Peter – 70 Jahre

PETER FOERTHMANN – 70 JAHRE – UNPLUGGED

Mit 70 Jahren fliegt meine Lebensdrohne in einer Höhe, bei der man Weisheit und Lebenserfahrung vermuten könnte, aber wir wissen, dass Äusserlichkeiten eines Menschen nicht zwingend Rückschlüsse auf das Funktionieren seiner Birne erlaubt. Erst im menschlichen Nahkampf nämlich offenbart sich, ob wir für das Leben genug gestählt, ausreichend versiert, genetisch solide ausgestattet, über eine sichere Kompass Nadel verfügen, einen Schubs Chuzpe natürlich nicht zu vergessen. Ach ja, und Glück – zumindest ein Quäntchen. Denn das unserer – nicht immer unbeschwerten! – Jugendzeit folgende, lebenslange soziale Kampfgetümmel selektiert gnadenlos, hinterlässt wenige Sieger und so viele Verlierer – fängt bei den kleinen Hosenscheissern an und ist in der Senioren Ranch noch lange nicht zu ende, weil erst die Qualität von Erbauseinandersetzungen den finalen Beweis zu Tage fördert, mit welchem Typus Menschlikus wir umgeben sind. Ein schneller frecher Bogen, den ich hier spanne, ich werde das sofort relativieren und konkretisieren, weil ich zum Glück noch lebendig bin, vermutlich, weil Neid und Gier in meiner Birne keine Heimat haben und ich darum unbeschwert – manchmal sicher blauäugig! – fröhlich bin.

Vielleicht ein Alleinstellungs Merkmal?

HOCHGESCHWINDIGKEITSLEBEN
55 Jahre Schwimm Übungen in maritimen Gewässern – 41 Jahre auf der Windpilot road, wahrscheinlich einem der kleinsten industriell produzierenden Unternehmen Deutschland´s – 46 Schiffen – 220 Boat Shows – internationale Prozesse – ungetreue Agenten – in vierter Ehe seit 14 Jahren friedlich fröhlich. Nein, langweilig ist mein Leben nie gewesen! Ich habe mehr bekommen, als ich je wollte, vor allem, von den vielen dunklen Schattenseiten. Ich beschwere mich nicht, bin mit meinen Ideen noch nicht am Ende, obwohl ich meine Seefahrts Rente von € 158,00 bereits sicher habe. Eine Legende, bei der man Schluckauf bekommen könnte? Bekomme ich aber nicht, weil ich mit mir im Einklang bin und mich an mein rasantes Leben gewöhnt, es gar nicht anders haben möchte. Mit Effizienz, Willen und Ausdauer – die elektronischen Helferlein nicht zu vergessen! – bekommt man sogar als Ehepaar ein weltweit agierendes Unternehmen organisiert. Stolz? Klar, warum denn nicht? Ohne einen Schuss Narzissmus würden wir doch alle mit dem Kopf unter dem Arm im Kreis herum laufen!

DER NAHKAMPF
Es ist der Umgang mit Menschen, der mich lebendig hält, der meinen Beruf garniert, manchmal sogar gratiniert, der stete Reibung erzeugt und meine Lebensfreude garantiert, insbesondere, weil die Wasser Klientel überwiegend ein wenig besonders ist, was sicherlich seinen Ursprung darin hat, dass zur Ausübung dieses schönen Sports, neben den Ressourcen, die es zu verdienen gilt, eben auch gesunde Synapsen gehören, um ein Leben abseits vom Mainstream – und ausserhalb sicherer Hafenmolen! – zu wagen, sich zu trauen und psychisch zu verdauen. Eine gesunde Beziehung kann der Grundstein sein, und wir wissen, dass symbiotische Beziehungen an Bord – wie an Land – besonders gut funktionieren.

Über meine sozialen Erfahrungen und Erkenntnisse möchte ich hier ein wenig berichten, weil ich sie als Schlüssel zu Lebens Erfolg oder Niederlage sehe. Denn, nicht wahr, es sind die sozialen Lebenserfahrungen – oder Kriegsschauplätze? – die uns prägen, die uns anspornen oder uns in seelische Wracks verwandeln, uns entnervt erschöpft auf Psycho Couchen niedersinken lassen, uns aushöhlen, somatische Krankheitsbilder entwickeln, oder aber resilient den Kopf oben behalten lassen und dem eigenen Schicksal freudig in die Zukunft zu verhelfen. Es ist der Nahkampf, der uns stählt! Übrigens ist Zufriedenheit auf der Stirn am besten abzulesen, weil Freundlichkeit als Seelenspiegel so wunderbar ehrlich funktioniert, und dann in der Folge Sarkasmus im Schlepptau zum Spassvergnügen werden kann. Merke: Sarkasmus ist für Sieger Typen – Achtung: Joke!

