Wenn ein Mann offen zugesteht, dass er auf Hinterteile steht, läuft er Gefahr, dass man ihn auf der Stelle mistversteht, weil Achtersteven gemeinhin dem Weiblichen zugeordnet, man allzu leicht als schlüpfrig eingenordet wird.
Ich gestehe meine Sünde, ich habe für beides meine Gründe, weil die Achtersteven von Schiffen mir meine Pfründe, mein Weib mir meine Lebensgründe garantiert – weshalb ich auf beides zu verzichten mich nie verpflichten werde.
DAS HECK GEHÖRT MIR
Ein kecker Spruch, dem die Wahrheiten devot hinterher gekrochen kommen. Der trainierte Leser dieser Seiten, weiss, dass mir Doppeldeutigkeiten den Spass bereiten, den ich als Salz in meine Geschichten streue, um sie zu würzen und meine Schreibe zu verkürzen, ohne dass wir alle dabei entschlafen.
Eine Binse, dass man Pferde nicht von achtern aufzuzäumen hat – sie macht bei Schiffen allerdings keinen Sinn, weil das wichtigste Equipment immer achtern zu finden ist. Wer dies unterschätzt oder gar missachtet, fährt später mit einem Witz Schiff zur See, dessen Heckornamentik als Monstranz die Denkfehler seines Kapitäns in jedem Hafen zur Parade fährt.
Mein Versprechen an dieser Stelle: richtig – und rechtzeitig – nachgedacht, bekommt man alles unter das gleiche Dach – einen Hut, der am Ende sogar den beauty contest schafft, vorausgesetzt, das Schiff als Form, schlägt nicht aus der Norm … oder als Fass den Boden ins Gesicht.
Ich bitte um Verzeihung, wenn ich an dieser Stelle den Paradeplatz am Heck – die Spiegel Mitte – für ein Produkt aus meiner Birne … oder die Birnen meiner Marktbegleiter … reserviere! Immerhin fängt für mich die sinnvolle Ausrüstung einer Yacht stets mit der Planung von Steuerfreiheit an. Um Missverständnisse von vorn herein zu umschiffen: ich habe nix gegen Steuer Misses mit ondulierten Kupferdrähten, sie gehören zu einer Yacht wie die Gardinen an ihrem Mast, nur bitte ich dezent, nicht das letzte Hemd, oder gar das ganze Herz ausschliesslich an diese Zauberkästen zu verschenken, nur weil man sich in Bad, Küche und Mobil so sehr an Knöpfe schon gewöhnt. MERKE: Planungsfehler dieser Konvenienz sind auf See nur schwer zu korrigieren, wenn man am Ruder bereits auf allen vieren, weil der Automat bereits ausgestiegen, der Skipper seine Zeit auf See – und sich selbst – bereits bedauert, und nur noch auf den nächsten Hafen lauert, wo Crew und Ehegesponst dann panisch flüchten, weil sie sich die Reise ganz anders vorgestellt.
Ein gutes Schiff für weite Reisen ( sic! ) vorausgesetzt, sollte von achtern ausgewählt, geprüft und examiniert, die gewünschte Ausrüstung am Heck wie die Spatzen auf der Stange artig montiert, wobei der Schwan schwimmfähig bleiben sollte, ohne lächerlich zu wirken.
Die Wünsche in Kürze: Beiboot, Davids, Geräteträger, Badeplattform, Rettungsinsel, Wind- und Wassergenerator … ach ja: und der windige Pilot, um dem Kind den richtigen Namen zu verpassen. Dies ist der Themenumfang, mit dem ich mir in Beratungs Diskursen die Finger wund und den Mund fusselig telefoniere, um zu verdeutlichen, welche Kompromisse zu umschiffen oder tapfer zu akzeptieren sind. Der alte Schnack: ein paar Nächte auf See genügen, um Planungsfehler an den Tag zu pflügen – ist aktueller denn je, weshalb ich Unsicherheiten gern mal als Lokomotive zu überrennen pflege. Beratung ist ja kein Zeitvertreib, weil die Zeit, die mir selber bleibt, zu schnell verfliegt, obgleich sie mir doch so sehr am Herzen liegt.
DAS THEMA NUMMER ZWEI
Mit Steuerfreiheit beginnt und endet ein jeder Törn, aber über mein Lieblingsthema will ich mich hier nicht verlieren. Was mich heute treibt, ist das Thema Nummer Zwei, das an Bord jeden bewegt: DER SAFT – woher bekomme ich die Kraft und den Saft in die vielen Zellen, die meine Systeme an Bord mit Leben füllen?
ENERGIEMANAGEMENT
Man kann Bücher zu diesem Thema füllen, die alle schon geschrieben worden sind, die Alternativen sind bekannt, Präferenzen formuliert, Claims artikuliert, Preise relativiert. Ich wage, in diesen Tümpel einen Stein hinein zu schmeissen, insbesondere weil mir die Marktusancen und Preis Gegebenheiten hier in die Hände spielen und mich reizen, hier eine Alternative aufzuzeigen. Worum es geht?
