PATSY PATZT NICHT – SONDERN LEISTET GANZE ARBEIT
Moin, lieber Peter Foerthmann, gerade heute habe ich unsere Pacific das erste Mal über den Winter demontiert und mich auch dabei über die Konstruktion begeistert. Selbst einhand war dies ein Leichtes. Nun schlummert sie auf den Cockpitpolstern in der ehemaligen Lotsenkoje und träumt von den Abenteuern der vergangenen und kommenden Saison…
Gestern noch hat sie mir meinen (längst überfälligen) ersten Einhandtörn beschert. Als Finale unseres „Törns ohne Motor“, denn dieser liegt derzeit zum Refit in Freest in der Werft. Wir wollten aber noch segeln und zudem heim in unser Kieler Winterlager. Es wurde eine abenteuerliche Reise. Denn was weitestgehend autark und vor Anker geplant war, entwickelte sich zu einem Weiterhangeln zwischen den Tiefdruckkernen, mit zum Teil komplexen Hafenmanövern unter Segeln.
Unterwegs hielt uns „Patsy“ (DIE Pacific) den Rücken frei. Auch auf dem Einhandschlag ging ich erheblich ruhiger mal unter Deck, als mit einer elektrischen Steuerhilfe. Konnte ich mir doch sicher sein, nicht bei backstehenden Segeln oder gar nach einer Patenthalse nach oben schießen zu müssen…
Von einer immer wiederkehrenden Frage (die Sie vermutlich bereits erahnen) an uns, möchte ich noch berichten: „Seid ihr Langfahrtsegler?“
„Warum?“
„Na, weil ihr so‘n Windsteuer da hinten habt.“
„Macht uns das zu Langfahrern?“
„Klar. Eignet sich doch nur für Ozeanüberquerungen.“
In dieser oder ähnlicher Variante wieder und wieder. Wir sind es nicht müde geworden, die vielfachen Vorteile unseres Heckanhangs zu erläutern. Und ernteten immerhin meist erstaunte Gesichter und nach dem Versiegen der Fragen mitunter gar zustimmendes Gemurmel.
Dennoch hat die maritime Marketingindustrie hier mal wieder ganze Arbeit geleistet, mit ihren Lobpreisungen „lernender“, wie NMEA-Schei…-vollvernetzter Elektropiloten. Hm, „Patsy“ muss das Steuern nicht erst lernen, sie kann es bereits. Und auch ohne Schnittstelle spricht sie mit uns, mahnt uns, nicht schlampig zu trimmen, und führt uns zum Dank butterweich Richtung Ziel.
Das wissen sie natürlich alles. Uns hat es in dieser Saison restlos begeistert, so dass wir uns manchmal fragen, wie wir vormals ohne sie auskamen!?
Den elektrischen Pinnenpiloten habe ich übrigens noch immer nicht mit ihr verbunden. Und nicht nur, weil es zuletzt ja keinen Sinn mehr machte, ohne Motor…
Zum Abschluss noch ein kleines Windsteuerfilmchen mit Augenzwinkern. Und nochmals ein dickes DANKE für diese phänomenale und unermüdliche Steuerfrau!
Ihr
Andreas Auras € Crew und Boe
Moin nach Berlin,
ich liebe solche Szenen … sie halten meinen Job lebendig sodass ich einfach immer weitermache … ohne in den Spiegel oder meinen Pass zu schielen, der mir signalisiert: halte auf alter Mann … leg dich auf´s Sofa und waaaarte bis in der Glotze Unterhaltung flimmert. Aber es flimmert nix, darum mache ich vollkommen frustriert, das, was ich seit bald einem halben Jahhundert am besten kann: Seglern helfen … beim „Keks Essen“.
Allerbest
Peter Foerthmann