EIN NAME MIT NEBENWIRKUNGEN – WENNGLEICH UNTERSCHIEDLICH
Donald jedenfalls hat mich schon als Dreikäsehoch inspiriert, als Ente war er laut und frech, hat auf die Pauke gehauen gar nicht schlecht und hat in meiner kindlichen Seele tiefe Furchen hinterlassen! Donald haute drauf, ungeachtet seiner Entengröße, hat mir mordsmäßg imponiert, obgleich ich mit einer Körperlänge von 183 cm ja gar nicht schlecht ausgestattet war, wußte ich damals allerdings ja noch nicht!. Jedenfalls wurde bei mir vermutlich ein Keim geplanzt, daß man mit Verve und Rückenwind eigene Standpunkte besser vertreten kann, ganz abgesehen von meiner DNA, die mir vermutlich intravenös – denn Wifi war ja unbekannt! – übertragen wurde. Weiß man ja alles nicht. Immerhin waren und sind Vorbilder nicht nur für junge Hosenscheisser wichtig, denn die gesamte Influencer Scheinwelt von heute, hängt ja an einem Tropf, der sich wie die Niagarafalls über uns ergießt. Je weniger Rückgrat, je weicher die Birne, desto passgenauer der Schlüssel zum Kopf. Vermutlich also ein Generalschlüssel, dem sich keiner entziehen kann oder will. verleiht ja auch ein wenig Format und Sicherheit im sozialen Handgemenge. Irgendwie bekommen sie Dich jedenfalls am „Arsch“, bei Gucci fängt der Ärger schon an, auch wenn er made in Turkey ist. Bin ich selbst frei davon? Kurz nachgedacht: mir gefällt eher die gerade Furche, für die ich mich dereinst entschieden habe, die ich als für mich kommod und angenehm erfolgversprechend empfunden habe, fast wie ein Treppenhausgeländer, dessen polierte Glätte Zuversicht verstrahlt. Allerdings bedarf es einer stoischen Seele, eine eigene Meinung auch gegen Widerstände oder Gegenwind durchzuhalten. Das will gelernt sein und erfordert Härte, mein Lebensstigma. Warum denke ich bloß immer, dass sich die wilden Lebens Wogen dereinst glätten werden? Liegt vermutlich an mir …. nein, meine Frau ist sich dessen sogar ganz sicher: die Kämpfe gehen weiter, froh und heiter, befruchten und multiplizieren sich bis über jeden Tellerrand, hängt wohl damit zusammen, dass der eigene Kopf mit zunehmendem Alter, wie aus einer Lebensdrohne, kritischer auf das eigene Umfeld schielt! Soll wohl so sein! Ist auch nicht zu verhindern … macht nix, mir gefällt mein Weg und ich meckere oder jaule über mein Schicksal nicht. Ganz im Gegenteil! Es geht froh und heiter immer weiter, das halbe Jahrhundert des Wirkens in meiner Lebensnische habe ich bald voll.
Zurück zu Donald, mir hat allerdings Dagobert immer besser gefallen, nicht nur, weil er reinlicher gewesen ist. Immerhin badete er dauerhaft in einer Badewanne voller Golddukaten. Metaphorisch hat man da ja vermutlich mehr Zeit für die Körperhygiene, weil das Leben sich offenbar von ganz alleine regelt, weil ja der Generalschmierstoff für das Überleben – die Knete, die Penunzen, das Kapital, bereits die ganze Badewanne füllt, Frack und Zylinder offenbar sogar beim Baden möglich macht. Das fand ich schick, das wollte ich auch! Hat leider nicht so ganz geklappt!
Und so ergab es sich irgendwann wunderbar, dass Donald Sutherland mein Herz eroberte, ein Schauspieler aus Kanada, der besondere Leben mit Spiel erfüllte, der sich seine Rollen mit Bedacht selbst ausgesucht hat. Das zu schaffen, ist nur wenigen vorbehalten, eine Lebensleistung, vor der ich mich verbeuge. Ein selbstbestimmtes Leben, das aus jeder Pore quillt. Sympatisch! Leider ist der Mann ist im Alter von 88 Jahren in 2024 verstorben. Man hätte so gerne mehr davon! Wer wollte das wohl nicht? Der Mann jedenfalls hat den Namen Donald mit positiver Energie erfüllt.
Ich hatte ansonsten Jahrzehnte Ruhe mit, oder vor weiteren Donalds.
