Moai – dicht am Paradies

JA AUCH WIR HABEN UNSERE TRÄUME – ODER SIND DAS SPLEENS?
Manchmal sind die Grenzen fliessend, und manchmal überholen sie uns rechts und wir setzen uns ins Auto, um einen Spleen kurzerhand selbst umzusetzen. Und einen Moai im Hof oder Garten will jeder gerne haben. Der Funken hat in meinem Kopf gezündet, als ich vor 20 Jahren bei Burghard Pieske in Ratzeburg zu Besuch und vor der Tür in seinem Hexenhaus in der Schlucht beideseitig seine Messedeko in Styropor gesehen habe: Zwei Moais in stattlicher Höhe, allerdings nicht aus Stein, sondern aus Styroporklötzen mit der Baumsäge handlich geshaped und angemalt … man konnte jedes dieser Schaustücke mit einer Hand wegtragen … Messedeko eben. Damals war Burghard noch im Messegeschäft aktiv, es galt seine Abenteuer in Wort und Buch zu verkaufen, um weiteres Interesse an wilden Abenteuern dieses Abenteurers zu schüren, Wikingerschmuck und Met … also schnödes Bier …unters Volk zu bringen, bis man dann vom Stand gewankt um den Mann mit Sicherheit nicht mehr zu vergessen. Denn Burghard hat Potential, hat „Schnacken“ im Blut, hat tausenden kreuzfahrenden Kreuzfahrern die Gänsehaut hochkant gebürstet, gehört bis heute zur festen Größe im BeifahrProgramm und darüber ein eigenes kleines Eiland erworben … ein Alleinstellungsmerkmal, das ansonsten vermutlich nur bei Farhad Vladi aufzufinden ist.
Das Treffen jedenfalls endete mit einem Deal: ich habe einen dieser Moai-Federgewichte aufgeladen und mit nach Polen genommen, meiner zweiten Heimat, nachdem ich meine Herzensbeziehungen nach Osten ausgeweitet hatte, dort enorm fündig geworden bin und fortan kollateral über einen neuen Markt mit Möglichkeiten verfügen durfte, konnte und mußte.
Wir haben also eine teilbare GFK Form gebaut, rundum zweifelnde Gesichter, die für diese Aktion nur Schulterzucken überigen hatten, sodann wurden aus der Form 7 kollossale Moais gezogen, geschliffen und Nato-grau angemalt und sodann nach Hamburg auf einem Autotransportanhänger verladen. Wir hätten Eintrittsgelder kassieren können, auf jeder Tank- und Raststelle herrschte Menschengedränge … Kopfschütteln ob so einer merkwürdigen Fracht. Aber wir sind angekommen. Final standen 7 Moais bei Windpilot im Hinterhof.
Vier standen wenig später bei Burghard, drei blieben bei Windpilot, die Kosten wurden fair aufgeteilt, em Ende hier und dort grinsende Gesichter. Eine Aktion voller Witz und Spass, wenngleich die Reaktionen in Polen eher Zweifel an unserem Geisteszustand ausdrückten … ob einer derart sinnbefreiten Aktion. Nun denn, sowas ist mir schon öfter passiert, sogar innerhalb des eigenen Ehebettgestells … aber das soll hier nicht vertieft werden.
Jedenfalls begleiten uns diese wortlosen, gleichwohl mächtigen Urgestalten, die wir, um dem Wind standzuhalten, innenseitig mit Wackersteinen ausstaffiert haben, durch unser wildes Leben, was den enormen Vorteil hat, dass wir nicht bis zu den Osterinseln in Schneckentempo zu segeln haben, weil die einzigen dort vorhandenen Attraktionen … praktischerweise ja schon seit nunmehr 20 Jahren vor unseren Türen ihren Parkplatz gefunden haben …

Sie sind als Blickfänger zu uns gekommen … und werden uns nie verlassen … Wackersteinen sei gedankt.

Hamburg 21.12.2024

Peter Foerthmann

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