Nie mehr Dieselpest

KOPFSCHMERZTABLETTE FÜR SEGLER – INTRAVENÖS WIRKSAM

Ich kenne Armin Horn seit vielen Jahren, allerdings haben wir uns noch nie getroffen, oft geplant, gleichwohl kam immer wieder etwas dazwischen, zuletzt die Dame Corona. Armin hat als Professor rund um seine Lebensthematik, dem Strom in jeder Form, an der Uni von Esslingen ganze Auditorien versucht, mit seinem Wissen zu beglücken. Ein Hardcore Job, wenn man bedenkt, dass nicht jeder Zuhörer in einer derartigen Gemeinde „lernen“ als pures Vergnügen empfindet. Vermutlich manchmal Perlen vor die Säue.
Immerhin hat Armin sich für seine berufliche Marter über die Jahre wundervoll Ausgleich geschaffen. Zum Beispiel das Segeln, ein Sport, der viel Zeit zum Nachdenken im Kielwasser, weil man ja langsam unterwegs und die Zeit dazwischen auszufüllen hat. Jedenfalls hat Armin in seinem Kopf und sodann im eigenen Keller Nägel mit Köpfen versehen. Der Professor hat Produkte ausgetüftelt, die für jeden Segler Sinn und Sehnsucht stiften. Denn, nicht wahr: Strom an Bord ist auf jedem Schiff knapp, und Armin hat sich den Sailinggen ausgedacht, dem ich im Jahre 2016 erstmals meine Avancen gemacht, mich ergo Armin zu Füssen gelegt habe: Ich habe ganz ohne Zwang über Armin´s Erfindung berichtet … und ein wenig für die Verbreitung getan, was in der Blauwasser Gemeinde Folgen hatte: Armin hatte im Keller zu tun. So funktionier Word-Of-Mouth … kostet nix, hilft Armin … unsere Währung hatte den süsslichen Namen „Amarulla“, den meine feminine Regierungszentrale hier und dort gerne trinkt, den Armin spendierte, ohne dass hier jemand zum Alkoholiker hätte werden können oder müssen.
Jedenfalls war Armin in den Folgejahren fleissig … mir ist irgendwann der Name „Daniel Düsentrieb“ eingefallen. Wo immer der Mann in Gedanken seine Jacke an einen Nagel gehängt hat, kam bald ein neues Produkt dabei heraus, hier ein kleiner Überblick über den Fleiss eines Schwaben, der die Füsse nicht still halten kann, zudem seiner Frau Susanne, die Verständnis für das Tun des eigenes Mannes … im Keller hatte.

Tja, und heute kam eine Mail von Thomas, der mit seiner SV Carmina auf den Azoren seinen Gedanken freien Raum lässt. Thomas hat mir das obige YT Video zur Ansicht empfohlen. Ich war artig.

Nun bin ich vom Donner gerührt, kann kaum glauben, was der Armin sich da ausgedacht hat: Eine eierlegende Wollmilchsau, den Begriff verwende ich zum zweiten Mal, die Lösung der Lösung für jeden Segler ( und natürlich auch die MoBo-Fahrern ). Denn, nicht wahr, der Alptraum von der Dieselpest geistert in unser aller Köpfen, ein Anruf bei den Seenotrettern, und man erfährt gruselige Fakten, die man lieber nicht am eigenen Leib erfahren möchte. Recht offenbar hat Armin die Lösung, die Erlösung vor der in jedem Tank lauernden Gefahr gefunden. Eine plietsche Erfindung, auf die wichtigen Fakten herunter gebrochen und erklärt, wie einfach die Lösung – eigentlich! – zu arrangieren ist. All das locker im Kockpit der JALIN vor Anker in Griechenland erklärt, fast beiläufig, fast wollte man nicht glauben, was man hier mit eigenen Augen sehen kann.

Vermutlich – nein ganz sicher! – wird ausnahmslos jeder Leser dieser Zeilen, die gleichen Gedanken haben, wie Thomas und ich: HABEN WOLLEN … und damit verweise ich auf Armin, der nun die Konsequenzen erdulden muss, bzw. ganz cool, die richtigen Entscheidungen zu treffen hat.

