelei am Rhein zu tun hat?)

    schlimm: keine Vision

    schlimmer: falsche Vision z.B.: „die Unfehlbarkeit aller Päpste, auch der zukünftigen “

    am schlimmsten: keine Vision und falsche Vision zusammen.
    wie soll das gehen? Wer bringt das fertig?
    Wer kann es anders sein, als der deutsche Bürger, welcher das größte Vertrauen der Bürger in Deutschland genießen soll.
    Zitat: „Wer Visionen hat, der soll zum Arzt gehen.“
    Zugleich hat die selbe Person die Vision von einer europäischen Einheitswährung und Einheitsregierung.

    Dazu verfolgt die selbe Person, als deutscher Kanzler, die Vision der Motorisierung und Industrialisierung der ganzen Welt. „Vor jeder Hütte einen Welt-Volks-Motor-Familien-Rollstuhl, und einen elektrischen Laubpuster, made in Germany.“

    Also sagt die Person aus: „Wer nicht meine Visionen hat, der soll zum Arzt gehen.“

    Die selbe Person bekämpfte tatkräftig und erfolgreich die Jahrhundertflut in Hamburg, 1962(?). Und lässt sich vor den Zeitgeist spannen (anders wird man nicht Kanzler in einer Demokratie): „Nach mir die Sintflut.“ Wer wünscht da Helmut Schmidt kein langes Leben.?

    Aber wer wirft den ersten Stein? Sind wir nicht alle Sklavenhalter, wo doch der Motor das Nachfolgemodel der Sklavenhaltung ist. Eine PferdeStärke gleich 10 kräftige männliche Sklaven. Ja was noch neu ist, die demokratische Mehrheit ist sogar Hobby-mäßig Sklavenhalter. Und wer kann sagen ob die neue Sklavenhaltung nicht mehr verwerflich ist, als die alte?

    Schlußfolgerung: Der TO-Vorstand ist global betrachtet allenfalls ein kleiner Fisch.

  3. Ach, ich würde ja so gern aus Solidarität ebenfalls austreten – geht aber nicht. Leider. Weil ich das schon vor ein paar Tagen tat…………….
    Gruß
    Peter Kersten
    SY Magister Wigbold

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