WINDPILOT – INTRIGEN – COPY CAT
Ein niedliches Wort, fast wollte man es streicheln, jedenfalls solange man nicht darüber nachdenkt, welche gewaltige Triebkraft hier schlummert: denn es ist die den Menschen inne wohnende Gier nach Geld – dem Neid – der ganze Wirtschaften, Anwaltssozietäten, Konglomerate in Rage versetzt, der politischen Sprengstoff ohne Ende birgt, und selbst im kleinsten Netzwerk von Familien über Generationen hinweg jeden von jedem entzweit, weil es stets und immer um spitze Ellenbogen oder Vorteile geht, die hier statt dezent, stets vehement verfolgt, Stoff für Krimi Vorlagen in Serie bietet.
Er wäre sicher reizvoll, hier zunächst einen Ausflug in die patente Welt zu machen, einer Regelstufe, sich über intellectual property – also Patente – am Markt Vorteile zu erkaufen. Ich mache diesen Ausflug allerdings heute nicht, weil er mich von meinem Plan abbringen könnte, ein wenig über meine Erfahrungen mit anderen Menschen zu berichten, was ungleich interessanter wird, vor allem, wenn oder weil sich die Dinge vor langer Zeit abgespielt haben, ich also mit zeitlicher Distanz meinen eigenen Blick auf Diskrepanzen habe schärfen können, um mir selber – und Ihnen, den dauerneugierigen Blog Lesern auf der Pirsch nach Insider News – ein wenig Kurzweil zu verschaffen, mitten aus dem Marktgeschehen, dessen Namen und Marken in Segler Köpfen zuhause sind, zumindest innerhalb der weltweiten Cruising Community.
MEIN CREDO
Ohne Resilienz steht man im Unterhemd, sieht in den Spiegel und erkennt: den Hans, der man ohne Initiative immer bleibt. Es ist die Geschichte vom letzten Lacher, derweil alle anderen von der Geschichte bereits überholt, überrollt, oder im Graben gelandet sind, also von harten Fakten am Markt um Erfahrungen reicher – manche sodann für den Rest des Lebens! – ganz wie der Suppenkasper – Lehren zu ziehen, sich strikt verweigern. Denn, nicht wahr, es gehört zu den merkwürdigen Spielregeln menschlichen Umgangs, eigene Fehler möglichst stur, niemals zu erkennen, oder sie, als Vorwurfs Bomben mit Zeitzünder verkleidet, anderen in die Schuhe – oder Seelen! – zu schieben. Je weicher die Wahrheit, desto steifer der Standpunkt. Wer zuerst zuckt, hat verloren! Eine Lebensendlosschleife. Lebensvorwürfe sammeln, scheint zum Volkssport geworden. Ich habe mich für die Eigen Blut Therapie entschieden und die Ereignisse resilient verdaut.
DIALOG KONTRA EINBAHNSTRASSE
55 Jahre Erfahrungen in allen Meereslagen haben meinen Umgang mit Menschen geprägt und mich verändert. Als Sanguiniker, blauäugig in allen Lebenslagen, war mein positiver Lebensansatz durch nichts zu erschüttern, zumal meine Neugierde mich bis heute rechts überholt. Ein Lebenswerkzeugkasten, der mir schon früh gefallen hat, weil es ständig neue Spielzeuge zu entdecken gab. Als gewitztes Bürschchen mit Herz, Verve und Emphase, war Little Foerthmann als Hase und Jäger in Personalunion stets querfeldein unterwegs, und wurde zwischendurch immer mal wieder von der eigenen Beute erlegt: Damen, die so willfährig wie gerne auf der Lauer lagen, um als Beifahrer den Fahrtwind meines Lebens zu fühlen, ohne zeitgleich die Spielregeln respektvollen Umgangs mit Leben zu füllen. Wie oft fühlte ich mich erhaben und erhoben, ohne die Fallgruben, Stricke und Tentakeln sofort zu erkennen, denen ich, Zeit versetzt, nur unter Zahlung von Lösegeld habe entrinnen können. Den Wert meiner Lebenserfahrungen kann ich in Geld aufwiegen, das ich lebenslang zu verdienen hatte. Bedauern unnötig!
MEINE OFFENE FLANKE
Ich habe Menschen in Bausch und Bogen respektiert, Lektionen jeder Art hingenommen und ertragen, ohne viel zu hinterfragen, um in emsiger Suche, einen für mich möglichen Lebens Schleich Weg zu entdecken oder einen Plan auszuhecken, ohne immer wieder an der nächsten Wand anzuecken, was ich als langweilig erkannt und mir Umleitungen oder Abkürzungen gesucht, um meinen Lebens Kurs in gerader Furche fortzusetzen. Mein soziales Tiefolot hat erst mit zunehmendem Lebensalter seinen Betrieb aufgenommen.
MEIN SOFTWAREFEHLER
Der respektvolle Glaube an die schönen Verheissungen und Versprechungen, die aus den Sprechluken von Menschen, in die Welt gesetzt wurden, um mich zu inspirieren, zu initiieren, oder, wenn´s hart gekommen ist: zu sedieren. Ein Teufelskreis, um das eigene Leben zu verdaddeln, ohne jemals Schlüsse zu ziehen und fortan danach zu handeln. Ich habe lebenslang in teure Software Updates meiner durchbluteten Festplatte investiert, meine Erfahrungen durchs Feinsieb gerührt und – still oder laut – Schlüsse gezogen.
DIE HORMONE
Waren allerdings Testosterone im Spiel, galt das ERROR 404 Prinzip, weil dann, eine Etage tiefer, der Dirigent den Taktstock schlug, bis der Rausch vorbei, irgendwann der nächste Morgen – Monat – Jahr – samt Ernüchterungen um die Ecke gekommen ist, und die Synapsen die trainierte Folgerichtigkeit wieder übernommen haben – und das Leben weiter ging. Ohne diese ungeheuer interessanten – wenngleich immer gleichen – Lebenserfahrungen – nach der Männer so sehr lechzen! – diesbezüglich auszuweiten, ergo zu schludern, hier die Kurzbotschaft: ich habe die Dämone – sowie auch einige falsche weiblichen Gegenpole! – final erkannt und sodann aus meinem Leben verbannt. Hat einige Jahrzehnte gedauert, hat mich an vielen Lebenskassen zahlen lassen, mich jedoch in die Lage versetzt, hier frei und unbeschwert über meine Erfahrungen zu berichten, ggf. ein wenig zu dichten, um die Story zu würzen, zu verkürzen oder zu verdichten.
