SV Petterschling – Jörg Banzhaf GER
Werter Herr Banzhaf,
Ihr Posting bei TO Whats app vom 19.02.2024 ist aufschlusssreich, gleichwohl weder sachlich korrekt noch hilfreich:
Ich hab den Windpilot Pacific Plus mit separatem Hilfsruder, technisch sehr ausgereift. Allerdings hat mich jetzt bei einer notwendigen Ersatzteillieferung der Hersteller Förthmann aus Hamburg total im Regen stehen lassen, muss das Ersatzteil jetzt in Martinique
anfertigen lassen. Beim nächsten Mal würde ich deshalb wohl eher eine
Hydrovane nehmen… er ( Peter Foerthmann ) hatte erkennbar keinerlei Interesse mir zu helfen, offenbar, weil ich die Anlage gebraucht gekauft habe und nicht direkt bei ihm. Telefonieren wollte er nicht mit mir, Kontakt sollte nur über Email laufen. Er hat immer wieder behauptet, alles wäre sehr kompliziert, weil die Anlage schon sehr alt sei, was nach den von ihm im Netz zur Verfügung gestellten Zeichnungen nicht zutreffend ist. Zum Schluss hat er dann behauptet, er sei krank, ich möge ihn nicht mehr kontaktieren, er würde sich zurück melden, wenn er wieder gesund ist, was er nicht getan hat. Ich hatte von Anfang an das Gefühl, nicht Kunde, sondern Bittsteller zu sein. Sehr unangenehme Erfahrung.
Abgesehen davon, dass wir im Verlauf von nunmehr 5 Jahren bislang 35 Mails ausgetauscht haben, ich dabei dezidiert den Montagefehler der gebraucht gekauften PP Anlage adressiert habe, haben wir offenbar ein divergentes Verständnis von Service. Das ist zu bedauern.
Es sei erlaubt hier die Chronologie eines Mistverständnisses zu repetieren, das für sich selbst erklärt, worum es hier geht:
24.01.2024 – Das Unglück nahm seinen Lauf
Hallo Herr Förthmann, ich habe einen Schaden an meinem Windpiloten und brauche ein Ersatzteil. Auf der Überfahrt von Capverde nach Barbados ist mir das Hilfsruder meiner Pacific Plus (älteren Baujahrs, ich hatte Ihnen ja schon mal ein paar Fotos geschickt) gebrochen. Ich vermute, es ist an einem Fischernetz o.ä. hängen geblieben, jedenfalls muss massive Gewalt ausgeübt worden sein, denn die Achse ist ca. 10 cm unterhalb des oberen Randes des Ruders einfach durchgebrochen. Nun brauche ich ein neues Hilfsruder in die Karibik. Der Wellendurchmesser ist übrigens ca. 42,2 mm.
Wie kann man das am besten organisieren und was kostet das Ruder?
05.02.2024
Umbau auf heutige NYREM Ruder bedeutet enormen Aufwand und Kosten im Bereich von € 2.500 ab werk, zudem örtliche Anpassungen. Eine Herausforderung. Einfacher: vor Ort einen Schaft passender Stärke kaufen und ins vorhandene Ruderschaftrohr einpassen / verschweissen, sodann örtlich Ruder aus Schaum Epoxy fertigen: Masse 900 – 330 x 65 mm. Vorbalange 23 %
gruss
PF
Hallo Herr Förthmann
würde gerne verstehen, warum das so kompliziert ist? Habe mir jetzt nochmal die Zeichnungen auf Ihrer Homepage angesehen. Klar, man müsste wohl das untere Lager mit tauschen, aber im Grundsatz sollte das doch gehen. Oder hat sich der Wellendurchmessser stark verändert? Ein neues Ruderblatt hier vor Ort anzupassen scheint mir auch recht viel Aufwand, und ob das dann hinterher hält….?
Grüße
Jörg Banzhaf
heute 30mm Duplex Schaft, das ist nicht zu verbinden zumal Lager, Gussteile sowie Kupplung nicht mehr passen
PF
nichts desto trotz brauche ich eine vernünftige Lösung. Hier in der Karibik einfach irgendwie was zusammenbraten wird nicht funktionieren, da ist der nächste Bruch vorprogrammiert, u.U. in noch weniger zivilisierten Gefilden. Was können Sie anbieten?
