Konstruktion

Betrachtungen über Schiffe unterschiedlicher Konstruktions- bzw. Bauart für die Verwendung als Blauwasseryacht

Wenn Sie Ihr Traumschiff noch nicht gefunden haben, oder ganz einfach mehr über die unterschiedlichen Bauarten von Schiffen wissen möchten, Vor- und Nachteile von Kurz - oder Langkielern erklärt haben möchten, die Unterschiede von Kielschwert - , Integralschwert- oder Liftkiel-Yachten erfahren möchten, dann bieten wir Ihnen hier eine Textmaterialsammlung an. Die stichwortartige Textsammlung umfaßt auch die Weblinks vieler Yachtwerften entsprechender Kategorien.

Konstruktionsmerkmale

Monohull Cruiser Racer

• steiler Bug,
• kurze Überhänge vorn und achtern,
• lange Wasserlinie
• U - oder Trapezspant vorn,
• breites Achterschiff
• geringes Gewicht ergo geringe Lateral / benetzte Oberfläche
• tiefer Kiel,
• Balanceruder, 2 Lager
• hohes Rigg
• Propellerwelle in Wellenbock extern gelagert
• geringes Gewicht / Länge

Vorteil:
• gute Manövrierfähigkeit unter Maschine auch rückwärts,
• starke Abdrift bei brechenden Seen
• Steuerkräfte am Ruder moderat, d.h. geringerer Stromverbrauch unter Autopilot
• schnelles, evtl. gleitfähiges Schiff, hohe Etmale bei Starkwind
• großes Segeltragevermögen, steifes Schiff,

Nachteil:
• lauteres Segeln, geringerer Komfort unter Deck,
• Durchkenterung u.U. problematisch, vor allem, wenn Segel gesetzt sind,
• Reserveauftrieb im Vorschiff geringer
• Kiel und Ruder bei Kollision / Grundberührung gefährdet (pro Jahr gehen
• tausende Container auf See verloren ! ),
• Gefahr durch Treibnetze ( Propeller Welle)
• Beidrehen manchmal weniger ratsam,
• Kiel meist untergebolzt,
• flache Bilge, d.h. bereits geringe Wassermengen sind störend
• höherer Druck im Rigg durch tieferen Schwerpunkt
• Trockenfallen problematisch
• Slippen nur in Traverse / Travellift
• solider Bock notwendig bei Liegezeiten an Land (Hurricane)

Beispiele:
Aerodyne
Baltic,
J-Yachts www.jboats.com
X-Yachts www.x-yachts.com
Winner www.winneryachts.com
Sentijn, Niederlande

Kielschwert

Viele traditionelle Schiffe hatten einen langen Kiel mit tiefem V- Spant, mit jedoch nur geringem Tiefgang. Ein zusätzliches Lateralschwert sorgte für gute Am-Wind-Eigenschaften.

Vorteil:
• weiches Einsetzen bei schwerer See
• Ruhe unter Deck,
• vor dem Wind geringere benetzte Oberfläche
• weichere Schlingerbewegungen durch höher liegenden Gewichtsschwerpunkt
• gute Hohe am Wind
• hoher Reserveauftrieb in Bug + Heck bei Schwerwetter
• Kiel + Ruder bei Kollision / Grundberührung wenig gefährdet,
• Kiel bildet solides Rückgrad des Schiffes,
• Treibnetze unproblematisch
• geringere Abdrift bei Schwerwetter
• beigedreht gutes Verhalten
• tiefe Bilge mit größerem Fassungsvermögen
• Durchkentern relativ problemlos
• Trockenfallen möglich
• sicherer Stand an Land (Hurricane)

Nachteil:
• Geschwindigkeit steht immer im Verhältnis zur Länge der WL
• Gleiten nicht möglich
• Schwertmechanik benötigt Service
• meist größeres Gewicht durch höher liegenden Ballastschwerpunkt
• rankeres Schiff

Beispiele:
Hood, USA
Hinckley www.hinckley.com
Koopmans, Niederlande
Hutting www.hutting.nl
Shannon www.shannonyachts.com

Lift Kiel

In Tidengewässern populär da Tiefgang stark reduzierbar.(Schwenk / Senk) Ballast überwiegend im Kiel, der solide im Rumpf verankert sein muss (meist Stahl / Aluminium) und elektro/hydraulisch bewegt wird. Häufig mit Doppelrudern um Tiefgang der Ruder zu verringern

