SY King of Bavaria I was a German steelyacht selfbuilt by Wolfgang Clemens during 12 years starting 1975 – 1987 crossing the seven oceans during 20 years, shouldering about 100.000nm before she got lost in the Seychelles in 2007 due to material failure in the anchor tackle. He rescued himself ashore, disassembled nearly any kind of equipment whilst the boat laid high and dry on the coast. Since 2008 Wolfgang is continuing his way from Madagaskar towards Thailand in 2010 on his new boat, a Dufour 37, taking guest on board to show the highlights of the World above and underwater, since he is a very experienced diver. If you want to share his adventure of life, just continue to read here.
Wie es weiter gegangen ist – keine Weihnachtsgeschichte:
Hiermit möchte der Gangerl allen Menschen Glück und Segen, vor allem das Wichtigste, „Gesundheit“ zum Jahreswechsel wünschen. Vor Allem aber möchte ich diesen Menschen Mut zu sprechen, die gerade ein Wellental durchschreiten, in dem sie glauben nicht mehr hoch zu kommen.
In meinen 23 Jahren Weltumseglung, bin ich oft an meine Grenzen gegangen, war bis zum Hals in der Scheiße gesteckt und hatte Minuten weise meinen Mut verloren. Aber Freunde glaubt es mir, Gott, Buddha, Shifa, Ahla oder wie sie alle heißen mögen die Götter an die wir glauben, dem Mutigen wird immer geholfen, denn er hilft sich selbst.
Den Schwachen werden die Götter zu sich holen, denn sie sind kein Vorbild für die Menschheit.
Wie es Jedem bekannt sein dürfte, macht jeder in seinem Leben Höhen und Tiefen durch. Der Eine mehr, der Andere weniger. Manche wiederum trifft es so hart, dass sie daran zerbrechen. Der Starke kämpft gegen Schicksalsschläge, bis ins Übermenschliche, der Schwache gibt auf und zerbricht.
Ich hatte in meinem Leben viele Höhen und Tiefen, aber das Jahr 2007, sollte mich durch die Hölle führen.
Nach 10 Jahren Abenteuer, war ich segelmüde und glaubte in einem armen Land, wo der Lebensunterhalt erträglich ist, mein Standbein zu finden. Ich hatte, zumindest glaubte ich das, ein nettes Mädchen in Kenia gefunden. Bald wurde sie schwanger, weil sie zufällig die Pille vergaß und sie gebar einen süßen Sohn. Ich mietete ein Haus, baute es auf meine Kosten um, hatte einen schönen Garten voller Blumen und an Allem meine reinste Freude. Bald wandelte sich meine Blume zu einer Distel, die mir das Leben unerträglich machte. Die Nase echt voll von den Eskapaden meiner Kenianischen Strandschnepfe, verabschiedete ich mich schweren Herzens von meinem kleinen, süßen Sohn und nahm Kurs auf die Seychellen. Nachdem mich meine Freunde Heinz und Günter dort besuchten, kamen Chartergäste aus Berlin an Bord. Nach einer Woche ankerten wir vor der Insel Marianne bei heftigem Wind und durch einen Anker-Schäckelbruch, strandete dort auf dem Riff meine Bavaria, die mein Leben bedeuete.
Alle Versuche das Schiff zu retten, welches ich in mühseliger Freizeitarbeit, in 12 Jahren gebaut hatte schlugen Fehl. Der Wunschtraum der Weltumseglung, war in Sekundenschnelle geplatzt. Ich saß im tiefen Wellen-Tal. Aber jedes Tal endet irgendwann und es geht wieder nach Oben, indem mir ein kleineres Schiff zum Kauf angeboten wurde. Ich schlug zu und segelte damit zurück nach Kenia. Um meine finanzielle Krise zu überwinden, flog ich nach Deutschland und hielt Vorträge ab. Im Dezember hatte ich dann einen Bandscheibenvorfall und musste operiert werden. Anschließend ließ ich mich an den Krampfadern operieren, die mir bei meinen Gewalttouren oft zusetzten. Durch einen Ärztepfusch war ich dann nahe dran mein Rechtes Bein zu verlieren. Nur der Uniklinik Regensburg habe ich es zu verdanken, die mit mehreren Operationen mein Bein retteten, dass ich heut kein Krüppel bin.
Gequält mit ständigen Schmerzen, Stütz-Strumpf und Tabletten, die bis zu Magenblutungen führten, flog ich nach 10 Monaten zurück zu meinem Schiff. Da ich kaum gehen konnte, da die Vene durchtrennt war und die Durchblutung nur wenig funktionierte, war mit Charter auf dem Schiff nichts mehr zu machen.