Gruß
kann man vielleicht über das heutige 30 mm Rohr ein 42 mm stülpen und dann beide Rohre verbinden?
einen soliden 30mm Duplexschaft mit Rohren zu verbinden …das wird Murx. Eine Lösung ist vermutlich nur die Neulieferung eines kompletten Hilfsrudersystems, wobei auch dabei dann Anpassungen notwendig werden, denn im Verlauf von 27 Jahren hat sich vieles getan
Kurzfristig ist hier allerdings nix zu machen, denn unsere Lieferzeit betraegt derzeit 8 – 12 Wochen.
gruss
PF
07.02.2024
Die Lieferung müsste idealerweise bis spätestens Mitte April erfolgen, damit ich dann montieren und bis Anfang/Mitte Mai aus dem Hurrikan-Gefahrengebiet verschwinden kann.
Grüße
Jörg Banzhaf
also noch einmal ins Detail bitte:
demontieren Sie
– 500 vom Rohr 600
– 530 / 540 vom Ruderschaftrohr
bitte Fotos vom
– Kupplungskopf von allen Seiten
– Gussteil 500 von oben, damit ich Zustand von Zahnsegment 507 sowie obere Lager innen erkennen kann. Zudem bitte Innenquerschnitt Lagerbearbeitung oben messen wenn Lager drausssen ist
Gruss
PF
… das Gußteil 500 würde ich ungern demontieren, da ich dann bis zur Lieferung der Ersatzteile entweder einen Haufen scharfkantiger Anbauteile am Heck habe oder die ganze Anlage demontieren müsste, dann habe ich Löcher im Heckspiegel und außerdem ein Lagerungsproblem. Aber wie gesagt: Das obere Lager ist mit mit der vorhandenen Welle von ca. 42,5 mm absolut spielfrei, sollte also den gleichen Durchmesser haben.
Jörg Banzhaf
12. Februar 2024
Hallo Herr Förthmann, mir rennt ein bisschen die Zeit weg, v.a. wenn noch eine längere Lieferzeit hinzu kommt. Können wir jetzt bitte versuchen, die Bestellung zügig zusammen zu bekommen?
Vielen Dank
Jörg Banzhaf
14. Februar 2024
an dieser Situation ist leider nix zu aendern, weil ich krank in der Koje liege … ich melde mich, wenn ich Nachrichten habe.
mfg
PF
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Fünf Tage später scheint also Ihr Geduldsfaden bereits gerissen!
Bei allem Verständnis für die Sorgen und Nöte eines Seglers, dem unterwegs etwas dazwischenkommt, aber Ihr Posting bei Whats app offenbart ein Serviceverständnis, dem ich nicht folgen kann oder will, zumal hier Untertöne zu lesen sind, die schon mal den Hut hochgehen lassen können. Unter Seglern jedenfalls: ward dat nix.
Immerhin gut zu wissen, dass Sie die Reparatur nun selbst in die Hand genommen haben, denn, nicht wahr, der Umgang mit Seglern, die respektvollen Umgang missen lassen, die ausschliesslich ihre ganz eigenen Interessen als wichtig erachten, wird schwierig, insbesondere, wenn dabei leichtfüssig mit Unterstellungen oder geschäftsschädigenden Hinweisen hantiert wird. Aber vermutlich ist dies Ihrem beruflichen Umfeld geschuldet.
21.02.2024
Peter Foerthmann
Du meine Güte!
Da glaubt ein Mann, der offensichtlich Erfahrungen haben will mit Oldtimern, dass jeder Lieferant einen dreifachen Rittberger aufs Eis legen sollte, um ihm aus der selbst verursachten Patsche zu helfen. Wenn man sich mit Oltimer-Equipement auf eine solche Reise begeht, sollte man schon etwas weiter als die Nasenspitze denken. – Aber hier scheinen im Schaltkreis des Sozialverhaltens und gesunden Menscheverstands nicht nur ein paar Transistoren defekt zu sein. Es geht eher um die Auswechlung der gesamten „Leiterplatte“. Und Windpilot ist nun mal tausende Male für seinen aussergewöhnlichen Service und Hilfsbereitschaft bekannt. Weltweit!
Hallo
Ich kann die Probleme mit der Pacific Plus nur bestätigen. Ich kenne hier auf den Azoren
2 Segler denen auch urplötzlich das Hauptruder gebrochen ist.
Auch ich hatte bei meiner Pacific ein Problem freundlich
bei P.F. angefragt, Nach dem 3 Mail musste ich dann aber feststellen, das P.F. an einer Problemlösung nicht interessiert war.
Nun Herr Wilsenack, wenn an einer 30-40 Jahre alten Pacific, die Sie für ihre Dufour 2800 gebraucht erworben haben, der Windfahnenmast „schlackert“ gibt es exakt 2 Bolzen als Tatverdächtige. Das habe ich in Verlauf von 3 Mails klar gestellt. Zaubern kann ich leider nicht!
Jede Störung im Betriebsalltag eines Steuersklaven hat ihre Geschichte, hier allerdings gehts es um die Erwartungshaltung von Seglern, auf die ich keinen Einfluss habe, allerdings detailliert mit Fakten zu Störungen dienen kann. Der Rest ist eine Frage von Respekt.
Peter Foerthmann
Hallo zusammen,
ich habe mir vor einer Weile für meinen gebrauchten VW Golf II, Baujahr 1995 einen gebrauchten Motor desselben Baujahrs gekauft, um nach dem Einbau nach Kapstadt zu fahren. Da Motoren keinem Verschleiß unterliegen und die Strecke ja auch unproblematisch ist, habe ich mir auch eine gründliche Überprüfung des Motors durch Fachleute geschenkt. In Kinshasa ist dann schließlich die Steuerkette gerissen und die Kolben haben die jeweils geöffneten Ventile im Zylinderkopf krumm gehauen. Kurz gesagt, der Motor ist hinüber und muss instandgesetzt werden. Eine Reparatur durch Werkstätten vor Ort kam nicht in Frage, da das sicherlich nicht gutgehen würde. Ich habe daraufhin den Vorstand für Motorenentwicklung von VW angeschrieben und gebeten, mir einen Zylinderkopf vom neusten Golfmodell nach Kinshasa zu schicken…… (hier obigen E-Mailverlauf eintragen). Es kommt zum selben Ergebnis. Weder hätte VW mir in dieser frei erfundenen Geschichte einen Zylinderkopf geschickt noch wahrscheinlich überhaupt geantwortet. Höchstens mit dem Hinweis: „dat passt nicht“.
Herr Foerthmann und VW unterscheiden sich in der Rechtsform des Unternehmens, der Größe und die Art der Hergestellten Produkte. Wobei beide auf zum Teil dasselbe Grundmaterial zugreifen. Sie haben gemeinsam, dass sie irgendetwas herstellen und verkaufen. Dazu kommt dann noch der Aftersales-Bereich, auch Service genannt. Seit dem Diesel-Abgasskandal und dem Umgang von VW damit weiß ich, dass sich der Service von Herrn Foerthmann um Welten von dem der Wolfsburger in positiver Weise unterscheidet.
Im obigen Fall hat er meines Erachtens gut reagiert und auf die Unmöglichkeit des Unterfangens hingewiesen und eine Ersatzlösung angeboten. Er hätte auch ein Ruder in die Karibik schicken und den Käufer ziemlich dumm und um 2.500 ärmer dastehen lassen können. Oder aber, wie er es getan hat, die Lösung vor Ort vorschlagen. Ich unterstelle mal frech, dass die Gewährleistung für die Pacific schon abgelaufen ist 🙂 Eine weitergehende Reaktion wäre gar nicht erforderlich gewesen.
Ich finde schon, dass Herr Banzhaf unfair reagiert hat. Herr Foerthmann ist weit davon entfernt jemanden im Regen stehen zu lassen. In vielen Blog- und Forumsbeiträgen sowie YouTube-Videos von anderen Seglern sowie eigenen Erfahrungen können wir festhalten, dass er stets mit Rat und wenn möglich auch mit Tat zur Seite steht. Ich verlinke hier mal einen beispielhaften Beitrag: (https://windpilot.com/blog/press-tv/service-tipps/tiller-transmission/) Die Unterstützung erfolgte unaufgefordert.
Auch wenn Herr Foerthmann öffentlich sehr präsent ist und man deshalb den Eindruck gewinnen könnte, er ist ein Kumpel von nebenan, ist er Unternehmer und nicht über Gewährleistungsansprüche hinaus zur Hilfe verpflichtet. Er tut es dennoch. Und wenn etwas nicht geht oder sinnfrei ist, sagt er das auch in seiner sehr direkten Art. Das müssen wir akzeptieren. Dann machen die Dialoge mit ihm auch viel Spaß.
Also, nichts für ungut, aber wir sollten stets unsere Erwartungen an andere Leute kritisch hinterfragen und zwischen freiwilliger Hilfe und Rechtsanspruch unterscheiden.
Handbreit, Torsten