DER PREIS DER WARE
Als Segler sind wir Leiden gewöhnt, weil unser sportliche Präferenz uns zwingt, an der Kasse Opfer zu erbringen, eben, weil Segeln als Sport das Vorhandensein von finanziellen Ressourcen signalisiert. Wohl wissend, dass der Handel im Wandel und das Wort von der Wertschöpfung unsere Köpfe dirigiert, um dann einen Preis still zu erleiden, oder uns Wege finden lässt, ein wenig von der Wertschöpfung in die eigenen Taschen umzuleiten. Es geht im Kern um den Wert einer Ware, die durch mannigfaltige Überlegungen stets nach oben konjugiert.
Ich habe für mich herausgefunden, dass direktes Marketing für mich am besten funktioniert, weil Fehlerquellen und Kosten reduziert, Missverständnisse korrigiert und der Kontakt zur weltweiten Seglerschaft segensreich für meine Marke ist, weil WORD OF MOUTH kostenlos funktioniert, jedenfalls solange ein Produkt und sein Hersteller die Erwartungen der Gegenseite erfüllt. Brav muss man schon sein, sonst kommt man in diesen Markt nicht rein. Idealismus ist dabei ein Teil meiner Philosophie, wobei ich mich keinesfalls als Alien sehe, eher als einen Realisten, der den Gesetzen des Marktes einige ganz eigene Reize abgerungen hat.
Als verkappter Idealist, der nicht hinter jeder Tür nach Knete schnüffelt, der den Markt auf seinem eigenen Zeppelin durch trüffelt, werde ich zunehmend mit der Thematik Wassergeneratoren konfrontiert. Der Markt bietet hier weite Alternativen, die fast allesamt über indirekte Vertriebswege zu exorbitanten Preisen angeboten werden, wenngleich doch ein Stromgenerator an sich – eine Lichtmaschine – zu den preiswerten Massenprodukten unseres Lebens zählt.
Es konnte nicht ausbleiben, dass ich vor einiger Zeit auf ARMIN HORN und sein Baby, denSAILING GEN gestossen bin. Ich war elektrisiert, meine Neugierde aufgestanden. Als Professor an der FH Esslingen im Bereich Elektronik / Elekrotechnik, und in seinem zweiten Leben als Segler mit seiner BAVARIA im Mittelmeer unterwegs, hat Armin´s geballte Expertise zur Thematik der Stromerzeugung unter Segeln, im Keller seines Hauses interessante Früchte getragen: SAILING GEN ist ein Produkt, dass mir unter die Haut gegangen ist, weil es kompakt und leistungsstark im Direktvertrieb am Markt zu einem Preis angeboten wird, den ich als fair – wohlfeil und sensationell begehrenswert empfinde.
Mein Entschluss, Armin hier im BLOG ein wenig Rückenwind zu verschaffen, um sein Produkt der Zielgruppe der Blauwassersegler anzudienen, erschien mir logisch und stringent und so hat es schnell etliche Windpilot Segler gegeben, deren Windsteueranlage sich fortan ihren Platz in der Spiegelmitte mit Armin´s Stromerzeugungs Maschine zu teilen hatte.
Das konnte nicht ohne Folgen bleiben, allerdings anders als gedacht. Ich habe ein wenig nachgedacht, wie man hier zwei Kraftzwerge einander näherbringen kann, ohne dass sie sich gegenseitig beharken, schlagen oder in die Quere kommen.
Es war nur noch ein kleiner Schritt, ein paar Gedanken zur Verbesserung des Produktes beizusteuern, bzw. zu skizzieren. Die Aufgabenstellung: Erfindung einer multi-variablen Halterung, ein Fachgebiet, das ich wie meine Westentasche kenne, weil – siehe oben – mein Leben sich ja allumfassend um Hinterteile dreht.
Für mich sind dies die Highlights im Leben, wenn man festzustellen hat, dass zwei einander völlig fremde Köpfe an einer gemeinsamen Sache sich gedanklich erhitzen, ohne zu Schwitzen oder einander ins Gehege zu geraten. Man mag es glauben oder nicht, aber ich habe mit Armin im Verlaufe weniger Mails und handgekritzelter Zeichnungen, einen multivariablen neuen Befestigungs Flansch entworfen.
Das Ergebnis ist hier zu bestaunen, macht uns beiden Freude und ich kann nur wünschen, dass Armin mit dem Selbstvertrieb seines Wassergenerators zu einem unschlagbaren Preis möglichst viele Segler beglücken wird, weil er – wie ich – von seinem Produkt überzeugt ist, das eigentlich an jedes Heck gehört ….
Vorsicht: unverhohlene Werbung
Peter Foerthmann
EPILOG: ich habe Armin Horn bis zum heutigen Tage noch nie persönlich getroffen.
Grüezi Peter,
die neue Halterung für den Sailing Gen sieht sehr robust aus. Was ist der Unterschied gegenüber dem Original?
Auf den Fotos ist zeigt der Propeller gegen die Fahrrichtung. Ist des aufgrund des besseren Schutzes in den Häfen? Offenbar spielt die Drehrichtung des Props keine Rolle.
Wir haben uns für die Pacific MF1 entschieden, die schriftliche Bestellung folgt demnächst.
Viele Grüsse aus der Schweiz