Windpilot ... strictly for Cruising

Die Erfahrung mit Ultraleicht Deplacement Yachten (ULDB) aller Grössen hat gezeigt, daß das Geschwindigkeits Potential dieser Schiffe zu groß ist, um von einem Windsteuersystem zuverlässig gesteuert werden zu können. Jede Veränderung der Windstärke hat eine eklatante Veränderung der Geschwindigkeit und damit des scheinbaren Windeinfallswinkels zur Folge. Das Geschwindigkeits Potential dieser Schiffe reicht von 0 - 25 kn, da sie ins Gleiten geraten können. Zum Vergleich: Bei Verdränger Schiffen bewirkt eine Veränderung der Windstärke nur eine geringfügige Zunahme der Geschwindigkeit, da das Schiff nicht ins Gleiten geraten kann. Das Geschwindigkeits Potential nahezu sämtlicher Fahrtenschiffe steht in fester Relation zur Länge der Wasserlinie.

Monohull ULDB´s haben keine derartige Beschränkungen. Bug, Unterwasserlinien, Kiel, Verdrängung und Segelfläche sind ausgelegt für das möglichst schnelle Surfen selbst bei moderaten Windstärken. Diese Art von Segeln liegt ganz einfach jenseits der Möglichkeiten, die ein Windsteuersystem beherrschen kann.

Die Fähigkeit zum Gleiten mit den damit verbundenen starken Veränderungen des scheinbaren Windeinfallswinkels machen ein sicheres Steuern zum Windeinfallswinkel für ein Windsteuersystem nahezu unmöglich, es sei denn, man benötigt einen neuen Mast!

Selbst beim Segeln am Wind sieht die Situation nicht unbedingt besser aus. Mit dichtgeholten Segeln hoch am Wind verursacht bereits die geringste Kursveränderung nach Lee, z.B. durch Schwell oder Gierbewegung, ein plötzliches Beschleunigen, begleitet widerum von einem spitzeren Windeinfallswinkel. Ein Windsteuersystem kann nicht unterscheiden ob das Schiff langsamer und sehr hoch am Wind, oder schneller, aber raumer segelt, denn der scheinbare Windeinfallswinkel ist in beiden Situationen identisch!

Hier ist die Spitze der Fahnenstange erreicht, denn es gibt keine Möglichkeit einem Windsteuersystem beizubringen, zwischen zwei unterschiedlichen Situationen mit gleichem physikalischen Effekt, zu unterscheiden.

Autopiloten bieten hier die einzige Alternative. Auf raumen Kursen und bis zu einem gewissen Grad auch am Wind sind gleitfähige Yachten einfach jenseits der Möglichkeiten, die ein Windsteuersystem beherrschen kann.

Die US Segelzeitschrift CRUISING WORLD schreibt in ihrer Ausgabe 9 / 1999 über die sinnvolle Nutzung von Windsteuersystemen auf Schiffen im BOC: " ...the current boats accelerate and decelerate at such extreme rates that windvane steering appear on few and conservative boats only"