Coby+Arnold Lelijveld

TRANS-OCEAN GATE – WIE DAS LEBEN WEITERGEGANGEN IST
Coby und Arnold sind im Jahre 2004 zur Weltreise aufgebrochen. Die Reise wurde in Panama jäh unterbrochen, weil Coby infolge massiver Gessundheitsprobleme ins US Hospital eingewiesen werden musste. Nach der OP und wochenlangem Hospitalaufenthalt, sodann vielen Monaten der Rekonvaleszens ist die Drifter über Equador nach Westen aufgebrochen.
Coby + Arnold haben die unschönen Erfahrungen mit ihrem deutschen Heimatverein Trans-Ocean e.V., der die Verantwortung für die Übernahme der Krankenhaus Kosten verweigerte, obwohl die Segler regelmässig die Kranken Versicherungs Prämien an den TO gezahlt hatten, nach Jahren resilient verdaut. Sie haben ihren Traum von der Weltumsegelung, mit fortan kleinerem Budget weiter verfolgt und Länder besucht, in denen das Leben preiswerter gewesen ist.
Nach vielen Jahren in Indonesien, Malaysia, Thailand, Sri-Lanka und Indien, ist die Drifter im Jahre 2020 über das Rote Meer nach Europa zurückgekehrt.

Interview SV Drifter


Die Vorgänge um den Krankenversicherungsskandal in 2010 / 2011 haben in Cuxhaven ein Erdbeben verursacht, dessen Konsequenzen den Rücktritt mehrerer Vorstände sowie verschiedene weitere Prozesse nach sich gezogen haben. Der Rote Faden nahezu sämtlicher Auseinandersetzungen war offenbar die Tatsache, dass man von Seiten der Vereinsführung keinerlei Verantwortung für das Schicksal der holländischen Familie zu sehen bzw. zu übernehmen bereit gewesen ist. Die Tumulte sind nachzulesen.
Mir liegt ein Schreiben des früheren Vorsitzenden Martin Birkhoff an die Familie Lelijveld vom Juli 2014 vor, das ich hier zitiere:

Sehr geehrte Familie Lelijveld,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Ich wünsche Ihnen eine angenehme Überfahrt von Vanuatu nach Port Moresby. Ich selber hatte auf der Strecke recht raue Bedingungen und hoffe, dass Sie bessere Wetterverhältnisse antreffen. Die Postlaufzeit von Port Moresby nach Deutschland ist kurz und nach meinen Erfahrungen zuverlässig. In der Gegenrichtung hat die Zusendung einer EC-Karte per Dokumentenpost mit persönlicher Zustellung von Bremen nach Port Moresby lediglich 3 Tage erfordert. Ich würde Ihnen daher als kostengünstige Variante empfehlen, die benötigte Erklärung von Port Moresby aus per Dokumentenpost zu senden. Das Sekretariat des örtlichen Yachtclubs ist Ihnen sicher gerne behilflich. Eine entsprechende Erklärung Ihrer Rechtsanwältin aus Hamburg unter Vorlage einer Vollmacht wäre eine Alternative, die wir akzeptieren. Die Anwaltsgebühren sind sicher etwas höher als die Postgebühren, andererseits ist diese Lösung die sicherste. Entscheiden Sie, welches die für Sie beste Wahl ist.

Die Spendenaktion hat nach Abzug der aktuellen Unkosten 6.008,66 Euro erbracht. Eine geringfügige Erhöhung der abzuziehenden Unkosten kann derzeit nicht ausgeschlossen werden. Der vollständige Abzug aller mit der Spendenaktion verbundenen Kosten ist leider erforderlich, um die Gemeinnützigkeit des „Trans-Ocean“ e.V. nicht zu gefährden.

Gestatten Sie mir einen abschließenden Hinweis: In meinem letzten Schreiben informierte ich Sie über eine Klage, die unter anderem die Beschlüsse der Jahreshauptversammlung des TO in Ihrer Angelegenheit zum Gegenstand hatte. Am 20.06. haben wir das Urteil erhalten. Wie ich bereits angenommen hatte, wurde die Klage vom Gericht abgewiesen. Die Beschlüsse der Versammlung sind ordnungsgemäß zustande gekommen. Das
Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig.

Beste Grüße
Ihr Martin Birkhoff
Vorsitzender des „Trans-Ocean“ e.V.

Der unmittelbare Schaden, Hospitalkosten in Panama lag im Bereich von US $ 110.000. Der Verein hat Spenden seiner Mitgliederschaft von € 6.008,66 an die Familie Lelijveld überwiesen. Mein Spendenaufruf an TO Mitglieder aus dem Jahre 2012, hat uns in die Lage versetzt, € 10.250,00 an Coby und Arnold zu überweisen.

Spender Liste

Der Vertrauensverlust in der Mitgliederschaft wirkt offenbar bis heute, denn zwischenzeitlich haben einige tausend Mitglieder den Verein verlassen.

– Mitglieder Bestand 31.12.2010 ca 5.800
– Neumitglieder < 2021 ca 4.500
– Mitglieder Bestand 31.12.2021 4.300

Zahlen ohne Worte!
Coby und Arnold sind nun in ihre Heimat zurückgekehrt, Ihr Zuhause ist im Titel dieses Blogs zu sehen, ihr ehemaliges Zuhause, musste damals verkauft werden, um die Hospitalkosten zu begleichen. Kosten, die zu bezahlen, ihr ehemaliger Heimatverein sich verweigerte. Eine deutsche Blamage, die mich veranlasst hat, für die Segler zu kämpfen, zudem ein Menetekel, das Schatten bis ins Heute wirft, weil hier ein Verein, der sich gern als weltweit größter Segelverein selbst bezeichnet, zudem nicht müde wird, zu beteuern, dass er sich als Heimat der Blauwassersegler selbst versteht, damit offenbart, dass der Sinnspruch „DIE SEE IM HERZEN“ vermutlich nur als Slogan für die Aussendarstellung erdacht und Verwendung findet, hingegen die Vereinsleitung wenig gewillt scheint, dies auch mit Inhalten zu füllen, z.B. die Interessen seines Souveräns den ganz eigenen Vereinsinteressen voranzustellen. Für mich ein bleibendes Debakel, dessen Tragweite ganz offenbar bislang keiner bereit gewesen ist, zu erkennen und zuzugestehen. Denn, nicht wahr, welchen Sinn machte wohl eine Festschrift anlässlich eines 50-jährigen Vereinsjubiläums, wenn die Mehrheit aller jemals vorhandenen Vereinsmitglieder, diesen Verein bereits verlassen hat?

TO-YACHT–DK

Kann es sein, dass bislang niemand den Ernst der Lage wirklich begriffen hat? Wäre es nicht ganz einfach, die Blamage dieses Trans-Ocean Gates zu beenden und die Dinge endlich zum Positiven zu wenden? Ich hielte eine schonungslose Aufarbeitung, klare Gesten der Entschuldigung, zu denen auch die Wiedergutmachung des Schadens gehörte, für einen logischen Weg, wie er unter Erwachsenen eigentlich selbstverständlich sein sollte. Es hat allerdings den Anschein, dass man statt dessen auf den Zeitfaktor des Vergessens hofft, um die Zäsur alter Skandale dereinst zu überwinden! Die Entwicklung der Mitgliederzahlen mag belegen, dass diese Hoffnung trügerisch gewesen ist.

Wäre es nicht ein Segen für all jene Segler, die von einer Reise unter weissen Flügeln träumen, wenn sie nach nunmehr 12 Jahren der Querelen endlich eine würdige Vertretung erfahren würden, die den Souverän in den Mittelpunkt zu stellen bereit und in der Lage ist?

fragt sich und Sie…
Peter Foerthmann
06.02.2022

Ein Bilderbogen, der das Herz erwärmt:
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Eine Antwort zu Coby+Arnold Lelijveld

  1. Danke fuer den Rueckblick Peter. Auch fuer mich war diese leidvolle Geschichte der Anlass aus dem TO aus zu treten. Leider ist das Wissen um dieses Drama schon bei vielen Leuten sehr verblasst, Schade drum. Gruesse aus dem Pacific.

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