Romantic-Hotells, für die ich seit 8 Jahren arbeitete, kündigten mir den Chartervertrag, da ich ja schwer behindert war.
Meine Fee war inzwischen im leichten Gewerbe gelandet und mein einziger Lichtblick war mein Sohn. Da meine Nachtschwalbe ständig betrunken und unterwegs war, floh ich 2008 mit meinem Sonnyboy zurück nach Deutschland. Mein Drachen hatte inzwischen mit meiner Kreditkarte, mein Konto um 2500 Euro überzogen, doch ich war mit Seppi glücklich, endlich den Bastart los zu sein. Doch das Glück nahm spontan ein Ende, als plötzlich mein Schwarzer Alptraum vor der Tür stand. Obwohl ich die Deutsche Botschaft in Nairobi angerufen hatte, ihr ja kein Visum zu erteilen, war sie plötzlich da. Sie nahm mir Seppi und zog mit ihr nach Norddeutschland, wo ihre Schwester schon als Nutte tätig war. Alle Versuche um Seppi zu bekommen schlugen fehl, obwohl ich ihnen den Beweis brachte, dass sie auf den Strich geht und Seppi vernachlässigt.
Tief enttäuscht flog ich zurück auf mein Schiff nach Kenia. Als ich in mein Haus kam, konnte ich es einfach nicht glauben, meine Alte hatte das Haus mit all meinen Sachen verkauft. Kurze Zeit später saß ich wegen Waffenbesitz im Gefängnis, obwohl es nur eine Leuchtpistole war, die auf Seegehenden Yachten ja Pflicht ist. Nach 1000 Euro Schmiergeld Bezahlung, kam ich am Heilig-Abend wieder frei. Danach kam der Zoll und wollte mein Schiff auf Drogen untersuchen, die sie dann auch gefunden hätten, denn das Spiel ist bekannt. Sie kommen zu Viert auf das Schiff und Einer schiebt heimlich ein Päckchen Drogen unter ein Kissen, welches dann gefunden wird. Ein Trick der schon manchen Segler ins Gefängnis brachte und das Schiff wahr verloren. Ich verweigerte die Durchsuchung, denn sie hatten keinen Durchsuchungsbefehl. Noch in der Selben Nacht verließ ich für immer Kenia, denn diese ganze Scheiße hatte meine Holde angezettelt, die mit etlichen Polizisten ein Verhältnis hatten und ihre ledige Tochter bei einer Polizistin in Kilifi zurück gelassen hatte.
Meine neue Heimat wurde dann Tanga in Tansania, wo alles korrekter zugeht, wie im benachbarten, korrupten Kenia.
Das Schicksal meinte es die letzten Jahre wirklich nicht gut mit mir, denn auch Onkel und Tante starben. Manchmal dachte ich, mir die Kugel zu geben. Aber das wäre Feigheit vor dem Feind. Pech und Unglück sind meine Feinde.
Umso tiefer der Gang in der Scheiße sitzt, umso mehr Überlebenswille kommt frei.
Das Jahr 2009 diente dann nur meiner eigenen Genesung und der Verbesserung meines Schiffes. Ich schwamm jeden Tag mehrere Kilometer und war im ständigen Training um mein Bein in Schwung zu halten. Von Monat zu Monat stellte sich eine leichtere Besserung ein und ich konnte mich des Nachts des lästigen Kompressions-Strumpfes entledigen.
Da ich in Afrika keine Zukunft mehr sah, startete ich 2010 zu neuen Horizonten.
Im März setze ich die Segel und segelte die Afrikanische Ostküste runter nach Mosambik.
Obwohl gegen den Wind und starken Strom, durch Gewitter, die einem Weltuntergang gleich kamen, war ich glücklich, denn ich war frei.
Als ich wieder zu den Komoren kam, wollte man mich zwingen, wieder die Insel Moheli anzulaufen, wo man mich schon Mal unkorrekter Weise eingelocht hatte. Als sie aber merkten dass der Bayer eine harte Nuss ist, drehten sie ab und ließen mich in Ruhe weiterziehen.
