CRY FOR HELP AT SEA
Guten Morgen Herr Foerthmann,
Wir sind aktuell mit unser Amel Euros 41 auf dem Weg zu den Kap Verden und testen dabei weiter den Windpiloten aus, damit wir ihn auf unserer anstehenden Atlantiküberquerung optimal nutzen können und nicht mehr steuern müssen.Den Tipp aus ihrer letzten Mail, dass wir das Spiel aus der Notpinne entfernen, haben wir auf den Kanaren umgesetzt. Dazu haben wir ein Loch mit Gewinde für eine M8 Schraube mit Kontermutter anfertigen lassen. Damit ist das Spiel in der Notpinne kein Thema mehr.
Auch die Leinenübertragung haben wir verbessert. Mithilfe zweier weiterer Blöcke konnten wir so die Umlenkblöcke vor der Notpinne weiter nach innen an die Pütting der Besanwanten befestigen. Diese sind dort somit steifer befestigt, als oben an der sch mitbewegenden Reling.
Trotz dieser Verbesserungen schwankt der Windpilot bei einem geplanten Kurs von etwa 205°G und 150/160° TWA zwischen einem Halbwind Kurs und einem Vorwindkurs mit Patenthalse, also von etwa 170° bis 240° KüG. Das finden wir sehr schade, da wir so konstant etwa alle 1-2 Minuten eingreifen und ein zu starkes Anluven oder eine Patenthalse verhindern müssen.
Haben sie vielleicht aus der Ferne noch eine Idee, wie wir das Problem beheben können?
Das Boot ist aus unserer Sicht gut getrimmt. Wir segeln bisher nur mit Genua bei etwas mehr als 20kn Wind und etwa 2m Welle. Bei unseren 5-6kn Fahrt sollte das Pendelruder eigentlich auch genug Kraft aufbringen.
Wir freuen uns auf ihre Rückmeldung. Etwa am Mittwoch sollten wir ankommen, dann können wir uns auch gerne telefonisch austauschen.
LG, Jan Moritz
Meine Antwort vom Sofa:
Guten Morgen auf die grausame See,
habe mir soeben die Fotos nochmal angesehen = alles perfekt arrangiert, auch die Verbesserungen der vorderen Blöcke sind gut. Somit bleiben nur folgende Optionen zu überprüfen:
– M6 Mutter #156 zu fest gedreht? Dann kann der Windfahnenarm nicht frei schwingen … sondern wird hier gebremst
– Pendelruder in der Rudergabel durch Treibgut nach achtern verdreht, somit nicht mehr perfekt in LINIE MIT DEM SCHAFT an dem es befestigt ist
– Notpinne zu schwergängig? wie schwer ist sie von Hand zu drehen … mal prüfen. Falls sehr schwer, übersetzung verändern / verdoppeln = doppelte Zugkraft bei dann nur halbem Weg. Das kann leicht gemacht werden: an beiden enden der Kette einen einfachen Block anschäkeln … sodann die Zugleinen durch den Block und an der Griffleiste anbinden … also verlängern …
Wenn Sie in Cabo Verde sind, bitte berichten und neuere Fotos und ein 1 min Video senden …
Keine Sorge, das bekommen wir schon hin … denn die PACIFIC hat so viel Kraft, dass damit unzählige Schiffe bis 60Fuss rund um den Spielball unterwegs … und sogar wieder angekommen sind. Und dagegen ist die Euros ja ein nettes Spielzeug … nicht wahr?
Gruss
Peter Foerthmann
TJA, UND DANN HABE ICH DAS VIDEO BEKOMMEN !
Guten Abend, das Rätsel der Sandbank ist gelöst: Das obere Kardanteil ist nicht kraftschlüssig mit der Schubstange 151 verbunden, d.h. die Schubstange wird von der Windfahne gar nicht bewegt. Ihr Job daauert nur eine Minute: Bitte die Mutter # 156 am oberen Ende der Schubstange FESTSETZEN UND DANACH WIEDER UM EINE 1/4 Umdrehung lösen, damit jede Bewegung der Windfahne dann auch über die Schubstange / Getriebe / Pendelruderblatt eingeleitet wird … und das Schiff sodann endlich mal aktiv gesteuert wird. Denn, nicht wahr, wenn Sie bei Ihrem Auto die Lenkstange von den Vorderrädern lösen … wie wollen Sie dann steuern???
Seegras ist in bestimmten Regionen im Atlantic zur Herausforderung für Propeller, Hauptruder und Pendelruder geworden. Dem ist in Bezug auf Ihre PACIFIC recht einfach abzuhelfen: an der Vorkante Pendelruder mit einem Bootshaken das Gras nach unten schieben … Bitte keinesfalls den Bolzen 435 anknallen, damit sich ggf dann das Ruderblatt in der Gabel nach achtern verdrehen kann, wenn die Graslast zu hoch geraten sollte.
Eine Gute Reise wünscht
Peter Foerthmann