Ich habe die Theorie mit der Praxis abgeglichen, ein steiniger Weg, der zu Erkenntnissen und Erfahrungen führt und kollateral soziale Hygiene in der eigenen Seele sicherstellt.
FUCK YOU STATUS
Alles erlebt, alles überlebt, vor allem in bester Laune! Es ist den Amerikanern vorbehalten, für diesen Lebensstatus drastisch und symbolisch den FYS erfunden zu haben. Einen Begriff, den ich kurzerhand für mich adaptiert und fortan ungeniert selbst verwende, weil es für gelebte Unabhängigkeit kaum eine bessere Vokabel gibt.
Es ist der Einstieg, über Copy Cat und Intrigen in meiner Marktnische zu berichten.
DIE WINDPILOT CHRONOLOGIE – VERDICHTET
Der Einstieg in meine windige Piloten Welt war stringent, er passte zu mir, wie ein Hemd, denn der Tausch einer stattlichen Yawl gegen eine zugige Bude voller öliger Maschinen, im Verbund mit einer Marke, die man sich nicht besser hätte ausdenken können, wurde für mich zum „logischen Weg“, den ich fast wie im Traum mit geschlossenen Augen in meinen Träumen vorgefunden habe. Nicht wahr, wer hatte denn nicht das Buch von Bernard Moitessier gelesen? Meine Entscheidung erfolgte im Wimpernschlag, sie wurde schlafwandlerisch getroffen – meine damalige Frau hat mir nur den Vogel gezeigt.
MEIN LEBENS BEITRAG
Mein Lebens Beitrag zum State of the Art von Windsteuersystemen
– Anordnung eines Windfahnenträgers zwischen den Lagern eines Pendelarms ( anstelle davor oder dahinter )
– Verlagerung der Kraftübertragung ans obere Ende des Pendelarms ( statt am unteren )
– Variable Kraftübertragung sowie Verwendung eines Radadapters als Scheibenbremse
– Lift Up für schnelle In- bzw. Außerbetriebnahme des Systems
– Multi variable Montage Optionen
– Erfindung der Systemschwestern Pacific – Pacific Plus
– Entwicklung einer modularen System Familie mit nahezu unendlicher Variabilität.
– Einführung industrieller Produktion mit weltweiten Direktvertrieb
Sollte ich erwähnen, dass ich zur Vereinfachung der Abläufe einen System Code entwickelt habe, der heute sämtliche Design Details nahezu aller weltweit jemals in Serie produzierten Yachten beinhaltet? Anfänglich ein Abfallprodukt, ist diese Datei zu einem Schatz gewachsen ist, der den Umgang und Kommunikation mit der weltweiten Cruising Community enorm vereinfacht, weil das Wissen um die Details aller Schiffe, bereits warm und trocken in meinem Speicher wohnt.
So kann man ein Leben in wenige Sätze kleiden und dabei fast vergessen, wieviel Zeit, Kraft und Ausdauer notwendig ist, den Kopf im Leben oben zu behalten. Denn die Einschläge folgten gefühlt im Sekundentakt. Sie sollten mich begleiten, mich formen und verändern, wozu auch drei Ehescheidungen erheblich beigetragen haben. All dies hat mich zu dem Mann gemacht, der ich heute bin: voller Lebensfreude, Sarkasmen und Mokanz, weil ich im Tanz und Kampf mit Menschen, deren Intentionen und Gedanken zunehmend genauer zuzuordnen gelernt und mich somit besser zu schützen in der Lage bin. Bislang habe ich alle Kämpfe in für mich positive Erkenntnisse umwandeln können, um mit erhobenem Kopf, Spass und Lebensfreude mein Leben weiter fortzusetzen – dem FYS eben!
Wollen wir eintauchen in ein paar gelebte Realitäten innerhalb der Sonderlebenszone des Marine Biz, in dem es nicht anders zur Sache geht, wie im normalen Leben, voller Intrigen, Hinterhältigkeiten, Neid und Gier, mit Scheinheiligkeiten, Machtgerangel und Niederträchtigkeiten, bei denen am Ende nur die Knete zählt?
Auf Los geht’s Los, anschnallen wäre vorteilhaft:
PETER UND DER MARKT
Unter diesem Link im Blog sind meine Kämpfe detailliert und strukturiert abgehandelt, wobei meine Lebenseinstellung hinreichend destilliert, und der rote Faden meiner Philosophie in der Sonne blitzt: In einer Welt von Niedertracht, lohnt sich die Suche nach menschlichen Präziosen doppelt, auch wenn man sie am Ende selten findet.
Es ist der soziale Umgang, auf den zu achten, sich besonders lohnt, weil Menschen sich auch ohne Worte gern selbst entlarven, zumal viele die eigene Unzufriedenheit als Brandmal auf der Stirn zu tragen pflegen. Es liegt in der Natur des Segelns, dass bei diesem Sportvergnügen erstaunlich viele Menschen mit freundlichen Gesichtern anzutreffen sind. Für mich eine Lebensbelohnung erster Konvenienz, weil der Umgang mit der weltweiten Cruising Community mir auf die Seele geschneidert ist, was ich als Privileg empfinde, das ich verantwortlich in meinem Herzen trage und lebe. Ich bin mit meinem Beruf eins und einig, er ist mir zur Berufung geworden! An dieser Stelle ist Neid und Eifersucht übrigens völlig fehl am Platze, weil die Schattenseiten hier in der Folge vergleichsweise selbstkritisch und brutal beschrieben werden.