DU ODER LIEBER NICHT
Es beginnt vor dem DU und ist hinter dem SIE noch keineswegs zu Ende. Denn im Kopf liegt der Knopf, der definiert, wie viel Distanz wir fordern und akzeptieren, oder ob wir uns sogleich auf allen Vieren unserem Gegenüber zum Frasse vor die Füsse drapieren wollen. Ist nämlich der DU-Gang erst eingeklinkt, erfahren wir meist besonders flink, wie unser Gegenüber tickt, wie dessen soziale Waage wippt, ob man uns subito mit Brechstange und Ellenbogen zu unterwerfen sucht, weil man denkt – oder im Stillen gar überzeugt? – uns qua Anrede bereits vorab flach gelegt, ergo besiegt, zu haben. Ein Balanceakt der besonderen Art, weil der Gang zurück ungewöhnlich und so enorm viel schwerer ist. Ohne Getriebeschaden nämlich, wird das nix.

DAS SIE GESCHENK
Dabei bietet uns die deutsche Sprache zur Differenzierung das SIE als besonderes Geschenk, das manch einer erst zu schätzen lernt, wenn er per DU reingefallen ist, was im sozialen Umgang heute zum Massendelikt geworden scheint, fängt im Apple Store an, ist in Firmen und Vereinen Stand der Technik und kulminiert im Nahkampf zweier Menschen zur Höchstform, wenn es nämlich darum geht, im Kopf des Gegenübers einen Schalter umzulegen, um dort fortan ungehemmt – oder gar ohne Hemd? – Waren und Dienstleistungen – Unterwürfigkeit oder gefällige Gefälligkeiten – abzuringen, aufzuzwingen, wobei eine vermeintlich gleiche Augenhöhe zur Camouflage und listigem Hebel für ganz andere Intentionen Zweck entfremdet wird. Sind Bibliotheken drüber voll geschrieben worden, RTL und Co basteln ihre Formate daraus. Aber über die besonderen Beziehungen zwischen den Geschlechtern wollen wir uns hier nicht verlieren, oder hat schon jemand erlebt, dass ein Mann und eine Frau sich gegenseitig in der SIE Form flachgelegt haben? Der Kampf findet in jeder Lebens Lage statt und bedient sich subtilster Mittel oder Werkzeuge, darunter viele nonverbale. Denn Alleinsein ist ein Stigma, das Eigendynamik entwickeln kann, weshalb jeder Strohhalm ergriffen wird, um sich davor zu retten.

ALLEINE GEHT ES NICHT
Wir wissen, dass ein Leben am schönsten in Zweisamkeit, Harmonie und Liebe funktioniert … ich gehe weiter: Alleine geht es nicht, weil zu viele Lebensbereiche unerfasst, Menschen bei lebendigem Leibe seelisch verhungern lassen. Lebensweisheit, selbst entdeckt! Soziale Interaktion ist zwingend und notwendig, will man nicht zum Misanthroph gerieren und nur mit seinem eigenen Spiegelbild kommunizieren, dem meist so schlecht gelaunten.

Mit der Anrede geht der Zirkus los, wenn man die Fallen nicht erkennt!

DAS DU ALS FALLE
Das Leben kann zum Balanceakt geraten, wenn man die Grenzen für sich selbst nicht klar zu definieren weiss, allerdings wird dies schnell zum déjà vu, weil man die Suppe regelmässig ganz alleine auszulöffeln hat, insbesondere, weil die Beschwerde Stelle im eigenen Kopf zuhause, wenn die Feinsicherung ausser Kontrolle geraten ist. Jammern gilt nicht, weil das Spiegelbild, als stummer Adressat, sowieso nicht helfen kann.

