Peter + Presse

DAS STAND NICHT IN DER YACHT
Soll ich oder lieber nicht?
Es juckt an allen Ecken und Enden,
wo fange ich an, wo höre ich auf?
Die Relation zur Yacht hat einen langen Lauf
begleitet mich länger als ein halbes Jahrhundert
begann zu einer Zeit, als ich noch sachte dachte
wir ziehen alle am gleichen Strang
die wir rund um die Segler unsere Kreise ziehen
dabei Umsatz machen und unser Leben verdienen.
Irgend was mit Segeln
dieser geflügelte Spruch bringt Männerträume zum Fliegen
zeitgleich allerdings oft die Vernunft zum Erliegen
das hat auch meine Testosterone durchgeschüttelt
mich sediert und dümmlich grinsen lassen.
Was mit Wasser, das war mein Bubi Traum,
ich war früh unbeirrt, lag ständig quer.
Ich habe mich allerdings mit träumen nicht lange aufgehalten,
habe am Rad gedreht und bin zur See gefahren,
bin zu meiner ersten Hochzeit 1969 zu spät gekommen,
mußte zuvor noch einen Käfer unter einem Birnbaum erwecken.
Ich habe mit 21 Jahren 22 Schiffe besessen und verlassen
war dauernd hibbelig nach weiteren Projekten
die in Hamburg´s Kanälen faulten und nach Erlösung jaulten.
Ich war mit segelndem Kleingeld unterwegs
das ich in Hunnies konvertierte.
Folke, Colin Archer, Drachen, Böhling, Lehfeldt und Tumlare
Die Methode endete prachtvoll: mit einer schicken Yawl, 
die mir Kapitän Feddersen aus Niebüll angelegentlich empfahl
deren Eigner in höchster Not verkaufen wollte, besser mußte
die ich blind am Airport kaufte und nachts von der Beelitz Werft entführte.
Mein Glückskauf, den ich gegen Windpilot vertauschte

Meine erste Gattin wurde damit Geschichte
die Lebensdichte hat ihr wohl den Atem geklaut.
Jedenfalls wurde sie ihren Männe los!
Tenor: Wie kann man nur einen Schwan
gegen ölige Maschinen vertauschen?

Ich war also Schuld … meine Lebensrolle,
der Dumme war ich sowieso!
Ein Konflikt, der Verbindungen gern unter Spannung zu setzen pflegt.
Das hat sich erst in der vierten Hochzeitsnacht gelegt,
weshalb diese Verbindung nun schon 21 Jahre lebt.

Hauptgewinn


Glückliche Fügung bis heute.

So wurde mein Leben zur geraden Furche
die Nächte kürzer als die Tage
weil beim Murmeltier jeder Morgen drängt,
man nie in einer Warteschleife hängt.
Der Autodidakt gibt sich selbst den Takt,
jedenfalls wenn man seinen Lebens Platz gefunden hat!
Das Wasserbusiness erschien als kleine Welt
als deren Teil ich mich schnell empfand,
die Grenze zum schreibenden Gewerbe stets diffundant
wurde die Yachtredaktion mir ungemein bekannt.
Eine Sonder Lebens Zone der besonderen Art.


Spaßvergnügen auf ganzer Linie, Windpilot, segeln, schreiben, feiern. Als Kerl mit eigenem Lebenfahrplan habe ich mir Zeit stets selbst eingeteilt, ein Privileg, das Eigendynamik entwickelt, weil man jederzeit, sogar des Nachts, aufstehen, sich ins Auto setzen konnte, um z.B. mit meinem Freund Peter Schweer nach La Rochelle zu fahren, um dort unter dem Banner der Yacht, ganze Reihen von Schiffen zu testen, derweil man der Einfachheit halber unter Deck sogleich schlafen konnte, und wieder Zeit ersparte, die man des Abends dann länger bei Muscheln oder anderem Glibbergetier sitzen konnte, um ein wenig wackelig auf den Beinen hernach an Bord zu wanken. Immerhin lag der Port des Minimes auf der anderen Wasserseite.
So kam es vor, dass ich vor geplanten Reisen in der Redaktion „hineingeschneit“ bin, wo Harald Schwarzlose, genannt Gaggi, der immerhin 40 Jahre bei DK verbrachte, deren Cheffe jener schreibenden engagierten Truppe von maritimen Besserwissern er ein Vierteljahrhundert in der Hamburger Blumen – später Hudtwalckerstrasse, mit sichtbarem Spass seine Arbeit erledigte, befragte: „Soll ich Euch was schreiben?“ Harald´s Tür und Kopf standen meist freundlich offen für schicke Geschichten aus der ganzen Welt. Die Überführung der MS Libertas Freddy Quinn´s ehemaliger Lustyacht von Sylt zu den Seychellen war vermutlich meine schönste Geschichte, abenteuerlich zudem, weil stets und ständig Trouble mit
dem uralten MAK Maschinenungetüm herrschte, derweil der ansonsten vom Kriegs zum Salonschiff konvertierte KFK (Kriegs Fisch Kutter ) schiffig ausgestattet war. Der Salondampfer zählte unzählige Jahre am Priwall zur stationären Hafenkulisse, weil Freddy wenig Zeit für sein Wasserspielzeug hatte und es darum final verkaufte. Jedenfalls sind wir sind heil angekommen, die Libertad hat hernach ihrem neuen Eigner in seiner zweiten Heimat die Zeit verkürzt – versüßt: in Mahé.
Ob sie wohl heute noch lebendig ist? Google jedenfalls hat nix Schlaues zu vermelden. Durchaus denkbar, daß das Schiff bereits verstorben ist. Weiß man ja alles nicht!

Harald Schwarzlose + John Adam

Die Jahre flitzten, bald war ein halbes Jahrhundert ´rum, Grund für eine gschlossene Gesellschaft im Cafe Engel auf dem Ponton Teufelsbrück, dessen Gastronomen … welch ein Zufall … Dagmar und Hartwig waren, Segler mit langer Geschichte samt Heckverzierung. Ist schon praktisch, wenn man viele Segler ein wenig besser kennt!
Harald Schwarzlose – Schutzpatron für handliche Schiffe – hat in toto 12 Bücher geschrieben. Seine Sanddollar hatte bis vor wenigen Jahren ihren Liegeplatz in Arnis, an Bord, stets und immer die gleiche Crew: Christel + Harald.

Im Mikrokosmos rund ums Wasserbusiness herrschte Frieden, der soziale Umgang funktionierte, auch wenn es auf den Parties bei Yacht und Windpilot schon mal Krach in einigen Ehebetten gegeben haben soll. Im zwischenmenschlichen Umgang verschiebt Alkohol schon mal die Rahmenbedingungen und Gelüste.

Der Verleger Konrad Wilhelm Delius hatte „seinen Laden“ unter Kontrolle, irgendwann ist ihm allerdings der Kragen geplatzt und er hat weitere Faschingsfeiern in der Blumenstrasse unterbunden, weil verschiedentlich der Treppenläufer zwischen den Geschossen erneuert werden mußte. Der Mann war auf Messen stets präsent und für einen jeden ansprechbar, was ich als angenehm empfand. Er hat die Geschäftsführung in 1989 im Alter von 72 Jahren an seinen Sohn Konrad Delius übergeben.

Wendezeit, neue Zeiten, das Internet rüttelte an den Türen, verschob die Notwendigkeiten, die Welt erschien neuerdings unendlich. War die Zeit reif für neue Köpfe? Konnte die nachfolgende Generation die Herausforderungen besser bewältigen? Nicht nur bei DK diktierten die Kosten den Gesamtverlag, allen voran die Personalkosten. Ich war generalneugierig, legte mich auf die Mauer auf die Lauer.

Ich habe bis zur Jahrtausendwende meinen weltweiten Vertrieb durch insgesamt 230 Bootsmessen angeschoben, viel zu viel Zeit in Silbervögeln verbracht, habe bis zu 8 mal /Jahr meinen Bauchladen in den USA aufgeschlagen. Im Jahr 1997 ging die Windpilot URL online, Produktionsumstellung auf industrielles Kokillengiesverfahren mit CNC Bearbeitung in Hamburg Wandsbek, 3 Mitarbeiter. Aufbruchstimmung. Zeit für´s Schlafen war Mangelware.

Ich war mit meiner Welt im Reinen!
FORTSETZUNG FOLGT

1.1.2025
Peter Föerthmann

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