CHRONOLOGIE MEINER ERFAHRUNGEN
WINDMASTER
Schon wenige Tage nach dem Tausch meiner Yawl gegen Windpilot, erwachte ich in einer Welt, die den Realitäten bis heute viel näher kommen sollte. Die Firma Windmaster, ein Windpilot Klon aus Kiel, versuchte, mir den Markt abzujagen, was mich vor Gericht und später aussergerichtlich meinem Kontrahenten Jochen Claussen aus Hohenwestedt näherbrachte. Wir haben die Situation einvernehmlich mit Handschlag besiegelt, Segler eben. Es wurde der Tag, an dem mein Maschinenpark sich enorm verjüngte, weil das Geschäfts Inventar aus Kiel vor meiner Tür abgeladen wurde.
NIRO PETERSEN
Peanuts, dass mir wenig später Niro Petersen aus Flensburg einen Nachbau meiner eigenen Pinnen Arretierung, zum Erwerb und Wiederverkauf angeboten hat. Auf meinen Hinweis zum bestehenden Schutzrecht, folgte die lapidare Aufforderung: „Verklag mich doch!“
Jedenfalls war ich angekommen in einer neuen Welt, die ich mir so jedenfalls gar nicht habe vorstellen können oder wollen. Wie hätte ich denn ahnen können, dass diese Ereignisse nur ein Vorgeplänkel waren für die Vorfälle, die sich schon bald ereignen sollten?
PETER TIETZ – CANADA
Ich bekam Ende der 70ger Jahre Post aus Canada. Peter Tietz, in den frühen Jahren nach Bau der Mauer nach Canada ausgewanderter Berliner, erfragte mein Interesse an einer Windpilot Repräsentanz in seiner neuen Heimat. Ich habe freudig zugestimmt, um wenig später zu realisieren, dass es dem Mann damals nur darum gegangen ist, meine Systeme unter meiner Marke in seiner Werkstatt in Cambridge Ontario nachzubauen und auf eigene Rechnung zu vertreiben. Die Sache flog auf, als kanadische Segler mich auf fehlerhafte System Details hingewiesen haben, mit der Bitte, diese zukünftig zu vermeiden.
Ohne mich hier zum Deppen zu machen, aber das Schicksal hatte ein zweites Kapitel mit Peter Tietz parat, und das ging so:
Zeitversetzt um fast 20 Jahre – die Ära der industriellen Produktion der Schwestersysteme Pacific – Pacific Plus war in vollem Gange, bekam ich Besuch der ganzen Familie Tietz, samt Tochter und Schwiegermutter. Freundliche Gesichter, freundliche Gesten, man entschuldigte sich artig für vergangenes Verhalten, das man als „ its all down the hill“ vergessen zu machen sich bemühte. Ich war gerührt und vergab auf der Stelle, zumal ich freundliche Gesichter um mich herum damals immer stante pede freundlich zugeordnet habe. Mir wurde sodann ein Zweiter Versuch angetragen, meiner Marke, nun auf dem ganzen US Kontinent, zum Durchbruch zu verhelfen. Vertrag paraphiert und signiert! Etliche Systeme wurden in silberne Vögel verladen, der Auftragsfluss allerdings versiegte schon wenig später. Als Kleinunternehmen ist man ständig beschäftigt, die täglichen Probleme zu lösen und Seglern Wünsche von den Lippen abzulesen. Man kann nicht zeitgleich weltweit gegenwärtig sein, zumal ich mich noch mehr hätte ärgern müssen, wie ich damals schnell erahnte.
Anlässlich der Boat Show in Annapolis 1998 kam dann das Erwachen mit dem Vorschlaghammer: Peter Tietz hatte zwischenzeitlich die Marke Voyager gegründet und sein Copy Cat meiner Designsprache der Öffentlichkeit vorgestellt. Ich bin also nach der Messe nach Canada geflogen und habe der Familie Tietz einen unangemeldeten abendlichen Besuch abgestattet, der es in sich hatte. Mir ist unvergessen, wie hilflos Susan Tietz gewesen ist, angesichts der ungeheuren menschlichen Schweinerei, für die der eigene Ehemann jegliche Verantwortung auf der Stelle weit von sich wies. Mein Standard Spruch half mir kläglich: I live and learn. Ein weiteres schlimmes Erlebnis auf meiner Richter Skala menschlicher Fehl-Verhaltensweisen. Hardcore Erfahrungen, die Spuren in der Seele hinterlassen.
STELLAN KNÖÖSS – CALIFORNIA
Die Erfahrungen mit diesem Marktbegleiter habe ich in einem separaten Bericht aufgeschrieben, dem wenig hinzuzufügen ist. In meinem Kellerverlies stehen die Kartons mit den Gerichtsakten, sie tragen die Bezeichnung: Stellan Schei… # 1 – 5. Vielleicht noch dies: Es gehört mehr als Chuzpe dazu, Verträge und Marktvereinbarungen zu unterzeichnen, die dem Vertragsgegenüber gewaltige Investitionen auferlegen, wenn man nicht Eigentümer der Marke ist, die man vorgibt, zu besitzen. Ich bin damals einem Betrüger aufgesessen, der keinen seiner Verträge mit Leben zu füllen gedachte, die mich gleichwohl fast ins Bodenlose haben stürzen lassen.
Epilog und zugleich Treppenwitz der Geschichte: die weitere Entwicklung der Marke, die ich fortan nur Schwedomat benannte, zeigte erstaunliche Ähnlichkeiten mit meiner Pacific Serie, die, obgleich länger am Markt, frech von der Gegenseite als Copy Cat eigener Entwicklungen am Markt verunglimpft wurde.
Ich habe im Verlauf der Gerichtsaktionen später erfahren, dass dieser Mann sowohl mit den beiden Partnern von Sailomat, als auch mit dem Vertriebspartner Herman Brinks NED, juristisch über Kreuz, am Ende offenbar sogar die Rechte am bis dato einzigen Produkt, der Sailomat 3040 verloren hatte, von der insgesamt nur wenige hundert Systeme gebaut wurden. Eine Lebenserfahrung der Sonderklasse, die mir ad hoc einen Schwindel erregend tiefen Einblick ins Wind Vane biz gegeben hat. Ich hätte so sehr gern darauf verzichtet!