In Mayotte wurde dann mein Schiff auf Droge gefilzt, aber mit so was hab ich nichts am Hut, nur schwache Charakteren brauchen dieses Zeug. Hier auf die Französische Insel kamen dann Freunde aus Ingolstadt an Bord und gemeinsam segelten wir zu meiner Lieblingsinsel Madagaskar. Schon 2 Mal war ich hier und war auch dieses Mal restlos begeistert. Die Multikulturelle Insel mit ihrer atemberaubenden Tierwelt, die äußerst netten Menschen und lustigen, hübsche Mädchen, die nach temperamentvoller Musik ihre Hüften wiegen, lassen die Idee aufkommen, hier zu bleiben. Meistens hielt ich mich auf der Insel Nosy Komba auf, denn hier hatte ich den Eindruck, zurück in die Südsee versetzt zu sein. Palmenhütten mit davor sitzenden, ewig ratschenden Frauen und Mädchen, die ständig am Nähen sticken und häkeln waren. Ihre Handarbeiten an Leinen im leichten Wind flatternd, in den Bäumen putzige Lemuren sitzend, die so zahm sind, das sie Menschen auf die Schultern springen, lassen die stressige Heimat vergessen.
Nach 2 Monaten klarierte ich aus, da mich im August, meine Nachbarin besuchen wollte.
Allen Warnungen zum Trotz, segelte ich rauf nach Cap Ambre, der Nordspitze Madagaskars.
4 Tage verkroch ich mich in einer kleinen Bucht, um schwächere Winde abzuwarten. Eine Atempaus lockte mich raus aufs Meer. Der Wind sang mir sein Lied, bis er mir den Marsch blies. Bald hatte ich Windstärke 8-9 und 10 Meter hohe Wellen versuchten die Bavaria zu verschlingen. Als nach 2 Tagen Kampf Segel, Autopilot, Computer und Einiges mehr kaputt war, musste ich aufgeben und segelte wieder nach Dar Es Salam in Tansania. Der Kreis hatte sich geschlossen mit 2500 gesegelten Seemeilen.
Nach 2 Wochen hatte ich meine Schäden beseitigt, der Wind ließ nach und ich klarierte am Freitag den 13.8. aus nach Malaysia, obwohl der Schwarze Freitag und mir von gekaperten Yachten der Somalia-Piraten, von allen Seiten berichtet wurde. Aber auf Aberglauben und Ratschläge von anderen Yachten, habe ich noch nie Wert gelegt. Am 2. Tag auf See, zeigte mir Rassmus, der Gott der Winde, wer der Herr im Haus ist. 10 Tage hatte ich Starkwind und die Bavaria lief nur unter gerefften Segeln. Ich kreuzte schon vor den Seychellen den Äquator, denn auf direktem Kurs zu den Seychellen, da warteten die Piraten. Der Piratenkontakt auf den Philippinen, der hatte mir gereicht.
Nun machte das Segeln wieder Spaß. Leichte Winde mit angenehmen Segelverhalten, azurblauer Himmel, traumhaft, unwirklich, kitschige Sonnenuntergänge, den frisch gefangenen Fisch verzehren, mit anschließendem Sundowner, „ o mein Herz was willst du mehr“!
Am 2.9. Laufe ich in das North Nilandhe Atoll ein. In Himithi erhole ich mich von den 3 Wochen auf See. Die nächsten Tage ist nur Tauchen angesagt und dem Gang wachsen wieder Mal Kiemen und Flossen. Da Tauchen meine liebste Sportart ist und ich die Bavaria mit einem neuen Bauerkompressor ausgerüstet habe, bin ich unabhängig und brauche mir um Flaschenfüllung keine Probleme machen. Über das South Ari Atoll, South Male Atoll segle ich nach Male. Total enttäuscht von den Malediven, die jetzt jede kleine Insel mit Wasserbungalows überschwemmt haben, mache ich mich aus dem Staub. Als ich hier 1979 war, war alles nochparadiesisch, jetzt wurde es ein Alptraum für mich.
Unter Spinacker segle ich nach Sri Lanka. Hier angekommen bin ich auch schon mit einem Mietwagen unterwegs und fahre kreuz und quer zu allen schönen kulturellen Stätten. Wieder bin ich von der Paradiesischen Insel begeistert. Die Landschaft mit seinen bergigen Regionen, in denen fleißige Teepflücker ihrer Arbeit nachgehen, drückt dem Land eine besondere Note auf. Hier könnte ich mir vorstellen meine alten Beine zu verwurzeln.