Ich lege mich auf die Mauer auf die Lauer … und bestelle hier bei Armin … genau diese Erfindung, damit ich fortan keine Kopfschmerztabletten gegen Dieselpest mehr zu nehmen habe..

Armin … Dein Spiel!

herzlich
Peter Hamburg 31.08.2024

2 Antworten zu Nie mehr Dieselpest

  1. Thomas SV Carmina sagt:

    Noch etwas Hintergrund Informationen, alleine vom:

    KNRM (Niederländischer Seenotrettungsdienst)

    Motorstörungen (letzte 4 Jahren, total +/- 2000 Interventionen pro Jahr)
    572
    510
    515
    457
    Triebwerksausfall:
    Ein Motorausfall ist bei weitem der häufigste Grund, warum die KNRM ausrückt. Das ist verständlich, denn mit einem Kajütboot ist man ohne funktionierenden Motor dem Wetter, dem Wind und der Strömung ausgeliefert. Das kann in manchen Fällen zu gefährlichen Situationen führen, vor allem, wenn große Handelsschiffe in der Nähe sind.
    Die meisten Motorausfälle treten früh in der Saison auf. Motorprobleme werden dann hauptsächlich durch verschmutzten Kraftstoff verursacht. Wenn eine Yacht nach der Überwinterung wieder zu Wasser gelassen wird, kann der Motor durch Schmutz verstopft werden. In manchen Fällen befindet sich Dieselbakterien im Kraftstofftank, die den Kraftstoff in Schmiere verwandelt. Wenn Sie den Motor im Hafen eine Zeit lang laufen lassen, sind Sie noch nicht sicher, ob Sie diese Bakterien los sind. Der Schleim kann sich auch erst während der Fahrt durch die Wellenbewegung von der Tankwand lösen und Ihre Leitungen verstopfen. Das Risiko dieser Bakterien verringert sich, wenn Sie den Tank im Winterlager vollständig auffüllen (besteht aber auch während der Saison).

    Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Motorwartung vor dem Segeln durchführen lassen. Fast alle Pannen werden durch verstopfte Filter, einen zu geringen Öl- oder Kühlwasserstand im Motor oder Probleme bei der Kraftstoffzufuhr (Schmutz, zu wenig Kraftstoff) verursacht.

    Anmerkungen von mir. Diese Störungen führen die Statistik der KNRM immer an erster Stelle an. Navigationsfehler sind zweitrangig (Waddenzee) und liegen bereits pro Jahr ca. 30 % niedriger! Das wird in anderen Länder und deren Organisationen nicht anders aussehen.

    Übersetzt von mir:
    https://www.varendoejesamen.nl/nieuws/de-top-5-van-oorzaken-voor-reddingsacties-door-de-knrm

  2. Lieber Peter,
    auf unserem Boot fahren wir seit 1998 bis heute (01.09.2024) einen Debug Magnetfilter DE Bug L 141 in Verbindung mit einem SEPAR Doppelfiltersystem.
    UND HABEN EINSCHLIESSLICH UNSERER WELTUMSGELUNG von 1999-2011 NOCH NIE (!) DIESELPEST IM TANK GEHABT.
    (Als ich das in einem Vortrag bei Bobby Schenk erwähnen wollte, hat er mich dringend gebeten den „Magnetfilter“ nicht zu erwähnen, weil mehrere befragte Professoren das „Magnet Prinzip“ als Humbug bezeichnet hätten.)
    Ich glaube, dass diese Kombination entscheidend ist:
    – das SEPAR System scheidet das Algen bildende Wasser, das wohl immer im Marine Diesel ist, zu fast 100 % ab,
    – und der Magnetfilter zerstört ca 97,5 % der Algen des durchgelaufen Diesels pro Durchgang.
    Wir haben noch nie chemische Zusätze einsetzen müssen, lagen vor vielen Inseln aber hatten die Pest nicht an Bord.
    Herzliche Grüße
    Christian
    SV SUBEKI
    PS. Besonders in Indonesien, wo der Diesel immer einen starken Prozentsatz Wasser enthält, hat uns die UMSCHALTBARE SEPAR Doppelfilteranlage gerettet, weil wir bei Drehzahlabsenkung/ Stottern des Motors nur auf den sauberen Filter umschalten brauchten, damit den anderen Filter reinigen konnten.

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