Ich habe damals auch diese Lektion mit dem Hammer eingetrichtert erhalten, weil mir unglaublich erschien, dass ein Mann, der mein Vertrauen erworben, in meinem Haus gewohnt hat, einen derart dreisten Betrug hat inszenieren können. Es tröstete mich wenig, wenn ich mir das Verhalten später als typisch für Autisten zu erklären suchte. Meine Lehre damals: wer Glauben schenkt, ist ihn los.
HANS BERNWALL – CALIFORNIA
Hans, gebürtiger Schwede, hatte in frühen Jahre eine Weltumsegelung mit seinem Freund Carl Seipel absolviert und sich danach im Sunshine State California niedergelassen, wo er wenig später nach einer Vereinbarung mit seinem damaligen Freund Stellan Knööss den Vertrieb der Marke Sailomat für die USA übernommen hat. Freundschaft und geschäftliche Beziehung fanden wenig später ein abruptes Ende ( ! ) und es erwies sich als Glücksfall der Geschichte, dass Hans die günstige Gelegenheit ergreifen konnte, die Produktionsmittel an einem US – Nachbau der Aries Anlage zu erwerben und fortan unter eigener Regie unter der TM Monitor zu produzieren und zu vertreiben. Es verging keine Messe, auf der Hans nicht lautstark verbreitete, dass für ihn die Aries zur heiligen ST. Aries geworden ist, was insbesondere nach Produktionseinstellung bei Nick Franklin in UK, in den neunziger Jahren, der Marke in den USA Höhenflüge bescherte.
Seit vielen Jahren auf allen Boat Shows dieser Welt in Kontakt, hatte Hans sein Weltbild lieb gewonnen, in dem er sich als König, und mich als Prinzen im Wind Vane biz. bezeichnete. Berührungsängste mit Menschen jeglicher Couleur sind mir stets fremd gewesen, weshalb ich 1997 seiner Einladung folgte, ihn in seinem Zuhause in Sausalito CA zu besuchen. Schlafzimmer mit prächtigem Blick über die Bay of SFO – San Francisco. Ich war beeindruckt und gern bereit, Hans den Vorabdruck meines Buches Selfsteering under Sail vorzulegen, den er begeistert las, derweil ich die Lektüre an seinem Flügel begleitete, und er am Ende sogar beim Adlard Coles Verlag eine Anzeige authorisierte. Ein Mann, dem seine Lebensfreude ins Gesicht geschrieben stand. Sein Unternehmen wurde zwischenzeitlich an einen seiner Kunden übergeben, bzw verkauft.
DIRK R. WEITER – FLORIDA
Dirk und seine Frau Doris Heitzmann wohnten in Hamburg bei mir um die Ecke, sie erwarben mein Vertrauen, gemeinsam eine USA Repräsentanz aufzubauen, wohin sie auszuwandern gedachten. Die ganze Geschichte ist nachzulesen
Epilog: welchen Sinn machen schriftliche Verträge mit Menschen mit schändlichen Motiven, die darauf bauen, dass sie entwischen, weil die Hürden internationaler Prozesse finanziell nicht zu überwinden sind? Die Gier dieser Menschen war derart gewaltig, dass sie neben prächtigen Gehältern samt Firmenwagen, sogleich die gesamte Kasse und Bankguthaben veruntreut haben. Wenn sie darüberhinaus sogar Windpilot Aufträge an einen Wettbewerber verkaufen wollten, zeigt sich die ganze Tragweite einer Schweinerei, wie man sich von Menschen täuschen lassen kann. Mein unerhörtes Glück, so habe ich den Braten nach bereits 7 Monaten der Zusammenarbeit gerochen und die Notbremse getreten, die Leute rausgeschmissen und sie in Florida vor Gericht gezogen.
Ein tiefer Schluck aus der Lebenspulle sieht ähnlich aus. Mein Selbstbewusstsein erlitt fast einen Herzstillstand. Es hat mich Jahre gekostet, die gewaltigen Verluste wieder auszugleichen, denn Florida ist ein Schuldner Paradies, weil dort Gerichtsvollzieher nicht vollstrecken können, wenn Eigentümer im eigenen Haus den Schutz des „private homestead“ für sich in Anspruch nehmen. Einem Haus wohlgemerkt, das vermutlich, ebenso wie die Flugmaschine, von meinem Geld erworben worden ist. All dies habe ich erst verinnerlichen müssen.
Ich habe diese Erfahrungen in meinem Kopf als teure Markteinführung verbucht – und bin meinen Weg, ein wenig lädiert, weiter gegangen.
KEVIN FLEMING – CALIFORNIA
Reisen in California macht Spass, zumal das Wetter immer auf der schönen Seite ist. Im Jahre 1997 wurde es unumgänglich, einmal den Süden des Sunshine States zu besuchen, San Diego und La Jolla standen auf der Agenda: Feindesland! Denn in La Jolla hatte Stellan Knööss sein Lebenslager aufgeschlagen und in San Diego war Kevin Fleming zuhause, der neben seiner wind vane brand Fleming vor allem im Airconditioning biz aktiv gewesen ist.
Mein Besuch hatte einen ernsten Grund, denn ich wollte diesen Mann face to face zur Rede stellen, was ihn veranlasst habe, gegen ein bestehendes Schutzrecht von Windpilot, unter Vorsatz zu verstossen. Das neue Design der Fleming Anlage war zu einem Klon meiner Designsprache geworden. Kevins Botschaft kam frech und direkt: „I know what I am doing, you can take me to Court, please“. Eine Einladung, vor Gericht zu gehen, zeugt von bemerkenswerter Frechheit, ich hab´s verdaut und meinem Erfahrungsschatz hinzugefügt.
