Brief an Konrad Delius vom 8.7.2012
Guten Morgen Konrad Delius,
Eine Mail von Windpilot? Das ist ungewöhnlich!
Darf ich Sie für ein paar Minuten in einen anderen Kopf entführen?
Dann lesen Sie die Kurzgeschichte eines Mannes, der sein Leben lang als hellwach gewitzter Fisch in maritimen Gewässern geschwommen – und nicht untergegangen ist.
40 Jahre sind vorbei gewetzt, in denen ich für Windsteuersysteme die Standards gesetzt und darüber ohne viel Klimbim, zum Weltmarktführer geworden bin.
Spaß am Schreiben ist mein schneller Schatten – ob Fachbücher zum Lieblingsthema – auch für DK – Reiseberichte für die YACHT in Steuermann Schwarzloses Regierungdekade – Kolumnen, Wortspielereien und Denk Anstöße – die Tastatur ist ungeduldig – manchmal ist sie sogar am Schreiben schuldig.
Seit Jahren geraten LESERBRIEFE an Jochen Rieker zum Ritual, die dieser einmal als Ansporn für Verbesserungen benannt. Dumm nur, dass fachliche Fehler, veritable Entgleisungen oder grammatikalische Salti Mortale dann schon auf Papier verewigt und bei der Leserschaft unschöne Falten in die Stirn gegraben hatten!
Zeit- und Kostendruck als Qualitätsbremse sind Argumente, die rückwärts wirken – gegen den Verfasser und sein Organ – denn die Halbwertzeit gedruckter Fehler besitzt eine Langzeitwirkung, die später nicht mehr zu radieren ist!
Der versierten Leserschaft bleiben Fehler jedoch keineswegs verborgen, sie erzeugen Distanz, die nicht im Interesse eines Blattmachers liegen kann – denn sie gehen per se als Leser irgendwann verloren. Ein führendes Magazin sollte auch in der Fehlervermeidung den Maßstab setzen!
Alte Hasen sind manchmal besser als neue Ohren, denen die grüne Farbe aus Tastatur und Zeilen tröpfelt, wenn Texte vor der Papier Werdung nicht sachkundig gegengelesen werden!
Mein Umgang mit Journalisten war lebenslang eher spielerisch, als Member der YJA war Marketing nie mein erstes Ziel, hingegen mehr der Spaß am Wort und Spiel mit den schicken Geschichten einer bunt rasanten Fahrt auf der wasserhaltigen Lebens Achterbahn. Gleichwohl hat sich meine Haltung zur Journaillie mit der Zeit verändert.
Hier mein persönliches Waterloo
Mein Umgang wurde kritischer! Vielleicht kommt Ihnen der folgende Text bekannt vor! Bobby Schenk, der mich als Autor ortete, hat Ihnen – wie er mir sagte – diesen Link zugespielt
Anlass ein Ereignis, das für Journalisten zur Sternstunde hätte geraten können – die Gelegenheit verstrich hingegen, ungenutzt
Es war die Geschichte eines Seglers, die man ganz anders hätte erzählen müssen – und es wurde deutlich, in welche Luftregionen Journalisten sich verfliegen können, angesichts einer Fakten Lage, die zwar in die Augen drängte, aber gar nicht gern gesehen werden wollte.
Ich hatte Jochen Rieker und Harald Baum einen Situationsbericht der Lage in BLUFF NZ zugeleitet, verfasst von einem Freund vor Ort, der eine ganz andere Faktenlage zu Tage förderte, weil er den Retter Fischer Vaughn persönlich kannte, dessen Schiff er gebaut. Meinem Bericht wurde – unter Verweis auf andere Quellen – widersprochen, gleichwohl waren YACHT und PANTAENIUS nur wenig später als Sponsoren nicht mehr auf der unheilvollen Unterstützer Liste.
Im FORUM bin ich seitdem nur unter eigener Flagge unterwegs. Authentizität kann so einfach sein – wie sie nie verkehrt ist.
Denn das maritime Haifisch Becken ist voller machtbewußter und beißbereiter Fisch Platz Hirsche – die vermeintliche Territorien durch Wasser Grabenkämpfe geschickt zu verteidigen wissen – vielleicht um eigene Wichtigkeiten zu erhalten oder zu überspitzen. Sie übersehen dabei allzu leicht, dass es Grenzen zu respektieren gilt, die man aus Fairness anderen Menschen Fischen gegenüber wahren sollte. Symbiosen und Synergien sind manchmal wirkungsvoller als Kontroversen, Kumpaneien und Charaden, sie erfordern allerdings Weitsicht und Weisheit von den Beteiligten – damit das Ergebnis am Ende zu einem Prachtkind geraten kann.
Zum Beispiel einem gelungenen Blatt!
Der Wettkampf von Wichtigkeiten kann Reibung erzeugen, die Zeitungsmacher und Verleger gemeinhin gern als Rohstoff für Auflage nutzen. Geht ́s hingegen mal daneben, kann der Flurschaden beträchtlich sein. Das ist dann bedauerlich – und der Grund für diesen Brief!
Denn im Herbst 2010 gab es Aufruhr um Lufthoheiten im Seminaristen Lager, den ich freundschaftlich telefonisch in Bayern zu retardieren versuchte, Hingegen am Ende zu eigenem Schaden, weil Fakten dabei mutierten, ohne mich zu fragen.
Das war der Grund die Geschichte der Blauwasserseminare einmal anders aufzuschreiben:
Für mich war die YACHT lebenslang DAS Organ und Ausdrucksform unseres Wassersport Mikrokosmos Welt Geschehens, für das ich Geschichten, Kontakte und Informationen gern freimütig ringsum beigesteuert habe – stets im Bewusstsein, einen Beitrag zu leisten und mit zu arbeiten an einem farbigen großen Ganzen, von dem ich gleichwohl nur ein Krümel bin. Blauäugig – ich weiß – aber ein wenig Idealismus zaubert bessere Laune ins Gesicht, vor allem, weil man als Mikrokosmos Unternehmer, ansonsten niemandem gegenüber verpflichtet ist. Das macht einen freien Kopf und eine klare Sicht, die ich recht gerne und recht offen teile.
Für mich hat die YACHT an Qualität verloren, weil die Lektüre manchmal Hexenschuss im Zwei Wochen Takt verursacht – weil der Zeitdruck um die Ecke schielt und Männer manchmal an einer Materie sitzen, die sie zum schwitzen, die ihnen hingegen schlecht vertraut – und deren unverdaute Werke dann einer Leserschaft zugemutet, die am Ende – wie ein Küken aus dem Ei – schlauer als die Henne – ist.
Neu ist, dass professionelle Anfragen an die Chefredaktion seit Monaten nun kein Echo mehr finden.
Wenn es mir gelungen ist, Ihnen eine etwas andere Sicht auf die Lage der Dinge zu verschaffen, dann hätte sich dies Schreiben gelohnt!
Ich könnte dann wieder meinen Platz auf der Mauer maritimer Geschehnisse einnehmen, von der ich eine prächtige Sicht auf die weltweite Segel Community habe, für die ich arbeite, die mir Freunde beschert und die mich vergessen lässt, dass ich auch schon älter geworden bin…
einen freundlichem Gruss aus Hamburg sendet
Peter Foerthmann