Facebook + ich

SPIEGEL EIGENER WENIGKEIT

Es liegt im Wesen menschlicher Verhaltensweisen, das eigene Streben und Leben gegenüber der Aussenwelt unbedingt – oder zwanghaft? – positiv darzustellen.

Und so sind wir uns sicher einig, dass diese Neurose – wollen wir sie so benennen? – dem Erfolg eines Massenphänomens Namens FACEBOOK die Türen geöffnet hat, ohne hier gleich über Inhalte, Gründe und Nebenwirkungen zu fabulieren. Wenn Licht durch Schatten seine Schärfe erhält und dann noch mehr strahlt, lernen FB Profile mit steigenden Zahlen von Likes und Followern das Fliegen, jedenfalls wenn man platt den Kommentaren glaubt, anstatt sie zu hinterfragen, um Wahrheiten zu erkennen. Social Community ist nämlich in Wahrheit höchst unsozial, weil Neid, Eifersucht und Missgunst die Netze regieren und somit eigentlich zum exakten Gegenteil sozialer Interaktion geworden ist: Ausdruck eigener Unzufriedenheit, der hier ein Ventil geschaffen worden hat, sich selbst – oder die Volksseele? – zu chloroformieren. Oder würde hier wirklich jemand zugestehen, dass nach FB Definition Freunde eigentlich eher Feinde sind?

DIE EHRLICHKEIT
Liegt hier der Grund, warum FB unter Seglern niemals populär geworden ist? Immerhin haben selbst bekannte Grössen in diesem schönen Sport meist nur rührende Follower Zahlen hinter sich versammelt. Wollen wir vermuten, dass Menschen mit einem vollen schönen Leben, erkannt haben, dass der Zeitvertreib bei FB vertane Lebenszeit mit Menschen ist, mit denen sie sich im richtigen Leben eigentlich gar nicht gerne umgeben würden? Oder wollen wir tatsächlich an das Märchen glauben, dass FB für unser eigenes Fortkommen mehr Vorteile besitzt … als für die Datensammler der Gegenseite?

Eine Frage zum Sonntag, der die Antwort innewohnt
Peter Foerthmann

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