Epilog: Es mag interessieren, dass Kevin im weiteren Verlauf auch ein Copy Cat meiner Pacific Plus hat in Serie gehen lassen. Wenig später hat er seinen Betrieb dann verkauft. Der neue Eigner Tom Worth wurde wenig glücklich mit seiner Neuerwerbung, weil er fast umgehend hat entdecken müssen, welchem Betrüger er hier wohl aufgesessen ist. Tom, vormals im Helicopter Biz ein Haudegen alter Sorte, hat sein Vertragsgegenüber später zur Annullierung des Kaufvertrags gezwungen, nachdem erkennbar wurde, dass Kevin ihm vermutlich einen Auftragsbestand ehemaliger Windpilot Pacific Plus Aufträge – die mein Ex-Partner Dirk R. Weiter ihm gegen Honorar zu verkaufen gedachte – unter Vorspiegelung falscher Fakten, unterschieben wollte.
Ich erhielt später von Tom diese bemerkenswerte mail:
I gave it my best shot but came up short. I will keep my comments about Kevin to myself. We did not part as friends. I have noted that the US representation passed from me to another poor chap. I’m not sure how long he lasted with Kevin but then it went to the WaterMaker Store. They have now dropped it. Kevin’s „partner“ in Austrailia who was producing them while Kevin was up here, emailed me that he was no longer building them. I would say the trail of past representatives tells the story.
Die Domain www.flemingselfsteer.com
ist seit einiger Zeit nicht mehr erreichbar.
TRENCH BOWDEN – DURBAN SA
Im Rahmen meiner vielen Reisen bin ich dann irgendwann in Südafrika gelandet. Anlass war der atemberaubende Plan meines Freundes Geoffrey Hilton Barbers, einhand von Durban nach Freemantle Australien zu segeln. Für einen blinden Segler eine Herausforderung der besonderen Art und mein Grund, ihn zu besuchen. Es war logisch, dass ich die Umgebung kennenlernen wollte und so entdeckte ich schnell, dass in Durban ein weiterer Klon meiner Systeme im Hafenviertel unter abenteuerlichen Bedingungen in Sandguss unter freiem Himmel hergestellt wurde. Der „Erfinder“ der Neptune wind vane, Trench Bowden, stellte sich schnell als ehemaliger Kunde heraus, den ich nun in seiner Eigenschaft als Copy Cat Hersteller kennenlernen sollte.
In meinem Kopf unvergessen bleibt die Weihnachtsfeier 1997 im Point Yacht Club Durban wo sich die internationale Seglerschaft drängte und ich bemerkte, dass Trench in einem Nebenraum eine private X-Mas Feier abgehalten hat. Ich habe meine Reflexe nicht beherrschen können und bin hinzugetreten um in die plötzlich atemlose Stille diesem Mann mein Stimmungsbild zu vermitteln. Dampf ablassen bringt manchmal ein wenig Klarheit im Kopf. Jedenfalls begann ich in Durban, meine eigene Meinung zu frisieren: wenn in aller Welt die Menschen damit beginnen, meine Designsprache nachzuempfinden, gibt es doch eigentlich kein schöneres Kompliment für das Original! Ich fühlte mich sogleich besser, denn, nicht wahr, ich wollte keinesfalls als master of desaster enden, sondern einen Weg finden, der mich von dunklen Gedanken befreien sollte. On my way to achieve FYS.
THOMAS WHITTALL – WERTHER
Ungefähr 10 Jahre ist es her, dass ich von Seglern auf ein weiteres Copy Cat System hingewiesen wurde. Nur noch lauwarm überrascht, habe ich den Initiator der South Atlantic, Thomas Whittall, darauf hingewiesen, dass er die vielen original Windpilot Fotos von seiner Website entfernen möge. Es folgte ein erstaunlicher Schriftwechsel, der mit folgendem Schreiben endete:
Stop, or I will response to your aggression with prices. 3 Eu cost me the aluminium, 2 Eu cost a worker per hour. I can go 50% down, and still earning money. I will never recognize your laws in my country.
You can forget it! And you know that I don´ t copy nothing!
If you want to continued, is your choise.
I fight all my life; one thing I learn no one win, think about, later will be late.
Don´ t loose time in stupid discussion is not useful.
Thomas
Epilog: Der Markt heilt alle Wunden, denn in der Nahtstelle zum Segler bleiben Verhaltensauffälligkeiten niemals lange verborgen und so ist es kein Wunder, wenn in der Zwischenzeit etliche Segler als Systemwechsel haben Lehrgeld an der Lebenskasse zahlen müssen, siehe
REINHOLD MICHELLY – LA ROCHELLE
Unvergessen, dass dieser Mann samt Familie mit seiner HR Yacht – und Windpilot Pacific am Heck – vor vielen Jahren seiner Deutschen Heimat segelnd den Rücken kehrte, um sich in La Rochelle anzusiedeln. Wenig später bekam ich Besuch in Hamburg und jene bemerkenswerte – ultimative? – Aufforderung, ihm als Windpilot Agenten, den französischen Markt anzuvertrauen. Keinesfalls als Bitte verkleidet! Es kostete mich geringe Überwindung, den Minnedienst zu verweigern, denn Art, Ton und Chemie waren zu ungewöhnlich, als dass ich Lust oder gar ein Kribbeln auf ein weiteres Abenteuer verspürte.
Wenig später wurde offenkundig, dass Michelly bei Yves Gelinas, dem kanadischen Hersteller der Cape Horn Systeme, offenbar mehr Erfolg hatte, denn er firmierte fortan als EU Repräsentant der Marke. Wie die Dinge nun genau zusammenhingen, entschliesst sich meiner Detailkenntnis, aber kurze Zeit später wurde die Beaufort Castor am Markt eingeführt, die man selbst bei genauester Betrachtung kaum von der Cape Horn hätte unterscheiden können. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, denn mein soziales Tiefolot hatte funktioniert.
Das Angebot wurde später um weitere Klons abgerundet, die, ob zufällig oder nicht, nun auch die Aries / Monitor und meine Pacific zum Vorbild hattendrei von diesen Systemen sind am Start des GOLDEN GLOBE RACES angetreten.