Ich bekenne mich als schuldig im Sinne einer ungesicherten – unverminten? – Grenze, weil ich immer wieder Übergriffe zugelassen habe, sei es, um Freundschaft, Frieden oder meine Menschlichkeit zu beweisen, weil mir die eigene Emphase ein Bein gestellt oder ich gar Mitleid mit meinem Gegenüber empfunden habe. Egal! Ich bereue N-I-X, aber ich kann heute ausdrücken: ich habe immer wieder – zu häufig? – für meine Verwirrung bezahlt – was ich in diesem Blog an anderer Stelle gern erzähle, um meinen Kopf für neue Erfahrungen frei zu bekommen. Resilienz enthemmt wie ein Hemd, das man gewaschen und gebügelt im Schrank aufhängt.

Als wohltrainierter – auch blauäugiger? – Menschen Zufrieden Steller habe ich tiefe Täler durchschritten, weil ich meine Grenze nicht gezogen, oder meinen Rücken nicht wagte, Kerzen gerade zu strecken? Hatte man mich nicht genügend gewarnt vor den Haifisch Gewässern, die ich verbal so gern strapaziere? Heute weiss ich, dass meine Vorstellungskraft nicht ausreichend gewesen ist, die Übergriffigkeit sowie den Neid anderer Menschen korrekt einzuschätzen. I live and learn – jederzeit gerne.

Es ist modern – und so einfach! – eigene Fehler stets anderen zuzuschieben, oder gar den Eltern hinterher zu rufen – vielfach infam und keineswegs nett! Eigene Lebensverantwortung aufzunehmen, gehört zu den grossen Herausforderungen, die vielfach umgangen wird, um statt dessen die eigene Legende zu frisieren, weil seit Erfindung sozialer Netzwerke nur perfekte – und so beneidenswerte wunderbare! – Menschen zum Standard avancieren, Photoshop sei Dank!

DAS YOU IST DER ELEGANTERE WEG
Ist es nicht merkwürdig, dass im englischen Sprachgebrauch trotz YOU, der respektvolle Umgang leichter möglich ist, etwa vergleichbar mit einer Anrede mit SIE und dem Vornamen bei uns – was so selten Verwendung findet und eher der älteren Generation zugeschrieben wird? Ein vergleichender Blick in englische oder deutsche Segelforen mag genügen, zu erkennen, dass Respekt und Achtung bei uns vielfach nicht vorhanden ist, in dessen Folge seriöse Teilnehmer sich zurückgezogen haben. Foren in Deutschland sind zu stillen Orten verkommen, sie sind Gleichgesinnten überlassen.

Ist also das DU der Eingang ins Himmelreich?

Jungsein ist hipp – selbst wenn man bereits ein alter Knochen ist – dazu gehört das DU, wie die Made zum Speck, in dessen Folge man allzu gern die ganze Welt als Jeck umarmt, mit Likes selbst völlig Unbekannte zu innigen Freunden deklariert, um bloss nur den Klick eines Follower´s zu ergattern – oder zu ergaunern? – der heute so überaus enorm wichtig ist? Die Reduktion sozialen Umgangs auf einen Daumen, der wahlweise in den Himmel oder die Hölle zeigt, ist Angst erregend, weil das Prinzip der Klipp Schule zur Meßlatte geworden ist: Hab mich lieb, oder ich hasse dich! Das Leben lehrt, dass die Grenze zwischen Freund und Feind fließend ist, weil die Regeln im Sekunden Takt neu zu definieren sind, wobei ein Lächeln schnell zum hämisches Grinsen werden kann. Denn: wahre Freunde sind so selten wie der Blaue Enzian. Lebensweisheit, selbst entdeckt!

UNTER SEGLERN DUZT MAN SICH!
Mit diesen Worten stellte sich dereinst JR „Ewing“, „der Mac“ eines Wasserblattes – meiner Frau mit seinem Vornamen vor, seine plakative Begründung: „Siezen tut man nur Arschl….r“. Die Vollbremsung meiner Frau hat Bremsspuren auf unseren Küchen Fliesen hinterlassen, unser Besuch hat sich hernach einige Zähne an ihr ausgebissen und verliess das Haus später mit hektischen Flecken, vermutlich, weil er sich den Besuch so ganz anders vorgenommen hatte. Meine Bewunderung für meine feminine Regierungszentrale ob ihrer dezidierten Reaktion ist seither in meinem Kopf zur Benchmark kristallisiert, weil ich erkannt habe, dass sie sich mit Bravour einer geplanten Unterwerfung verweigert hatte. So einfach kann sozialer Umgang sein! Eine Lektion für´s Leben, bei der einige Uhren neu justiert wurden. Bis heute.

