Wolfgang Quix

GUTER JOHN – BÖSER PETER!
Moin Wolfgang
Werden wir etwa altersmilde oder was?
Oder machen wir uns bereits die Hosen nass?
Drei Anrufe nach Jahren der Totenstille
Ich muss mich zwicken, denn immerhin war zehn Jahre nix
mit Wolfgang Quix.
Nur weil wir unterschiedlicher Meinung gewesen sind?

Plötzlich war es fast normal
ganz wie anno dazumal,
vor den transozeanischen Vorstands Kapriolen,
als dieser fabulöse Kleingartenverein
an der Wasserkante, ziemlich dicht am Schlick
ganz und gar nicht schick
den eigenen Bedeutungsverlust inszenierte,
sich dabei zusehends selbst blamierte
seinen Ruf stringent und stur unterminierte
und sogar den eigenen Untergang riskierte!
Alles einzig und allein, weil gestandene Männerhosen,
Vergangenes zu verschleiern gedachten,
sich nicht in die Karten kucken lassen wollten,
und keiner die Eier in der Hose hatte,
begangene Fehler dem Souverän zu offenbaren
oder ggf. sogar devot um dessen Verständnis dafür nachzufragen?

Nolens volens, habe ich Euch diesen Job abgenommen,
unter Schweiss und gegen Euren gerichtlich erklärten Willen.
Getreue und kluge Mitglieder haben Euch in Scharen verlassen.
War´s das wirklich wert?
Meine Antwort steht in Stein gehauen!
Nun also Deine Anrufe als VereinsEhrenOberIndianer,
diese Kurve muss man erst mal kriegen!
Das, lieber Wolfgang, hast Du bravourös geschafft,
dafür hier mein ehrliches Kompliment,
denn ohne Resilienz stehen wir alle am Ende irgendwann im Hemd.
Du bist als Scout zu mir gekommen, auf TrüffelSuche nach alten TO Geschichten, z.B. der Spur zu John Adam, und hast mitten ins Schwarze getroffen, denn John´s Geschichte hatte ich schon vor langer Zeit aufgeschrieben:

1976 – The roots

ebenso wie die Verbindung zu Brian Meerloo, für den ich einen Nachruf geschrieben hatte:

Brian Meerloo

Als Zugabe habe ich Dir noch die Geschichte von „Schippi“ erzählt, jener furchtlosen Kieler Seglerin, die mit der legendären ASTARTE, einer hölzernen Age Utzon Ketch den Atlantik im Alleingang gemeistert hat. Sollte mich nicht wundern, wenn in Cuxentown die damals so steifffen blauen Blazer mit funkelnden Messingknöpfen, diese flotte, freche und unerschrockene Skipper Biene nicht gewürdigt haben könnten … weil sie gestandene Männlichkeit mit links unterminierte. Das passte damals keinesfalls ins Männerbild, jedenfalls nicht zwischen Messingknöpfe. Das war schlicht nonkonform, und – Donnerwetter! – gegen jede Norm!

Schippi´s Lebensgeschichte wurde von Dieter Loibner in den USA erzählt. Deutsche Segler stellen erst die Ohren auf, wenn sie hören, dass Schippi´s – bürgerlicher Name Gerhild Schippmann ( geb.Wiendieck) ist.

Was noch hinzuzufügen wäre: Schippi´s Aries Anlage wurde von Wilfried Erdmann geeehrt und spazieren gefahren, sie ist mehrfach um den ganzen Spielball gekommen … und lebt vermutlich auch heute noch – ich meine die Aries Anlage. Wilfried, Schippi und John haben sich vermutlich nicht aus den Augen verloren.
Wie war das noch damals,
ganz von weit vorn?
Wagen wir einen Blick zurück mit oder mit ohne Zorn?
Hier wie dort zwei Kerle, deutlich ausserhalb der Norm
Leben und Segeln, vergleichsweise nonkonform
das war die Form
bei der wir einander respektierten.
Immerhin hast Du mich überredet, Dir eine Heckverzierung zu überlassen,
ganz ohne Brimborium, oder dies Marketingtechnisch auszuschlachten.
Es war meine Stunde Null in Sachen Sponsoring. Du bist mein Versuchskaninchen gewesen.
Diese Zeiten sind unvergessen! Du bleibst in meiner Erinnerung stets lebendig als der Wolfgang mit den leicht ausgebeulten beigen Cordhosen, der auf allen Messen beneidenswert best gelaunt, allem Neuen gegenüber aufgeschlossen, der auf der steten Suche nach der einen Goldader, die seinen Träumen zum Fliegen verhelfen könnte, einem Sponsor, der die finanzielle Backstagsbrise zu erzeugen bereit und in der Lage gewesen wäre, unserer dreigestreiften Flagge im RennBootZirkus international ein wenig Aufmerksamkeit zu verschaffen. Hat leider nie so wirklich toll geklappt, Seitdem wissen wir alle unumstösslich, wie sehr Deutschland den Fussball liebt.

Die gute alte MEX von Hehner


Und nun bist Du auf Trüffel Suche nach alten Legenden, die Du zu Tage fördern und in die Öffentlichkeit rücken kannst, auf die Idee gekommen, bei mir anzurufen! Dein Bingo Tag, allerdings auch meiner, weil ich jetzt als Rumpelstilzchen weiss, dass John als Gründer der Firma Windpilot, seit mehr als 50 Jahren im Stillen bei Euch Ehre geniesst, wohingegen ich gewagt, an Eurem Ruf zu kratzen und am Ende sogar meine Mitgliedschaft zu schmeissen! Ein delikater Spagat – aber die Zeit heilt eben Wunden jeder Art. Guter John – Böser Peter!

Ich habe Dir trotzdem gern geholfen.

Allerbest
Peter – EX-TO-Indianer #738
Hamburg 13.10.2020

Eine Antwort zu Wolfgang Quix

  1. Wolfgang Quix sagt:

    Man kann doch befreundet sein, auch wenn man auf einem Nebenschauplatz nicht einer Meinung ist. In diesem Sinne, lass es dir gut gehen Peter.
    Lie Grüße Wolfgang

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