PS: fast hätte ich vergessen, dass ich auf dem Salon Nautique in Paris später dann auch einen Klon der Pacific Plus entdecken konnte.
PETER MATTHIESEN – BRAZIL
Nur der Vollständigkeit halber, allerdings ohne nochmalige Wiederholungen, hier ist die ungewöhnliche Geschichte eines Dänen aufgeschrieben, der sein ganz eigenes Verständnis von Fairness gegenüber sowohl dem früheren Eigentümer seiner Firma, Nick Franklin, als auch seinen Marktbegleitern ausgelebt und dabei auf eine ganz besondere Erfindung gestossen ist: der Erfindung des Bad Weather Problems.
DENKFEHLER UND HINTERGRÜNDE
Kann es sein, dass das optische Erscheinungsbild, die schlichte Vielzahl von Windpilot Systemen auf allen Weltmeeren, in einigen Männerköpfen Halluzinationen ausgelöst hat? Dazu eine Denkhilfe: im Verlauf von 50 Jahren des weltweiten Direkt Marketings ist eine enorme Anzahl von ausgelieferten Windpilot Systemen zusammen gekommen, die fast sämtlich noch lebendig – und arbeitswillig – sind.
Auf die in den USA so häufig geäusserte Vermutung, dass es sich bei Windpilot sicher um ein gewaltiges Unternehmen handeln müsse, antworte ist stets unter Hinweis auf Fakten, die sofort plausibel werden:
– Windpilot Systeme besitzen eine nahezu unendliche Lebensdauer, solange sie nicht in einem beherzten Manöver achteraus gegen die Pier ruiniert werden.
– Ein Windpilot wird meist nur einmal im Leben erworben, weil Replacement oder Erneuerung selten erforderlich sind.
– Daraus folgt, dass für jedes System ein neuer Kunde zu suchen ist.
Und dieser Job wird zuverlässig von Seglern erledigt.
Meine Antwort auf weltweite Copy Cats: wir produzieren in industriellem Kokillen Giesverfahren, einem aufwendigen Verfahren, dessen optisches Erscheinungsbild unübertroffen perfekt ist. Dies Verfahren ist nur bei grossen Stückzahlen wirtschaftlich, weil die gewaltigen Investitionen in Werkzeuge und Produktions Verfahren ansonsten nicht zu amortisieren sind. All dies kann nur gelingen, wenn der Markt für die Produkte bereit und aufnahmefähig ist. Meine Lebensaufgabe.
Die einfache Tatsache, dass ich die gesamte Peripherie mit meiner Frau allein bewerkstellige, mag vermitteln, dass wir unsere Kosten im Griff behalten, was die Preisentwicklungen der vergangenen 15 Jahre belegen mögen. Wenn wir uns darüber hinaus für weltweites Direkt Marketing entschieden haben, zudem Kosten für Messe Präsenzen oder Inserate nicht zu bezahlen haben, wird hier jeder Segler unsere Effizienz schnell erkennen können. All dies kann nur Erfolg haben, wenn WORD OF MOUTH innerhalb der Cruising Community tadellos funktioniert. Wie der Norddeutsche sagen würde: Anners geiht dat nich!
Dafür steigen wir jeden Tag morgens fröhlich aus dem Bett.
Muss alles nur mal gesagt werden …
Peter Foerthmann und seine feminine Regierungszentrale
Mein Lieber, das tönt schon fast ein wenig nach „Testament“. – Aber einerseits lässt diese Lebensstory mich erschaudern, anderseits bewundere ich die Lebensenergie, sich trotz diesen Erfahrungen nicht unterkriegen zu lassen. – Dabei kommt mir die wichtige Erkenntnis von Erich Fromm in den Sinn „Vom Haben und Sein“. – Dir scheint Letzeres gelungen zu sein!
PS: Gemäss Wikipedia wir ein Sanguiniker wie folgt beschrieben: „Er wird auch als phantasievoll, gesprächig und optimistisch angesehen. Als negative Eigenschaften werden ihm Unstetigkeit, wenig Skrupel und häufige Exzesse zugeschrieben“. Was auch immer für das Individuum PF zutreffen möge, die erstgenannten Attribute überwiegen eindeutig. Chapeau !
Mein (ex) Vereinsfreund Klaus Hympendahl hat mir erzählt, dass Sie ihn, ohne auch nur einmal mit ihm eine gütliche Einigung gesucht zu haben, wegen einer Werbeanzeige für Monitor verklagt haben. Nach dem von Ihnen angeblich immer praktiziertem „fair play“ sieht das nicht aus.
Werter Herr Jawasdennnun,
wenn Sie Klaus posthum zum Freund benennen, obgleich Sie lediglich im gleichen Verein gewesen sind, wirft Ihr Kommentar ein unschönes Licht auf Sie, denn Klaus kann hier nicht mehr widersprechen. Er würde sich gegen Ihre Unterstellung verwehren. Mich verband mit Klaus ein Jahrzehntelanger freundlicher Kontakt seit der Zeit, als ich auf seiner AFRICAN QUEEN seine Aries Anlage in Las Palmas zum Laufen brachte.
Ich habe mit Klaus den RUNDEN TISCH am 22.01.2012 zum Thema TO organisiert und vermute, dass dies Buchstaben Kürzel, insbesondere mein diesbezügliches Engagement für die deutsche Cruising Community der Grund für Ihren Phantom Schmerz ist.
Dennoch bedanke ich mich für Ihren wiederholten anonymen Denkanstoss. siehe https://windpilot.com/blog/trans-ocean-news/sv-akku-ausgetreten/
Es wird sicher nicht nur Ihnen Spass machen, zu erfahren, welche Art Umgang ich mit Klaus pflegte:
22.07.2004
Moin Klaus,
Donnerwetter, das ist ja ein schicker Artikel ueber Monitor, den Du das geschrieben hast, Hans wird sich freuen! Ob er hingegen dem Fahrtensegler vonnutzen ist, das wage ich zu bezweifeln, denn er bedient alte Missverstaendnisse, die lange ueberholt sind. Es juckt mich geradezu, Dir ein paar Anmerkungen zu machen,… immer in der Hoffnung, dereinst ein paar Denkfehler auszumerzen, die bei den Anhaengern traditioneller Pendelrudersysteme scheinbar so unausrottbar auf den Festplatten sitzen.
