ALLEINSTELLUNG – EIN LANGER WEG
Mit einem Käfer schnell um die Ecke flitzen, war gefährlich, weil die Fuhre auf dem Dach landen konnte, wobei die Eiform praktisch, weil sie schwere Schäden verhinderte. Dynamische Jungs haben sofort entdeckt, dass eine Spurverbreiterung durch Abstandshülsen und verlängerte Schrauben schnell montiert und man fortan schneidiger um die Ecken fegen konnte. Ich habe das bei meiner Ente ausprobiert.
Der Kollateraleffekt trat subito in Kraft, zumindest oben in der Birne: mein Ego fuhr durch Spurverbreiterung vierfach besser. Und der TÜV war damals noch nicht aufgewacht, kostete DM 12,80 und war in 5 Minuten fertich, notfalls kaufte man die Plakette für kleines Geld beim befreundeten Schrauber, wenn man die richtige Telefonnummer kannte! Ein Paradies, in dem man für 10 Mark zwei Wochen Auto fahren konnte. Ich erinnere mich gerne. Habe ich noch Sehnsüchte? Logisch! In grauen Köpfen existiert eine Sammelstelle für schicke Erfahrungen, die fortwährend Grund zum Grinsen geben. Darum habe ich so wenig Falten in der Fassade!
Es ging und geht stets um die Aussenwirkung, das hat BMW schon damals erkannt, als man im München anstelle von Nuckelpinnenautos, das dynamische Blech erfand, womit man bis heute zumindest das Herdenvieh mit Nivau ( das e vergesse ich unter Vorsatz! ) zum Kassenschrank scheucht. BMW: Bald-Mein-Wagen. Ging mir auch so, allerdings habe ich bei der Isetta aufgehört, sie steht heute bei mir im Wohnzimmer. Aber Blech gehört zu meinen Hobbies, weil man auch ohne Worte Abstand erzeugen kann, funzt in Deutschland besser als in USA, weil Neid als Triebfeder bei uns sogar im Schlaf noch funktioniert. Meinen ersten Porsche hatte ich mit 23 Jahren, einen gelben Porsche 356 A, mit Knick in der Frontscheibe. Der tapfere Käfermotor ist auf dem Weg nach Amsterdam immerhin 120 kmh gerast, eine Reifenpanne im Tulpenland allerdings brachte die Ernüchterung: das Bodenblech war durch, wir mußten eine Palette organisieren, um den Wagenheber von unten anzusetzen. Das Image allerdings war grandios, auch wenn Cabrio fahren zur Tulpenzeit eigentlich nur für HNO Ärzte sinnvoll war und ist.
Schon klar, der Autodidakt gibt sich selbst den Takt und in jedem Kerl lauert schläfrig der Narzisst, auch wenn er als Haifisch sein freundlichstes Lächeln zeigt. Die Frage aller Fragen stets: welches Alleinstellungsmerkmal will ich reiten, welches Pferd dazu besteigen, um meine Vorzüge zu profilieren und keine Sympathie zu vergeigen? Wo bin ich – wo will ich hin? Entscheidung ist angesagt! Die Qual der Wahl.
Damen haben es dabei durchaus leichter als Kerle, insbesondere die Nichtseglerdamen, weil die optisch vielfach für so wichtig gehaltenen Merkmale beim Arzt zu kaufen sind, Extensions schnell geklebt, in Raten zu bezahlen und Fingernagelschmuck ggf. täglich zu tauschen ist, abgesehen von raffinierten Be- oder Entkleidungs Accessoires und die Gesichtsmaskerade nicht zu vergessen, um die Performance zu heben, ggf. besser zu kontrastieren, falls es gerade blitzt. Dimmer wurden schließlich erfunden, um Erkenntnisse und Fakten nach Sonnenuntergang weicher zu zeichnen. Allesamt Spurverbreiterungsmaßnahmen at its best. Das Ergebnis zählt! Bekomme ich was ich will? Denn jeder will was! Unser aller Problem! Das WWW (Wieso, Weshalb, Warum, ) soll hier untersucht werden.
Zunächst:
Wen will ich interessieren?
Muss ich dazu runter auf alle Viere?
Wieviel soll, muss oder kann ich investieren?
Will ich Feinde oder Freunde generieren?
Oder will ich sie separieren?
Geht’s um Follower, die ich garnicht kennen lernen möchte?
Deren Klick mir gleichwohl einen Vorteil bringt?
Oder suche ich das Gegenstück für einen Ring?
Oder anders herum:
Will ich mich differenzieren?
Mich nur selbst hofieren?
Meinen Glorienschein zum Strahlen bringen?