Die Praxis nämlich, sieht vielfach so ganz anders aus. Je nach Definition eigener Abhängigkeiten – oder Hoffnungen? – wird manch einer freudig auch einem Feind die Wange zum Kuss hinhalten, sich freudig im servilen DU einlullen und die Schalmei eines Gegenübers flöten, wenn nur eine Belohnung – oder Vorteil? – winkt! Hier wird ein Machtgefüge sichtbar, dass vertikal konjugiert wird, derweil horizontal jeglicher Respekt verloren gegangen ist. Wohl dem, der seine Unabhängigkeit wie ein Juwel im Herzen trägt, wenn er es sich denn leisten kann – meine Lebens Schlüsselfrage!

MIT RESPEKT VERLÄUFT DAS LEBEN WIE GESCHMIERT
Im beruflichen Umfeld bin ich sattelfest und dezidiert, werde als Instanz respektiert, kenne meine Pflichten und Verantwortlichkeiten und lebe im Austausch mit der internationalen Sailing Community, die mir den gleichen Respekt entgegen bringt, den ich ihr erweise. Darüber habe ich weltweite Freundschaften knüpfen können, die ich als das Salz in meiner Lebenssuppe empfinde. WORD OF MOUTH als Marketing Konzept, bedeutet nichts anderes, als steten Austausch und gelebtes Leben mit Menschen, die einander achten. Wenn dabei sogar eine Existenz möglich geworden ist – Bingo! Umso besser! Ich empfinde die weltweite Anerkennung als einen Schatz, für den ich lebenslang gearbeitet habe. Fair deal!

ANDERE BUSINESS KONZEPTE
Vollkommen klar, dass ich mit meinem Geschäftskonzept in einer Welt des Wachstums, schnellen Erfolges und Geldes wie ein Dinosaurier erscheinen mag, wobei ich die Frage zu stellen wage, ob die sich dann ergebenden Zwänge und Folgen, am Ende glücklichere Inhaber hinterlassen würden? Exakt diese Klientel zählt vielfach zu meinen treuesten Kunden und aufgeschlossensten Gesprächspartnern, deren Rückschlüsse und Erfahrungen ich den meinen hinzufüge – mit Vergnügen.

Vermutlich würden trainierte Investoren mit dem geschulten Blick für Nischen Unternehmen, die Firma Windpilot als Leckerbissen orten, übernehmen, verwerten und dem Markt anzupassen suchen. Die Wette ist nicht eingelöst, welches Rezept am Ende das bessere ist! Bis dahin jedenfalls empfinde ich meine Marke als einen geschliffenen Diamanten, dessen Strahlkraft sich selbst befruchtet, weil der Vertrieb und weltweite Anerkennung ohne jegliche Inserate, Presse Berichterstattung und Boat Shows – also off road bekannter Marketing Massnahmen – bestens funktioniert. Aber: Passe ich vielleicht nicht mehr in unsere Zeit?

Bislang habe ich mich noch nicht vom Gegenteil überzeugt!

ITS MY WAY
In einer Welt, die nur Wachstum kennt, in der Stillstand bereits die Alarmglocken schrillen lässt, in der die Kosten den Ertrag ständig rechts zu überholen suchen, bin ich als weisses Einhorn unterwegs. Meine Produkte treffen auf einen fast unendlichen Weltbedarf, den ich sicher nie werde erfüllen können, denn, nicht wahr, über die Vorteile von geräuschlosen Steuerautomaten ist jeder Winkel heute grell ausgeleuchtet. Mein Beruf ernährt mich solide und verschafft mir den Spass, der zwischen den Zeilen herauszulesen ist.

DIE ÜBERGRIFFE
Ist es nicht eigenartig, das Menschen stets dazu neigen, ihren Wirkungsgrad – ihren Geltungsbereich? – zu verbessern oder zu vergrössern? Ist es der den Menschen innewohnende stete Hunger nach Verbesserung eigener Wirtschaftlichkeit – dem Flattern zum Licht? – der sozialen Umgang so enorm schwierig macht? Neid und Gier als Killer aller Sozialstrukturen? Von allem sicher etwas und für mich Grund, vor einigen Jahren einen BLOG zu starten, um meiner Meinung ein wenig mehr Rückenwind zu verschaffen. Für mich damals wie heute: Der logische Weg, um Bernard Moitessier einmal zu strapazieren, der mit einer unkonventionellen Entscheidung am Ende glücklich geworden ist. Nur das zählt!