Am 1.10. klariere ich in Galle aus und nehme Kurs zur Südspitze. Die Nacht wurde zum Horror. Tausende Fischer unter der Küste und weiter Draußen läuft in Viererreihen die Großschifffahrt. Durch einen Gewittersturm, der eine Winddrehung von 180 Grad brachte, hatte ich dann eine Beinahkollision mit einem Frachter. Am 2. Tag des Nachts wieder Gewittersturm, das Boot treibt ohne Segel, ich leg mich schlafen. Als ich erwache liegt ein Rostdampfer neben mir. Ich schalte den Motor an und stürme ohne Positionslampen in die Nacht hinaus. Noch zwei Mal werde ich von so einer Rostlaube am nächsten Tag verfolgt und ich begebe mich in die Schifffahrts-Linie, da wo die Dicken wie an einer Perlenkette in beide Richtungen laufen. Ich halte mich in der Mitte des Schiffs-Verkehr und werde nicht mehr belästigt. Aber ich muss aufpassen wie ein Hund, damit mich nicht so ein Dicker frisst. Es herrscht viel Wind und ich habe sehr hohe See. Die letzten 3 Tage, läuft die Bavaria mit Treibanker, damit sie auf Kurs bleibt.
Nach 10 Tagen komme ich an die Südspitze von Sumatra und so ein Vollidiot fahrt mich fast in Grund und Boden. An der Nordspitze, habe ich dann durch den Düsen-Effekt, Windstärke 9 Mit starken Wirbeln in der See. Der Autopilot macht es nicht mehr mit und ich steuere von Hand. Plötzlich wird mir das Steuer aus der Hand gerissen, die acht schlagt Quer und ich bringe sie nur noch mit Maschinenhilfe auf Kurst. Bei dieser Aktion habe ich einen Ruderbruch und ich montiere mein Notruder.
Die nächsten Tage werde ich auf jedem Ankerplatz von jugendlichen Fischern belästigt, die Alkohol wollen. 2 Mal besteigen sie uneingeladen mein Boot und ich muss sie mit Gewallt vertreiben. Nach 4 Tagen habe ich genug und nehme Kurs auf Lankawi in Malaysia. Auf See kommt wieder ein Fischerkahn Längsseits und will Alkol. Ich vertreibe ihn mit der Leuchtpistole. Am vorletzten Tag bricht in einem Gewittersturm der Großbaum und ich verfluche wieder Mal alle Götter dieser Erde.
In Lankawie, einer wunderschönen Insel, kommt dann die Yacht für 3 Wochen an Land um neuen Antifouling anzubringen und die Schäden meiner Vierzigtägigen Reise zu beseitigen.
Um 3000 Euro erleichtert, aber wieder mit einem Seetüchtigen Untersatz, segle ich am 20. 10. Richtung Thailand. Verwundert betrachte ich die faszinierende Küste, die meines Erachtens, die schönste Küste der Welt ist. Wie schlafende Riesenungeheuer liegen steil aufragende Felsen in der See. Dann wieder Inseln mit Traumstränden auf denen sich unter Palmen die Fischerhütten ducken. In Tropfstein-Höhlen, die man mit dem Dingi erforscht, erwartet man jeden Augenblick, den Berggeist mit seinen Feen. Die Unterwasserwelt der wahre Traum, der jedes Schnorchler und Taucherherz höher schlagen lässt.
In Chalong auf Phuket klariere ich und schlage mir so einige Nächte mit den hübschen Thaimädchen um die Ohren.
Vom Barleben satt gefressen, lasse ich meine Bavaria in Stich und gehe auf Landreise.
14 Tage reise ich mit Bussen bis rauf ins Goldene Dreieck (Burma-Laos-Thailand) Der Gang ist total in seinem Element was filmen und fotografieren betrifft. Jede Nacht bin ich in einem anderen Ort und lege auf Fotosafari 4500 Km zurück. Thailand ist ein Land führ Rucksack-Touristen und das Reisen ist einfach und bequem. Mit meiner Behinderung, wäre eine große Belastung auch nicht möglich.
Nun bin ich 1 Monat in Thailand und bin von diesem Land restlos begeistert. Die Menschen sind freundlich und das Land hat soviel Kultur zu bieten. Das Leben ist günstig und was den Charter betrifft, habe auch ich meine Preise gesenkt. Die nächsten Jahre, werde ich mir hier wohl Wurzeln wachsen lassen.
Nutzen sie die Möglichkeit und kommen sie an Bord. Ich zeige Ihnen die schönste Küste der Welt. Denn nur vom Schiff aus, kann man dieses Naturwunder richtig genießen.
Gangerl
www.sy-bavaria.de
Hallo Wolfgang,
habe Deine Berichte gelesen, Du hast ja allerhand spannendes erlebt, aber es ist schön zu lesen, dass es Dir soweit wieder gut geht. Die never ending Story deiner Frau ist sehr bedauerlIch, da hast Du sicher auch nicht viel Lust nach Old Germany zurück zu kommen. Wenn Du dennoch kommst, würden wir uns freuen, von Dir zu hören. Wir wünschen Dir alles Gute, bleibe gesund und hab immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel,
herzliche Grüsse aus Straubing von Peter und Uta