Um Feinde und Neider in den Sand zu zwingen?
Wo bitte schön, ist der Sinn der ganzen Aufmerksamkeits Erheischung?
Wieviel Arbeit will ich leisten oder mir ersparen?
Soll ggf. ein Algorithmus als Turbo
Follower sammeln, verbinden und sortieren?
Worauf kommt es also an?
Hier geht´s um Aufmerksamkeit,
für die irgendeiner zahlt
Keiner weiss genau,
wer der Dumme ist
der am Ende in den Spiegel sieht und grinst,
oder eben nicht!
Des Rätsels Lösung liegt vor der eigenen Schnüffelnase
nur eine Synapsenlänge entfernt.
Ein Scheideweg:
Bin ich Masse oder Klasse?
Bin ich ein Unicorn,
ein Fabelwesen mit Horn ganz vorn?
Keineswegs!
Eine Fangfrage:
Funzt Spurverbreitung auch in der Wasserwelt? Darum hier eine Spurensuche am Beispiel Windpilot. Da kenne ich mich aus, da bin ich zu Haus´, das mache ich seit einem halben Jahrhundert, habe fast alles gesehen, erlebt, bin immer noch dabei, weil ich nix besseres gefunden habe. Besserwisser in einer Marktnische, die ich mir selbst erschaffen habe. Wie habe ich das geschafft? Ich habe mich hübsch gemacht, allerdings in ungewöhnlicher Form, denn ich habe mich in meiner Marktnische ausgetobt, habe jede Ritze untersucht, habe herumgespielt, dabei viel Zeit auf dem Wasser verbracht, alles aufgeschrieben. Wer schreibt der bleibt.
Dann habe ich meinen Mut zusammengerafft und bin zur Geldtankstelle gelaufen, um zu investieren. Die Jungs haben begriffen und mitgemacht und es ist etwas dabei herausgekommen. Ganz einfach!
Allerdings Wichtig:
Mein soziales Tiefolot hat früher schlecht funktioniert, aber seit 23 Jahren erfahre ich schärfstes Training von meinem Alter Ego in Ehebett. Das ist nett und hat zur Folge, dass in der Birne weniger Fehler entstehen können, die am Ende dann kosten, weil Emotionen oder Emphase immer wieder dazwischen gefunkt haben. Misterfolge in Serie ( Vorsicht: Serienversprecher! ).
Meine persönliche Spurverbreiterung hat 50 Jahre gedauert.
Nun ist sie fertig und funktioniert besser als gedacht.
Die Fragen, denen ich nachgegangen bin
Wie kommt ein Windpilot ans Heck? Wie komme ich in Seglerköpfe rein? Mein Credo war stets: direkt, ohne Brimborium, Wiederverkäufer, Presse, Influencer oder Homunkuli, die mir die Vorteilswurst vor die Nase halten, um sie hinterher bis zum Stengel selbst zu essen. Das Märchen vom Rumpelstilzchen! Schlau Sein ist schon wichtig.
So wurde mein Tool am Ende fertig:
Word Of Mouth, dauert zwar ggf. ein Lebenlang ist aber die beste Spurverbreiterungsmaßnahme, die ich gefunden habe.
Dazu dann noch die Fachbücher, ein Spezialthema, das man auch nicht über Nacht beherrscht, das Kämpfe erfordert, die man durchzustehen hat, die man vorzugsweise gewinnen sollte, um nicht unterzugehen. Das hat geklappt. Nach einem unschönen Weltkrieg über Windsteueranlagen am High Court in London ( den ich für mich habe gewinnen können ), habe ich mein Fachbuch in 6-Sprachen im Verlauf von 20 Jahren bis zum Jahre 2022 als gratis Download online gestellt. 3 Millionen Downloads waren eine schicke – und preiswerte! – Marketing Maßnahme. Ein Blog für Feinheiten im sozialen Umgang sowie ggf. Erklärungs-, Erziehungsmaßnahmen, dazu eine Meinung über die Branche an sich, als kostenlose Zugabe! Nein, ich bin nicht übermütig geworden! Und Algorithmen gehe ich gern aus dem Weg, weil die weltweite Cruising Community mich findet, ohne dass ich sie suchen müßte!
Für mich ist das alles nur eine Spurverbreiterungs Maßnahme, um klugen Seglern meine kleine Welt ein wenig näher zu bringen, weshalb ich mit meiner geliebten femininen Regierungszentrale, quasi als doppelte Singlehander die ganze Welt betreue … und bislang niemals müde geworden bin.
Wir verschaffen Steuerfreiheit, wenigstens auf See.
Hamburg 14.09.2025
Peter Foerthmann