DER WINDPILOT BLOG
Meine Finger sausen manchmal von alleine los, der Drang, zu schreiben, ist meine Gesundheits Prophylaxe und Reaktion auf Erkenntnisse, die mich erregen und mir die Haare zu Berge stehen lassen. So gleicht Schreiben einem Blick aus meiner Lebens Drohne, weil ich Erkenntnisse gesammelt und resümiert, für Wert befunden habe, sie aufzuschreiben. Für einen Wordsmith besondere Delikatesse und Psychoanalyse at it´s best. Könnte man Geld mit verdienen, aber exakt das will ich nicht, weil ich durch Windpilot ein gutes Auskommen habe und es dabei belasse.

Passe ich damit in eine Zeit, in der Online und Print ansonsten durch Bannerwerbung, Link Konzerte, Advertorial Writing und Monetarisierung jedes Winkels, sein Geld zu verdienen hat? Meine Antwort steht: ganz unbedingt! Insbesondere, weil in meiner Birne ein Erfahrungsschatz vorhanden ist, den ich mit voller Absicht keinem Zwang zur Monetarisierung unterwerfe. SIEHE

Dieser Blog ist mein Überdruckventil, Vorfälle und Verhaltensweisen zu thematisieren, von allen Seiten zu illuminieren, die mir ansonsten Magenschmerzen verursachen würde, weil mein Gerechtigkeitssinn am allerbesten funktioniert, auch wenn ich dafür hier oder dort angefeindet werde. Wer sich nicht wehrt, der lebt verkehrt! Es gibt Demarkationslinien, die ein jeder für sich selbst zu definieren hat!

So do I.

NAHKAMPF ERLEBNISSE – VERLAGS KARAMBOLAGE
Der rote Faden meiner kritischen Haltung gegenüber der konzertierten Aktion eines Vereins Vorstands in Cuxhaven und einem Verlag, ist ohne Seh-Hilfen zu erkennen. Mich erstaunt, das zwei Lokomotiv Mützen, deren Motivation selbst für Klippschüler zu erkennen ist, stur in der Spur einer gemeinsamen Kommerzialisierung des Blauwasser Geschehens weiterfahren. Grabesstille im internen TO-Forum sowie eine Weltkarte mit spärlichen Schiffsstandorten, machen deutlich, dass dieser Verein die Quittung für sein unrühmliches Verhalten bereits bekommen hat. Hier soll also offenbar ein unvereinbares Vereins Relikt von einem Verlag am Leben gehalten werden? Nur um Blauwasserseglern Bücher und eine Zeitung zu verkaufen? Ein Pferd, das seinen Zaum am Achtersteven trägt, ist vorne kaum zu reiten.

Mir bleibt die Spucke weg, ob des mangelnden Feingefühl´s und Weitblick´s der hier Verantwortlichen. Denn nicht wahr, der Verlag unterstützt erkennbar die falsche Seite, einen Vereins Vorstand, der in jahrelange Gerichtsverfahren verwickelt, erkennbar die Interessen der eigenen Mitglieder mit Füssen getreten hat – und tritt? – deren Beiträge seit Jahrzehnten zu einem geradezu aberwitzigen Prozentsatz nur für die Selbstverwaltung ausgegeben werden? Eine Blamage, die durch jahrelanges Aussitzen nicht kleiner geworden ist. Und ich wage die Vermutung, dass diese Kumpanei den Verlag desavouieren könnte, weil er im besonderen Fokus einer klugen Leserschaft steht, die sich vermutlich nur noch wundert.

Ich empfinde den hier schwelenden Konflikt als Mehltau über der deutschen Blauwasser Gemeinde, in dem die Unvernunft einiger Herrschaften, weite Teile der vernunftbegabten Segler unter Vorsatz düpiert.

Vermutlich muss der Druck auf die hier verantwortlichen Akteure enorm sein, wenn sie die Nerven derart verlieren, dass sie sogar bereit sind, einen Kritiker offen mit einem H… prediger zu vergleichen. Starker Tobak, der seine Wirkung rückwärts entfaltet!