Dann enterte 2016 Don aus Australien die Szene, der mit einem ausgeklügelten Plan segelnden Humunkulussen vorgaukeln konnte, dass er ihnen Berühmtheit verschaffen könnte. Hat nur teilweise geklappt, wenngleich der Kollateralschaden in Bezug auf Material, Schiffs und menschlichen Niederlagen exorbitant geraten ist, womit sich prächtig Geld verdienen läßt, dem vermutlichen Hauptziel seiner Veranstaltungskreationen. Immerhin wurde Don für die Presse zum Dagobert, weil er den weltweiten Medien, aufregende News und spektakuläre Bilder per copy and paste in Serie liefern konnte, derweil seine Matadore sich mühsam und vor allem müde rund um den Globus für jede Meile zu schinden hatten. Gottseidank ist bislang, abgesehen von persönlichen Niederlagen und Schiffsverlusten, noch kein Blutzoll zu beklagen, weil in vermeintlich anarchisch strukturierten Wettfahrten im Notfall modernste Technik zum Überleben hilft, Technik, die wunderbarerweise simultan die Vermarktung prickelnder Abenteuer in Bild und Ton erlaubt, um die Wertschöpfung segelnder Heroen zumindest durch das weltweiten Klickvieh zu erlauben. Berühmtheit, nach der die Protagonisten so sehr lechzen, weil hier eine Alleinstellung lockt, die Scheinwerfer zum Strahlen bringt, so die unauslöschliche Hoffnung. Ein Geschäft allerdings, das manch einen Segler deprimiert oder gar desisullioniert am Ende ins heimische Sofa plumsen lässt, wenn die Qual unzähliger Leidenstage durch ein kurzes furioses Fackelfeuer beim Zieldurchgang unterbrochen, zu Ende gegangen ist. Allerdings nur bei einer Handvoll Protagonisten, denn der Rest verschwindet eher still von der Heldenbühne. War es das wert? Diese Güterabwägung wird abseits der Blitzlichgewitter im Stillen erledigt, vorzugsweise als zeugenloses Lebensbekenntnis vor dem eigenen Spiegel im heimischen Badezimmer. Traurig? Jedenfalls werden Hoffnungen allzumeist still zu Grabe getragen.
Ja, und dann also der blonde Elvis Donald, der die Rotation der Welt mit leichter Hand ins Gegenteil verdreht, der die Nord-Süd-Achse der Länge nach durch Mar-A-Lago stecken möchte, um von dort, ganz bequem vom Golfmobil im Vorübergleiten, seinen ökonomisch messianischen Segen Urbi et Orbi verkünden möchte, derweil die Welt ganz plötzlich so frappierend einfach geworden scheint, so ganz ohne Behörden oder dumme Regeln, jedenfalls nach seiner Meinung, derweil wir alle blöd, und er fortan Gut und Böse per Dekret mischen oder gar vertauschen kann. Honi soi qui mal y pense.
In meiner kleinen Marktnische jedenfalls trifft dieser Donald mitten ins Herz unzähliger US Segler, die mit Schiffen bescheidener Grösse, also ganz abseits von den grossen Oligarchenmotorquatzen, dereinst ihre Träume mit der Realität vertauschen möchten. Z.B. Ken aus Oregon, 75, longterm retired, und alleine mit einem soliden 27 ft Schiffchen, der bereits sein Haus verkaufte, sodann aufs Schiff gezogen ist und nur noch über Wifi mit seiner Heimatscholle verbunden ist. Einzig der Steuersklave fehlte noch. Am 30.03.2025, also neulich! habe Ich von Ken eine Onlineanfrage erhalten. Die Details waren flott geklärt, Paypal Mausklick, oh wie praktisch, ich konnte jedenfalls endlich mal wieder warm zu Abend essen, immer wieder ein Ereignis! Donald´s Dekreteritis jedenfalls war in vollem Gange und wir hatten servil zu erkennen: Aluminium ist „gefährliches Zeugs“, jedenfalls wenn es in einer silbernen Röhre ins US County fliegt. Wir wollten schlau dem Zirkus der neuen customs Kontrollettis zuvorkommen, haben also eine Sonderschicht eingelegt und tags darauf die Windpilot Box zum Airport vorgefahren. Nun sind zwei quälende volle Wochen ´rum, und wir sind allesamt schlauer geworden ob einer neuen Weltordnung, in der kein Stein auf dem andern bleibt, in Gullivers Schritten. Ken hat 5.seitige PDF´s ausfüllen müssen, FEDEX bereits die Rücksendung der Ware angedroht, wenn nicht sämtliche Zollvorschriften akribisch erfüllt … und hier wie dort das Blut zum kochen bringen. Die Zeituhr tickte, heute, Freitag der 18.04.2025 war die Deadline … allerdings ist dummerweise Deutschland heute „dicht“. Also weiter zittern bis kommenden Dienstag, wenn im Euroland wieder in den Amtsstuben gelüftet und vorsichtig geatmet werden darf. Stop: Ich erfahre soeben ( Karfreitag ) aus Oregon, dass die Box Memphis sogar nun verlassen hat und wir bibbern nun gemeinsam, wann und wo sie wieder auftauchen wird! Die USA jedenfalls sind für Importeure nun zu einer aufregenden Destination mutiert. Wie gut, dass zumindest ein Golfspieler mit geföhnt ondulierter Löwenmähne hier den vollen Überblick nicht verliert. Sagt er jedenfalls.
For the records: ich habe in den vergangenen Jahren unzählige meiner Heckverzierungen an US Segler verkauft, ausgeliefert. Das ging stets wie geschmiert, ein Windpilot nach Washington dauerte 24 Std, nach Spananien dauert es drei Tage, mindestens, egal of in braunen Lastern oder ansonsten regensicher unterwegs.
Hier ein paar Beispiele:
Und das soll nun verhindert werden?
Ronny Loewen US hat kürzlich vermerkt:
This Windpilot technology is the extension of ur being. The quality is what is left behind as ur legacy.
Und was mache ich nun daraus? Vielleicht ein Bier?
Hamburg 20.04.2025
Peter Foerthmann