Es spricht nicht fuer Clark Stede, wenn er seine Bedienungs Fehler sogar auf einer YACHT Titelseite dokumentiert: er hatte das Pendelruder seiner PACIFIC stets „schraeg“ nach achtern gefahren… und sich „gewundert“, dass das System nicht gut arbeitete. Statt das Handbuch zu lesen oder gar den Hersteller anzurufen… hat er lieber ein anderes System montiert…. ueber das er hernach in der Yacht geschrieben hat, dass es erst nach verschiedenen Verbesserungen seinerseits ( mit Gummibaendern ) dann gut gearbeitet hat. Solche Autoren braucht das Land!
Zum besseren Verstaendnis: auch eine Monitor kann nicht arbeiten, wenn das Ruderblatt nicht in vertikaler Position ausgerichtet / eingerastet ist.
Ob sich Clark vielleicht geaergert hat, dass ich meine Systeme eben nicht „verschenke“… wie andere Hersteller?
Ein paar Irrtuemer in Kuerze:
– Ein Servo System erhaelt das STEUERSIGNAL „aus der Luft“, hingegen die SERVO KRAFT „aus dem Wasser“
– Ein Servosystem sollte auf keinen Fall auf eine Notpinne uebertragen werden wenn ein Hydrauliksystem installiert ist. Ein Bypass Ventil ist viel zu klein im Ventilquerschnitt, um Schwergaengigkeit zu eliminieren.
– Monitor und Korrosion? Moechtest Du Fotos von durchkorrodierten Monis sehen?
– versuch´ einmal, eine Moni auf See auseinanderzunehmen / abzubauen. ich hab´ das hinter mir und darf Dir sagen, dass es ein Alptraum sein kann, die vielen kleinen Teile eines offenen Lagers / der Distanzringe, die Passungenauigkleiten ausgleichen sollen, oder gar der Distanzhuelsen, die nur lose in die duenwanndigen Rohre eingeschoben werden, um beim Zusammenschrauben ein Zusammenbiegen der Rohre zu verhindern… beisammen zu halten….!
– die Art der Lagerung als „modern“ zu bezeichnen, ist starker Tobak, denn more basic geht´s nicht!
– Wenn Du die Anzahl der Schwingbewegungen einer Windfahne auf einem Messestand als Gradmesser fuer die Leichtgaengigkeit einer Windsteueranlage heranziehst… ist das ein Denkfehler ! Denn dies zeigt nur, dass ein Gegengewicht im Verhaeltnis zur Windfahne viel zu schwer ist. In der Praxis sollten Windfahne und Gegengewicht nahezu austariert sein… eine mehrfache Schwingbewegung kann es dann nicht mehr geben. Denn, nicht wahr, ein Steuerimpuls sollte stets vom Wind ausgehen, niemals hingegen von einem „zu schweren“ Gegengewicht.
– Hoch das Pendelruder ! Hast Du mal versucht, bei Fahrt das Moni Pendelruder in seine Arbeitsposition zu bekommen? Also… automatisch geht da nix! Niko Gelpke ( Cheffe von MARE ) waere neulich beim „Runtertreten“ des Ruders fast ins Wasser geflogen… ich bin an Bord gewesen, wir haben Spass dabei gehabt.
– Deine Bemerkungen zum Thema Getriebe und Gierdaempfung sind inhaltlich unzutreffend. Ein Getriebe kann kein „feedback“ konstruktiv erfassen. Saemtliche groesseren Hersteller von Pendelrudersystemen verwenden Kegelradgetriebe mit IDENTISCHEN Merkmalen… hexen und blaufaerben kann da keiner.
– Tja, und zu Deinem (unausgesprochenem) direkten Vergleich zu einer PACIFIC, die „die gesamte Belastung auf einen Punkt konzentriert“… Welche Belastung meinst Du? ES GIBT KEINE !!! Ein Pendelrudersystem belastet den Spiegel stets nur mit der aufzubringenden Kraft des zu drehenden Hauptruders… plus natuerlich dem System Gewicht !!
Nix fuer ungut, Klaus !
freundliche Gruesse aus Hamburg
Peter
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25.08.2004
Lieber Peter ,
nochmals Danke für deine Email. Ich bin wieder aus dem Schwarzen Meer zurück und habe sie in Ruhe gelesen. Sicherlich kann man über das ein oder andere diskutieren, man kann auch anderer Meinung sein. Ich fand jedenfalls sehr angenehm, dass Du in einem freundlichen Ton geantwortet hast. Du weißt ja viel besser als ich, der ich inzwischen Aussenseiter bin, dass der Markt klein ist, auch der Weltmarkt, und dass jeder versucht ein bißchen PR und ein paar Pluspunkte hier und dort einsammeln möchte. Ich erinnere mich an Deine Serie in PALSTEK und andere Artikel aus Deiner Feder.
So, nun habe ich auch einmal einen kleinen Beitrag für meinen Freund Hans Bernwall geschrieben – so what.
Ich glaube, man muss damit leben, dass es die einzige perfekte Windfahnen Steuerung nicht gibt, aber es gibt verdammt gute. Ich wollte bei der Stede-Geschichte nicht auf den Punkt „Windpilot“ kommen – den kennt der Leser ja gar nicht – sondern nur davon berichten, dass eine Monitor quasi drei Weltumseglungen bzw. 100.000 sm durch schwierigste Gebiete bewältigt hatte. Das ist doch eine großartige Leistung für ein Produkt, da wirst Du doch zustimmen. Okay, Du weist auf Qualitätsmängel bei der Monitor hin, aber die
gibt es doch überall, auch bei Deinen Anlagen. Nobody is perfect.
