ELEKTRO TRAUMA AUF DER STRASSE IM JAHRE 2008
Unvergessen jener Tag, an dem ich auf winterglatter Strasse mit zarter Hand das Lenkrad meines Hybrid Schleichers nach Stb Seite drehen wollte, der störrische Wagen hingegen Hartruder nach Backbord gegeben hat! Gottseidank ist das vor Erreichen der Autobahn passiert. In Foren wurde ich als Tattergreis gestempelt. Ein Schreck, der bis heute sitzt, dessen technische Erklärung mir die Haare zu Berge stehen liess – es sei nur ein kleines Magnetilein der elektrischen Lenkung nicht genügend fest verklebt gewesen – kann doch mal passieren! Der Krimi ist als Beben um die Welt gegangen und bringt meine Haare heute noch zum Stehen:
Für einen Technik affinen Fritzen jedenfalls ging der Schreck bis in die tiefsten Ritzen, mit kollateralen Folgen in andere Lebensbereiche. Ein Thema ohne Ende, zumal elektrische Fahrzeugtechnik täglich weitere Fragen Türen öffnet, die keiner je wird beantworten können oder wollen. Selbst die Feuerwehr schafft resigniert lieber gleich Badewannen für in Brand geratene E-Autos an.
Ich habe damals jedenfalls für mich beschlossen, nur noch Autos zu kaufen, bei denen nicht zu viel Technik dazwischenredet. Ein Auto, dass nun auch noch selbst telefonieren kann, hat mich die Reissleine ziehen lassen, als Konsument von Neuwagen bin ich unrettbar verloren gegangen. Ohne Bedauern.
Denn, nicht wahr, welchen Wert hat eine Mobilitätsgarantie, wenn ich fernab der Heimat, ersatzweise dem Geltungsbereich fliegender gelber Engel, im Strassengraben liegen bleibe, eine alter Tempo Matador samt Fahrer nur die Schultern zuckt, weil seine Winde mein Auto nicht von der Stelle rückt, weil ohne Strom nicht mal die elektrische Feststellbremse ihre Biss freigibt? Kiss statt Biss!
Abgeschweift? War aber zur Traumatherapie wichtig!
22.07.2020
Peter Foerthmann