SV Lop To – Kerstin Neermann + Helmut Siebrecht DE

ÜBER BLÖDHEIT IN BRASILIEN UND EINEN RISS IN DER SEGLER EHRE

credits by Helmut Siebrecht

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Am naechsten Morgen dreht der Wind (der Schuft), wie vorhergesagt, auf Sued. Wir gehen wieder Anker auf. Auf der Bucht kraeuselt sich keine noch so kleine Welle. Fischernetze gibt es auch nur sehr vereinzelt. In zwanzig Minuten motoren wir zurueck ueber die Bucht. Gestern Nacht haben wir fuer die gleiche Strecke fast zwei Stunden gebraucht.

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Bezahlen tun wir fuer unseren Bockmist mit einem verlorenen Paddel, einem Benzinschlauch, der Lenzpuetz und einem nassen Vorschiff. Mit einem geprellten Arm, zwei zerschnittenen Fingern. Und mit einem tiefen Riss in unserer Segler Ehre.

Ja genau – Bloedheit muss manchmal teuer sein und wehtun, damit man was draus lernt….
Neben dem Wetter werden wir fortan auch unserer Archillesferse wieder die benoetigte Aufmerksamkeit beimessen. Unserem Motor. Zuverlaessig ist er, gut gewartet auch, aber eben doch nicht der PS staerkste.

Die gute Nachricht, Lop To ist eben Lop To. Stabil wie ein Panzerkreuzer. Auch ihre Scheuerleiste. Der Spiegel des Beiboots hat zwar tiefe Macken in den Lack geschlagen, aber die Bordwand unter der Leiste ist, wie das Beiboot selbst, unbeschaedigt. Nur das Beibootcover hat ein bisschen gelitten. Das haetten wir nach dem Krach der letzten Nacht nicht im Traum vermutet.

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Als wir am naechsten Tag am Strand von einigen hiesigen Fischern frischen Fisch kaufen, erzaehlen uns diese, das wir nicht die einzigen in Schwierigkeiten waren.
Suedlich von Pinheira sei in der vergangenen Nacht ein grosserer Tunfischtrawler vor Anker gesunken.
Und sie warnen uns vor dem erneut anstehenden Winddreher.
„Ah, ihr seit von dem Segelboot da draussen. Am Wochenende schoen umziehen auf die andere Buchtseite“, uebersetzen wir ihre Gesten.
Na, die werden sich auch das ein oder andere gedacht haben, ueber ihre Kollegen Freizeitskipper, denken wir und ziehen mit roten Ohren Leine. WEITERLESEN

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