Ich finde jedenfalls, Du hast für Deine Anlagen weltweit viel Anerkennung erhalten… und Hans für seine auch. Und das ist gut so.
In diesem Sinne,
tschüss,
Klaus
Hat es nun ein Gerichtsverfahren oder eine Abmahnung gegeben, oder nicht? Meine Erinnerung erhebt keinen Anspruch auf Richtigkeit (es muss Mitte der 90er gewesen sein), aber soweit ich gehört habe, sollen Sie Klaus zu seinen Bluewaterzeiten verklagt haben, weil er Monitor als „Marktführer“ bezeichnet hat.
Werter Herr Anonymus,
als Traumatherapeut bin ich unerfahren, aber Menschen – Segler gar! – die ihre Meinung nur aus dem Hinterhalt vertreten mögen, habe ich erst im Verlauf der unsäglichen Vorgänge in einem Verein kennengelernt, der unter der Camouflage der Interessenvertretung deutscher Segler, deren Interessen solange mit Füssen getreten hat, bis die kritische Masse ausgetreten ist, der gleichwohl dennoch – als wäre nix gewesen – immer weiter der Eigendarstellung huldigt – wo für jedermann nachzulesen ist, wie sehr Schein und Wirklichkeit sich verschoben haben.
Es tut immerhin gut, von Ihnen zu erfahren, dass Sie der eigenen Erinnerung selbst nicht trauen ….
Peter Foerthmann
Ich habe keine Meinung vertreten, sondern Sie gefragt, ob meine Erinnerung in Bezug auf einen angeblichen Rechtsstreit zwischen Ihnen und Klaus richtig ist, oder eben nicht. Wie schon bei unserer vorherigen „Diskussion“ werden Sie bei konkreten Nachfragen sehr schmallippig, wenn es möglicherweise für Sie unangenehm wird. Also: gab es zwischen Ihnen und Klaus, damals als Verkäufer von Monitor-Anlagen, Ärger? Eine solche Frage kann man ganz einfach mit Ja oder Nein beantworten.
Also weder Meinung noch Erinnerung, denn Sie berufen sich auf Hörensagen und Gerüchte, besitzen gleichwohl die Chuzpe, als Heckenschütze frech Antworten zu verlangen, hocken sich dabei auf vermutlich morschen Gebeinen hinter Elb-Hecken versteckt, damit man um Gottes Willen Ihre Nase nicht entdeckt.
Nee Herr Jawasdennnun – oder sollte ich Sie der Einfachheit halber – ggf im Tausch bis zum Vorliegen eines notariell beurkundeten Gegenbeweises – Bert Frisch benennen? – mit Ihnen macht Spielen wirklich keinen Spass …
Moin Peter,
Ich werde zwar nie eine Pacific am Heck spazieren fahren, aber wenn Du mal wieder am ASC vorbei kommst, bist Du jederzeit auf B19 zu einem Getränk eingeladen. Dies ohne jegliche Hintergedanken oder Nachlass Forderung auf Dein Lebenswerk… einfach nur so, weil mir Dein Blog gefällt versprochen..
grüße Sven 🙂
Moin Peter,
wirklich sehr spannende Ausführungen zum Thema „Windfahnensteuerungen“ und für mich neue und erschreckende Infos bzgl. Haifischbecken. Vielen Dank dafür, da werde ich noch ein wenig in deinem Blog schmökern.
Mich erinnert die Thematik „Wer baut die beste WF-Steuerung?“ ungewolt an den Klassiker „Wer hat den Längsten?“. Sorry. Da die Technik grundsätzlich komplex und die Anforderungen der Nutzer grundsätzlich individuell sind, gibt es darauf vermutlich keine eindeutige bzw. nur eine subjektve Antwort.
Und wer 50000 Meilen mit seiner Fahne unfallfrei um die Welt oder sonstwo gesegelt ist, wird vermutlich auf „seine“ Fahne einen heiliegn Eid schwören und schwer zu überzeugen sein, sich eine andere ans Heck zu nageln.
Und allgemein gilt ohnehin: es setzt sich leider nicht immer die beste Techniik durch (siegh MS-DOS).
Unsere „Monitor“ von 1979 (ja richtig, noch vor der Hans-im-Glück-Zeit) stammt noch aus dem Workshop von Gene (Merwin) und ist sogar noch aus dem No-No-Material 304 (1.4301) – fast eine Antiquität, das gute Stück. Seitdem war die Anlage in Alaska, 2x auf Hawaii, Mexiko, Karibik, Neufundland und dann über den Teich nach Europa. 2003 haben wir die Monitor (mit dem Schiff drumrum 🙂 von Robby Robinson gekauft, den du vermutlich als Vertriebler von Scanmar auch kennengelernt haben dürftest und auf Messen eigentlich immer bei Hans im Schlepptau hing.
Auch ich schwöre also auf unsere Monitor, obwohl ich sie im Vergleich zu anderen Systemen wie „deinem“ Windpiloten nicht einmal besonders hübsch finde. Aber sie macht ihren Job und zwar ziemlich gut und auch da stimme ich Dir zu: wenn so eine Anlage funzt, kauft man sie sich genau einmal im Leben.
Zu den Rissen an den Frames:
Letztlich kann man jedes Material kaputt bekommen und wenn es dutzende durchgegammelte Schweißnähte an Monitor-Frames gibt, sollte man wissen, dass auch die Schweißtechnik ein komplexes Thema ist (insbesondere an Rohren) und die Güte der Naht letztlich von den Handfertigkeiten und dem Know-How des einen Schweißers abhängt, der an dem Ding „rumgebraten“ hat.
Da ich beruflich aus der Schweiß- und Werkstofftechnik komme, war ich schon vor Jahren neugierig, was es mit den Rissen an den Nähten auf sich hat und kann (nach Farbeindringprüfung) nur eines sagen: Risse an unserer Monitor nach nun 45 Jahren -> Fehlanzeige.
Schönen Gruß aus Kiel,
Marc