Ich habe in den vergangenen 6 Jahren die Zusammenhänge aufgezeigt und mir ist natürlich bekannt, wie unsinnig es ist, sich einer Dampflokomotive in voller Fahrt, in den Weg zu stellen. Wenn also am Ende ein gemeinnütziger Segel Verein den Monetarisierungs Gesetzen eines Verlags unterworfen werden sollte, wenn Vereinsbeiträge demnächst weiter angehoben werden werden, um einen offenbar unbelehrbaren Vorstand samt Wasserkopf im Amt zu halten, der seinen Mitgliedern, ausser ein paar Einkaufs Rabatten und Vorstands Verlautbarungen, auf offener Bühne seine eigene Bedeutungslosigkeit zelebriert, dann werden am Ende irgendwann auch die letzten Segler begreifen, welchem besonderen Verein sie hier beigetreten sind: einem Verein, der seinen Nabel auf Augenhöhe trägt, der sich mit einem Verlag verbündet, der ihm neue Schäfchen in die Arme treibt, denen man dann in konzertierter Aktion „Erfahrungen jeder Art“ verkaufen kann.

Keine Mutmassung! Eine Meinung!

Peter Foerthmann

Weiterführende Lektüre:

Weiterführende Lektüre:

6 Antworten zu Peter – 70 Jahre

  1. Anders Mario sagt:

    Herzlichen Dank und alles Gute weiterhin wuenscht Ihnen , Mario Anders.

  2. Hallo Peter, das mit dem Du ist auch zwischen uns nicht ganz abgesprochen. Aber mit einigen „geistigen Brüdern“ fällt mir keine Alternative dazu ein. Also, grosser Bruder, herzliche Glückwünsche zur Lebensbilanz und den weiteren Aussichten. Damit die Seglerszene noch lange Deine Stimme vernimmt und Deine Produkte montieren kann.

  3. Pierre Gasser sagt:

    Grüezi Peter Foerthmann
    ihren Blogs zu folgen ist eine Freude. Geballtes Fachwissen, tiefgründiger Humor und ein Schreibstil zum Niederknien machen aus jedem Thema ein Erlebnis. Vielen Dank dafür. Ich wünsche Ihnen und uns, dass sie weiter machen und dieses Vergnügen niemals enden möge.
    Viele Grüsse aus Zürich
    Pierre Gasser

  4. Karl sagt:

    Glückwunsch! Weiter so! Trotz manchmal schwieriger Lesbarkeit für mich, das gebe ich offen zu, immer wieder ein Vergnügen. Was für ein Schreiberling, Satzkonstrukteur, Wortklauber, Sprachwandler.
    Und was den TO angeht, es muss jeder für sich wissen, warum Er bzw. Sie ihren Obolus entrichten. Meiner Einschätzung nach wissen es die wenigsten. Das Seglerleben da draußen hat wenig bis nichts mit dem Verein zu tun.
    Herzlichst,
    Karl

  5. Karl sagt:

    Eine Korrektur zu meinem Beitrag weiter oben möchte ich anbringen, das Wort Schreiberling war unbedacht gewählt. Schreibakrobat soll es heissen, das trifft den Blogger Peter F meines Erachtens viel besser (und hat nicht so ein abwertendes ‚Geschmäckle ‚).
    Und was den anderen Peter F betrifft, so will ich mal einen Vergleich ziehen zu einem anderen ganz Großen der Fahrtensegler Scene: James Wharrham. Er hat ein Leben lang am Mainstream vorbei ganz viel für die Yachties getan. James ist vor ein paar Tagen 89 geworden, immer noch aktiv.
    Herr Förthmann, Sie haben noch ganz viel vor sich!

  6. Herzlichen Glückwunsch lieber Peter!!
    ich bin der, dem du letzten Sommer auf die Schnelle ein System verkauft hast und nach Fockbeck brachtest, wo es ebenda von einem anderem, dänischen, Freund ins Auto geladen und flugs in die Türkei verbracht wurde. du erinnerst dich vielleicht?

    Nun ist es so gekommen, dass wir unsere Abreise mit unserer Trinity um ein Jahr verschieben mußten, aber froh Gemuht darauf hin arbeiten. Du hattest mich gebeten mal etwas über uns zu schreiben, was du vielleicht in einem anderen Blog zu Blauwasserseglern unterbringen könntest. Schau doch einmal hier: sailing-trinity.de

    Eine lustige Episode zum Einbau unseres automatischen Steuermanns fehlt bislang noch, dafür gab es zu viel zu tun damitTrinity (nicht die aus Berlin!!) von selbst wieder schwamm und auch aus eigenen Vortrieb die Schrauben bewegte. Näheres siehe unseren Blog.

    Peter, nochmals, schön dass es dich gibt und hoffentlich geht das noch eine Weile weiter so.
    Herzlichst, Stephan

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert