Global Class 5.80

Global Class 5.80 – Don McIntyre
MARKETING MIT DER BRECHSTANGE – NICHT UNBEDINGT ZUM VORTEIL FÜR SEGLER
Segler brauchen Heckverzierungen zur Steuerfreiheit auf See … und zum schlafen, derweil ihr Schwan leise hinter dem Horizont verschwindet. Konstruktion, Bau und Verkauf von Steuersklaven sind im Verlauf eines halben Jahrhunderts zu meinem Lebensinhalt geworden. Bei Einhandregatten spielen sie eine Schlüsselrolle, explizit, wenn oder weil – wie
beim GGR – zeitgleich die Nutzung von Autopiloten mit „Sanktionen“ belegt wird (Chichester Class), auch wenn dies Verbot eher nur als Alibi dient, um die Alleinstellung der Veranstaltung medial aufzuwerten, denn die Schiffe sind ansonsten mit mehrfach GPS und Kommunikations tools ausgestattet, um das Abenteuer der Heroen jederzeit und vor
allem zeitnah medial „ zu verkaufen“, Drama gerät dabei zur besonderen Würze. Das Vorhandensein einer zuverlässigen mechanischen Windsteueranlage erreicht schwindelerregende Wichtigkeit. Neutralität bei der Wahl der Systeme wäre die allererste Pflicht eines Mannes gewesen, der eine derartige Veranstaltung ausrichtet. Don McIntyre hat sich anders entschieden, ein wie ich es empfinde, Webfehler der Veranstaltung,
dessen unheilvolle Folgen sich wie ein Roter Faden durch diese Einhand Regatten zieht, die allesamt nachzulesen sind.

Zweifellos ist Kommerzialität bei derartigen Veranstaltungen sinnvoll und erforderlich, wenn es gilt, möglichst aufsehenerregende Erlebnisse medial zu vermarktenn. Ein Spagat für einen Veranstalter, wenn er zeitgleich
Verantwortung für seine Schützlinge tragen will, weshalb ein umfangreiches Regelwerk verfaßt worden ist. Dies gilt der Sicherheit der Kombattanten und nicht zuletzt, um die Bürde eigener Verantwortung geringer zu skalieren.

Die vehemente Favorisierung / Empfehlung zur Ausrüstung der GGR Flotte mit einem
Hilfsrudersystem, die ihren Ursprung in einer Vereinbarung mit dem Hersteller dieser Anlage als Sponsor der Veranstaltung hat, mag man als cleveren Marketing Schachzug abtun. Wenn allerdings zeitgleich in den Rules of Race das Vorhandensein eines Notruders als zwingend vorgeschrieben wird, kann dies für die Segler zur Bürde werden, die sie in ihrer
Entscheidung beeinflusst, was vermutlich der tiefere Sinn dahinter ist. Ein Präjudiz mit Risiken und Nebenwirkungen, deren Konsequenzen sich in Verlauf von nun zwei GGR Veranstaltungen erwiesen haben. Hier sei der Einwurf erlaubt, dass ich etlichen GGR Seglern, die die Verwendung meiner Pacific Plus Doppelruderanlage angefragt haben, explizit davon abgeraten habe.
Ein starres Hilfsruder am Heck einer Yacht ist in extremen Breitengraden besonderen Risiken ausgesetzt und zudem – unerreichbar für den Skipper im Schadensfall – werden enorme Lasten auf den Spiegel eines Schiffes übertragen, der nicht zwingend für deren Aufnahme ausgelegt ist, was dann Vibrationen und Bruch zur Folge haben kann, insbesondere bei planen Hecks wie bei der Rustler 36,
die naturgemäß eine geringere örtliche Festigkeit aufweisen, wenn sie nicht an der Innenseite des Spiegels explizit ausgesteift werden.

Die Folgen und Erfahrungen im Verlauf von zwei GGR Veranstaltungen sind nachzulesen und dokumentiert:

Don´s Pyrrussieg

Schlüssel zum Kopf

Nur eine Randnotiz, dass GGR Schiffe als Langkieler stets bestens gegen Ruderverlust bzw Schäden geschützt, weshalb bislang ein Notruder noch niemals notwendig geworden ist.

Don McIntyre


Es mag der besonderen Persönlichkeits Struktur des Veranstalters geschuldet sein, dass Sachlichkeit und Fairness gegenüber Kritikern nicht zu seinen Vorzügen gehört, bemerkenswert allerdings, wenn einem Mann, der sich als Profi in der Szene selbst benennt, dann veritable Fehler unterlaufen … und diese Fehler sich dann in Pressemitteilungen wiederfinden, wo sie „das Fliegen“ lernen und sich weiter verbreiten. Eine inkorrekte TM Bezeichnung einer Windsteueranlage lässt tiefer blicken, als vom Verfasser vermutlich gewünscht, weil die eigene Professionalität dadurch keinen „Ritterschlag“ erfährt. Ein Kindergarten, den Segler mit mehr fachlicher Kompetenz sofort erkennen, zeitgleich allerdings von Laien „wie von jungen Haien aufgeschnappt, geschluckt und verinnerlicht werden!“ Marketing mit Nebenwirkungen, die in Segel Magazinen einer vermeintlichen Professionalisierung entgegen wirken. Blamabel wäre die passende Vokabel, weil sie die Leserspreu vom Weizen trennt!
Nicht ohne Grund habe ich mich vor Jahrzehnten entschlossen, mich auf Entwicklung und Produktion von Steuersklaven zu konzentrieren, und die Verbreitung, Vermarktung meiner Heckverzierungen den Seglern rund um den Globus zu überlassen.

Meine besonderen Erfahrungen mit
Wettbewerbern am Markt sind nachzulesen, auch Erlebnisse mit den „Wiederverkäufern von Informationen im Marine Biz“, den Journalisten, habe ich repetiert und resiliert. Im Ergebnis favorisiere ich den direkten Kontakt zu den Seglern, weil Informationen „unplugged“ übermittelt werden können und „fake news“ – wollen wir sie Mistverständnisse nennen? – umschifft werden können. Ich weiss, in
einer Welt der Influencer bin ich als weisses Einhorn unterwegs, weil ich auf die
Urteilsfähigkeit von Seglern vertraue, die ein Schiff haben erwerben können, was ja bekanntlich für Menschen in staatlichen Hängematten nicht ganz einfach ist, gleichwohl Rückschlüsse erlaubt.

Und nun steht ein neues Event ins Haus! Global Class 5.80 wurde in einem Kopf initiiert, der nun auch den Bau ganzer Schiffe monetarisiert, deren Erbauer und später Skipper sodann auf einer Woge der Presseberichterstattungen zu erträumter Berühmtheit segeln wollen, zumindest darauf hoffen, was für manchen als Triebfeder zu taugen scheint. Chacun à son goût, diese Entscheidungen werden in vielen solitären Köpfen und / oder Hinterzimmern geboren. Ein Jeder hat seine Gründe und Lebensgeschichte, die manche „home story“ füllen können. Dennoch muss am Ende jeder „Delinquent“ die Konsequenzen tragen, selbst wenn er sie zuvor noch gar nicht kennt. Die Eigenverantwortung wird vom Veranstalter als Mantra in Endlosschleife wiederholt… denn am Ende ist dieser Mann vermutlich nur der Berichterstatter.
Gleichwohl bleibt der Veranstalter sich stoisch treu, indem er die Thematik von Steuersklaven wiederum, nochmals und ebenfalls monetarisiert. Ich hätte mir gewünscht, dass die desaströsen Erfahrungen im GGR ihn zu einem „Kurswechsel“ veranlasst hätten! Wenngleich, anders gesehen, seine Veranstaltungs Kompositionen voller Würze und Attraktion für die unter Kostendruck leidenden „Media Partner“ zu einem Leckerbissen geworden sind, die mit geringem Aufwand in Print und Online Verbreitung finden. Wurden hier vielleicht „Gladiatoren“ unter falschen Voraussetzungen auf eine offene Bühne gelockt / geführt? Immerhin scheine ich nicht der einzige Kritiker zu sein, der Zweifel an der unbeschränkten Seetüchtigkeit dieser bunten Wasserflöhe hat.
Nun sind also einige Erfahrungen verfügbar … in deren Folge ich vermehrt Dialoge mit einigen Skippern dieser Sperrholzschiffchen geführt habe. Das muss sich ´rumgesprochen haben! Vermutlich der Grund, warum der Veranstalter in einem aufschlußreichen Bericht, Helikopter in Bezug auf die Notwendigkeit zu regelmäßiger Wartung und Überprüfung, nun mit einer Windsteueranlage vergleicht, um sogleich zu konstatieren, dass er mit seiner gewählten WSA an seiner TREKKA allerbeste Erfahrungen habe: Zitat:

„were flying together as one … over 3.000 miles“

McIntyre Mini Globe Race! Dreams can become nightmares!

Auf diesen Vergleich muss man erst einmal kommen! Immerhin ist Konstruktion und solider Bau von WSA keine Raketentechnologie. Die Lektüre des Veranstalters hat mich erschüttert, weil sie dem gleichen Kontext zu folgen scheint, die der Mann auch seinem Sponsor von Hilfsrudersystemen für die GGR als Referenz erwiesen hat. Die Interessen der mutigen Skipper der Class Global 5.80 Schiffe erscheinen deutlich weniger wichtig, als die Referenz einem Sponsor gegenüber. Für mich ein Spagat, den ein Veranstalter vermeiden sollte, zumindest wenn das Wort Verantwortung für seine Schützlinge, keine hohle Floskel ist. Immerhin bezahlen die angehenden Segel Heroen den Veranstalter dafür, dass er zu seinem Wort steht und seine Schützlinge unterstützt. Ehrenhaftigkeit sollte zu seiner Grundausstattung gehören!

Ertan Beskardes ( ex GGR Teilnehmer ) und Käufer der TREKKA schreibt am 04.01.2024:

Hello Peter,
I have recently sailed a globe 5.80 to Antigua with South Atlantic wind vane , where until now every owner has had problems including me. I will be replacing the unit like others. Not sure if you have sold one to 5.80 owner yet. As I have an around the world trip with this boat. Don McIntyre has sold 240 of his plans and many built or being built.
During its stay in Antigua, I will be replacing the wind vane, only ever wind vane I have ever used is several Hydronanes . As you know I lost one in a storm 2021. Though I like the simplicity And easy use, weight of it is a concern on a 1 ton boat.
So I need to know if you have any install information for this boat and cost of the unit for these light weight boats.
Kind regards
Ertan Beskardes

Vor wenigen Tagen erreicht mich diese Mail aus Downunder

Hi there Peter, Myself and my father have previously been in touch about the windpilot self steering gear. we have now purchased 4 separate units and haven’t been happy with them. I was wondering if you can PLEASE consider coming to the table to sell us 2 x windpilots for our 19 foot yachts? 
Mike and John Blenkinsop

Eine in toto völlig verkluxte Situation, die mich zu ungewöhnlichen Briefwechseln zwingt, um Seglern zu verdeutlichen, warum ich keinerlei Interesse habe, mich gegen einen Veranstalter zu wehren, der aus vermutlich ganz naheliegenden Gründen, Fairness und Sachlichkeit in seiner Eigenschaft als Veranstalter negiert und durch geschäftsschädigendes Verhalten einem unliebsamen Hersteller von Windsteuersystemen gegenüber, sich lieber einem Sponsor seiner Wahl gegenüber als servil erweist, zeitgleich seinen Schützlingen am Ende vermutlich „eine Gute Reise“ wünscht, wissend um Fakten, die bald jeder kennt, deren er sich gleichwohl scheinbar weiterhin verweigert.

Die Lektüre im Globe 5.80 Forum ist aufschlussreich.

Besonders aufschlußreich diese Bemerkung des Veranstalters:

…if you need to buy a windpilot you will have to go onto the black market … lol … poor Peter … he so hates competition lol … and does not like me … never mind, his gears are ok … and you cannot please anyone all the time … good luck!

Natürlich ist dem Veranstalter nicht verborgen geblieben, warum, wieso und weshalb ich mich aus einem Teufelskreis entfernt habe, der die Regeln respektvollen Umgangs mit Kritikern negiert, weil er sich vermutlich seinen Sponsoren zu serviler Unterwerfung verpflichtet hat, oder weil er sich nicht blamieren möchte, zumal er sich als Mittelpunkt allen Wissens um Steuersklaven Angelegenheit selbst angelegentlich empfiehlt?

Ich habe meine Entscheidung allseits offen kommuniziert. Der Veranstalter samt seiner Media Partner, alle hier involvierten Segler kennen vermutlich meine Meinung. Die Reaktionen sind bemerkenswert.

Für mich stehen die Segler im Mittelpunkt, denen ich Rechenschaft über meine ungewöhnliche Entscheidungen abzulegen mich verpflichtet fühle. Verständlicherweise reagieren diese Menschen unterschiedlich, wenn sie erfahren, dass ich aus höchst persönlichen Gründen entschieden habe, weitere Konfliktsituationen mit einem Mann zu umschiffen, der mit einer gänzlich anderen Lebens Software ausgestattet ist, die ihm offenbar Resilienz oder Lerneffekte vorenthält, von Respekt soll hier nicht geredet werden. Ob dieser Mann tatsächlich Respekt vor seinen Schützlingen hat, denen er „ gegen Vorkasse“ Zutritt in eine ganz besondere Welt der Alleinstellung „anbietet“ bzw. gewährt, vermag ich nicht zu beurteilen, aber die Diskrepanzen der Vorgehens und Verhaltensweisen lassen Vermutungen freien Raum, dass in toto nur der „Kassenschrank“ einzig wichtig erscheint … wohingegen die eigenen Schützlinge am Ende vermutlich der Bedeutungslosigkeit überlassen werden.

Es gab harte Reaktionen aus den US:

Jack Johnson:
Not interested in politics. Not interested in hurt feelings. Not interested in who copied who. Not interested in who likes who and who dislikes who.
I’m only interested in a good sailor (me) trying to buy a good autopilot (yours).
I don’t know why it has to be more complicated than that.
I’ll keep trying to buy a Pacific Light secondhand.
Sure would be easier to buy one directly from you..
Interested in buying if you’re interested in selling an autopilot.
Thanks,
Jack

Sodann viele verständnisvolle Mails, einige erfolgreiche Einkäufe auf dem „black market“ und etliche Versuche, über unterschiedliche Kanäle mich zu einer Lieferung zu überreden, z.B für „andere Schiffe“. Katz und Maus oder Marketing paradox? … ungewöhnlich allesamt.
Geschuldet der Entscheidung einzig einem Veranstalter, der sein Verständnis von Marketing bestimmter Windsteuer Systeme „mit der Brechstange durchsetzen möchte“, derweil die unguten Konsequenzen allseits zu besichtigen sind. Für mich insbesondere unerfreulich, weil hier die Akteure einer medialen Show Veranstaltung auf einem Altar finanzieller Interessen eines Veranstalter scheinbar sich selbst überlassen werden, anstatt ihnen grösstmögliche Unterstützung zu gewähren. All dies zudem mit einem Sponsor, der in einen schwierigen Markt drängt und vermutlich bereits erfahren hat, welche Hürden hier zu überwinden sind.

Ein Webfehler im Denken eines Veranstalters, der sich nun anschickt, einige Hände voll wagemutiger Abenteurer allen Ernstes Richtung Westen ihrem Schicksal zu überlassen, derweil er vermutlich auf ergiebige mediale Beute hofft.

Das ist schlicht nicht meine Welt.

Hamburg 10.11.2024
Peter Foerthmann

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