Vorteile:
• Geringster / variabler Tiefgang bei Lift-Up,
• steifes Schiff bei heruntergelassenem Kiel,
• gute Höhe,
• leichtes Trockenfallen / Slippen

Nachteile:
• U-/ Trapez Spant setzt weniger weich ein,
• lautes Schiff bei Seegang,
• hohe Belastung für Konstruktion,
• Wartung der Lift-Up Mechanik / Hydraulik,
• 2 Ruder sind zu servicen,
• aufwendiger Bau (teuer)

Beispiel:
Dübbel & Jesse
Rommel

Multihull

Katamaran:
• aufrechtes Segeln mit großem Lebensraum und viel Decksfläche,
• erhöhte Etmale möglich,
• hohe Belastungen an Rumpf und Rigg,
• zwei Maschinen ideal fürs Manöver,
• angenehmes Leben vor Anker (kein Rollen),
• Segeln am Wind bei Welle unkomfortabler,
• Abdrift höher da geringere benetzte Oberfläche,
• Schiffsgewicht und Zuladung stets von Wichtigkeit (Speed),
• ideal zum Trockenfallen, sicherer Stand an Land (Hurricane),

Gemäßigte Cruiser

• gemäßigtes Unterwasserschiff,
• gemäßigter V-Spant im Vorschiff,
• gemäßigte Überhänge,
• Ballast meist an eingeformter Kielwurzel,
• kleine Bilge,
• teilbalanciertes Ruder ( 3 – Lager) am Skeg / Teilskeg,
• hohes aufrichtendes Moment,
• gemäßigtes Gewicht,
• Heck mit Badeplattform,
• Gleitfahrt kaum möglich,
• Trockenfallen meist möglich,
• gute Standsicherheit an Land (Hurricane),
• konventionelles Slippen meist möglich,

Beispiele:

Integralschwert

in Frankreich und für die Segelei in Tidengewässern recht populär, mit Ballast in der Bilge und Lateralschwert, Trapezspant/U-Spant im Vorschiff, breites formstabiles Schiff

Vorteil:
• geringer / veränderbarer Tiefgang, gut für das Anlaufen flacher Buchten und das Segeln in Tidengewässern
• breites Schiff durch Formstabilität
• segelt aufrechter
• geringere / veränderbare benetzte Oberfläche, dadurch bei achterlichen Winden manchmal schneller
• Gleiten möglich
• Trockenfallen problemlos
• sicherer Stand an Land (Hurricane)

Nachteil:
• lauteres Segeln,
• geringerer Komfort unter Deck
• geringere Höhe am Wind
• flache Bilge
• höher liegender Ballastschwerpunkt
• Durchkentern u.U. problematisch
• Kiel - Schwert - Ruder Mechanik muss gewartet werden

Beispiel:

Langkieler

größere Überhänge vorn und achtern,
tiefer V - Spant im Vorschiff,
größere Lateralfläche, geringerer Tiefgang,
am Kiel angehängtes Ruder,
Propellerwelle im Schiff,
höheres Gewicht / Länge

Vorteile:
• weiches Einsetzen, ruhige Bewegungen - große Ruhe unter Deck,
• hoher Reserveauftrieb in Bug + Heck bei Schwerwetter
• Winddruck im Rigg bei Starkwind geringer durch größere Krängung,
• Kiel + Ruder bei Kollision / Grundberührung wenig gefährdet,
• Kiel bildet solides Rückgrad des Schiffes,
• Treibnetze unproblematisch, geringere Abdrift bei Schwerwetter
• beigedreht gutes Verhalten,
• tiefe Bilge mit größerem Fassungsvermögen
• Trockenfallen möglich
• sicherer Stand an Land (Hurricane)

Nachteil:
• geringeres Geschwindigkeitspotential, Gleiten nicht möglich
• größere Krängung durch höher liegenden Ballast,
• Manövrierfähigkeit unter Maschine manchmal problematisch,
• Steuerkräfte am Ruder höher, da nicht balanciert,
• höherer Stromverbrauch unter Autopilot
• meist geringerer Freibord, d.h. manchmal nasseres Segeln

Beispiele: