Windv. Striptease #3

GOLDEN GLOBE RACE – WINDPILOT REFERENZEN – BILANZ

SV ASTERIA – TAPIO LEHTINEN FIN

wenige Tage vor der finalen Preisverleihung in LSO befindet sich nur noch Tapio Lehtinen mit seiner SV Asteria auf See, einer Yacht, die obgleich eigentlich rasend schnell, durch falsches Antifouling enorm bewachsen, vermutlich einen neuen Rekord im Slowboat Sailing erreichen könnte.

Das in Hobart aufgenommen Video zeigt einen rundum zufriedenen Segler, der mit sich und den Elementen vollkommen im Einklang ist.

https://www.facebook.com/goldengloberace/videos/vb.1751709878415736/700617576989950/?type=2&theater

In Tapio´s Segler Leben haben Windsteuersysteme nicht statt gefunden. Er hat „Lesen und Schreiben“ mit seinem neuen Steuersklaven quasi über Nacht erlernt. Und der Sklave steuert! Tapio hatte viel Zeit zum Lesen, er hat bis Hobart bereits 4.000 Seiten durchgelesen. Im Podcast sagt er:

„My Windpilot is very reliable, I never did handsteering practically at all“

Wenn Tapio im Sommer, hoffentlich ohne besondere Vorkommnisse, seinen Zielhafen erreicht, wird seine „just in case“ als Ersatzsystem vorhandene Windpilot Pacific vermutlich die 1. Windpilot Anlage sein, die schlafend um die Welt gesegelt ist.

SV PUFFIN – ISTVAN KOPAR US

Istvan ist mein „Problem-Bär“, meine Nervensäge und Schlaf-Verhinderer für den Verlauf von 263 Tagen geworden. Nach seiner Ankunft bin auch ich erleichtert in tiefen Schlaf gefallen. Auf den Videos von LSO sind meine beiden Steuersklaven quicklebendig zu erkennen. Don´s Mitteilung, dass Istvan fluchtartig Richtung Deutschland aufgebrochen ist, um dort seine Sponsoren zu besuchen, hatte mich hoffnungsfroh gestimmt, war ich doch überzeugt, dass der Mann nun nach Hamburg kommen würde, der Hochburg seiner drei Sponsoren. Aber Fehlanzeige, weder bei Alexseal, Wempe noch Windpilot hat die Tür geklingelt.

Nun bin ich ratlos, weil ich von Istvan eigentlich des Rätsels Lösung erfahren wollte, wie es hat passieren können, dass ein stiller Steuersklave eine komplette Radsteueranlage auf dem Gewissen haben kann? Auch das Geheimnis, wie ein Humunkulus 263 Tage Nonstop am Ruder stehen kann, ist immer noch ungeklärt. Waren es die rosa und grünen Pillen, die Istvan auf der Pressekonferenz in die Kamera gehalten hat? Wie gesagt, ich bin verwirrt.

Ich befinde mich immerhin auf Istvan´s Anklagebank: Windpilot – also ich – hat Istvan´s GGR gekillt! Aber mir fehlen die Beweismittel! Was habe ich bloss falsch gemacht? Aber der Ankläger ist leider nicht zu fassen, wohingegen die optische Beweislage für sich alleine spricht: Die Puffin wurde von Windpilot Nonstop rund um die Welt gesteuert!

Bis zum Vorliegen gegenteiliger Beweise nehme ich dies frech als Referenz, denn von Istvan oder seinem Team habe ich seit dem 30.Juni 2018 keine Antworten – oder gar Fragen! – erhalten. Das Windpilot Equipment wurde bislang nicht zurückgegeben, obwohl das Schiff offenbar bereits einen neuen Eigner hat.

UPDATE vom 28.April 2019

Die Windpilot Pacific hat Puffin samt Skipper 30.000 nm klaglos gesteuert, dabei 12 schwere Stürme >50 kn und 3 Kenterungen überstanden, wie in Robin Knox-Johnston´s Bericht nachzulesen ist. Alle dem Skipper „just in case“ überlassenen Ersatzteile wurden unbenutzt an mich retourniert. Das Corpus Delicti – eine Pacific mit „broken cog wheels“ wird mir bis heute vorenthalten.

SV ESMERALDA – IGOR ZARETSKIY RUS

Esmeralda okay! Das ist die kurze Referenz, Igor´s wöchentliche Twitter Dauerschleife bis zur Ankunft in Albany Australien.

Igor ist für mich ein alter Bekannter, weil er schon mehrfach mit meinen Heckverzierungen für sein Heimatland in der weiten Welt Flagge gezeigt hat. Wenn ich richtig zählen kann, hat er nun drei Rennen mit Windpilot gesegelt.

Dear Peter,
Having won the Jester Challenge 2010 with a Windpilot, it didn’t take me long to decide on the same solution when fitting out Esmeralda.

It was a quick decision and absolutely the right one.

Initially I was thinking about the Pacific Plus for Esmerelda, but you soon convinced me that the Pacific would be the better option – and I think it was.

I made some minor modifications of my own before the start, adding a clamcleat on each side of the wheel so that I could easily adjust the tension. I also switched to larger blocks for the transmission lines to reduce the rate of wear.

I tightened the mounting fittings just once during my six months at sea and I regularly sprayed the system and blocks with WD 40. The Windpilot steered very well at all wind angles. I didn’t need any of the spare parts. Even the original windvane made it all the way to Albany safely.

Barnacles grew rapidly on the boat during the time in the Indian Ocean and the main rudder was also affected to the extent that steering by hand became noticeably more difficult. Fortunately, the Windpilot coped without problems and I was able to enjoy the time at sea.

I am very grateful to you Peter. Your engineering is great and your advice and support while we were upgrading Esmeralda in Alicante were very valuable. And it was fun too!

Best wishes from Moscow,
Igor Zaretskiy

Igor hat seine Reise in Albany Au abbrechen müssen, weil er sich in Moskau einer Operation hat unterziehen müssen. Er will seine Reise im Herbst 2019 fortsetzen und seine Weltumsegelung zu beenden.

SV THURIYA – ABHILASH TOMY IND

Eine schöne Geschichte, die damit begann, dass ich aus zwei Ländern Anfragen zur Ausrüstung einer ERIC 32 erhalten hatte, dem legendären Atkins Design der Suaheli, mit der dereinst Robin Knox-Johnston vor 50 Jahren das GGR gewonnen hatte.

Nun, es stellte sich schnell heraus, dass Mike Smith in Australien sein DIY Project nicht zeitgerecht würde fertigstellen können. Die Thuriya hingegen, hat das Timing geschafft. Eine geballte Aktion unter der massgeblichen Leitung von Johan Vels NED, der schon in Indien die Fäden gezogen hatte. Einen gemeinsamen Probeschlag haben wir im Juni 2018 in Medemblik absolviert.

Die schnellen, viel zu kurzen Tage vor dem Start in LSO, waren ein Spassvergnügen der besonderen Art, an dem auch Abhilash´s Ehefrau Urmimala sowie ihr Sohn Vedaant gehörig Anteil hatten. Wir sind uns ins Windeseile näher gekommen, Synapsen hier wie dort in Hochform, haben wir gemeinsam gearbeitet, Proviant eingekauft, ein leeres Schiff ausgerüstet und Freundschaft geschlossen. Urmimala und Abhilash haben ihrem kürzlich neu geborenen Sohn den verheissungsvollen Namen Abhraneil gegeben – ein Name der übersetzt „Sky blue“ bedeutet.

Abhilash´s Bericht:

Dear Peter
I am writing to you to express my sincere gratitude for your assistance with my entry in the Golden Globe Race 18. You were one of the first to support my project by sponsoring a WindPilot auto pilot.

Having sailed my boat solo and exclusively with WindPilot for over 12000 nm, this is what I have to say:-

(a) The construction is very robust and simple. It just doesn’t seem there is anything that could fail unless you intentionally tried to destroy it, other than the control lines. I did have a link rod failure but that happened after almost 11000 nm in some real bad conditions. Replacing it in gale force conditions and in rough weather was not a very difficult affair.

(b) WindPilot mountings are perfect and they help make a very solid connection with the boat. Thanks to this the WindPilot sits firmly and steers the boat without any problem

(c) The installation is a straightforward affair. The tuning is very simple (and thanks for taking me through it at each step). And, as I discovered, if you want to play around, there is a lot of scope for that too!

(d) Even after almost 3 months continuously at sea, there were no rust streaks, creaking etc etc

        (e) At one point, I wondered if I was the skipper or if it was WindPilot, because I rarely got to touch the tiller.

(f) My boat suffered violent knockdowns in a very bad storm on 21 Sep. Almost everything standing above deck was wiped out. The only piece of equipment that remained untouched was the WindPilot. It came through the storm and knockdowns almost untouched! I think one huge reason for this could be the fact that the blade is not restricted in its movement to either side. 

The best part about Windpilot is, this goes without saying, Marzena and you! It has been an absolute pleasure working with you!

Warm regards
Abhilash, Urmi and Ved

SV MÉTIER INTÉRIM – ANTOINE COUSOT FRA

Der erste Kontakt mit Antoine fand im Jahre 2016 statt. Auch dieser Segler hatte bis dato keinerlei Erfahrungen mit Windsteuersystemen, hat seine Lektionen hingegen, wie Tapio, sehr schnell auf See erlernt. Antoine hat seine Reise infolge von Verletzungen und erforderlichem Hospitalbesuch in Rio de Janeiro abbrechen müssen. Sein Schiff befindet sich derzeit in Mindelo, wo es zum Verkauf ausgeschrieben ist. LINK

„Dear Peter,
after 2 months solo experience during the GGR, it is obvious that using a windvane, what ever the brand is, has to be taken seriously. Meaning, paying great attention to the installation and user manual. Windpilot is probably the best plug and play windvane on the market today. and it has also proved to be one the most reliable piece of kit in the world. I have chosen the Pacific type and I don’t regret it. A very powerful model for my boat displacement in any wind strength. Even during the doldrum passage, with barely no wind, the Windpilot was performing above my expectation. Once again, I’d like to thank you Peter for your tireless efforts to improve the Windpilot and help customers to understand and make better use of their windvane.“

Best regards from Noirmoutier

Antoine

SCHADENS BILANZ

TAPIO: Pendelruder gebrochen durch Barnacles gross wie ein Männerkopf. Das Lift Up des Pendelruders zwecks Reinigung war während der Zeit auf See infolge beengter Verhältnisse am Spiegel seit dem Start nicht möglich. Reserve Pacific unbenutzt unter Deck

IGOR: keine Schäden, Reserve Pacific unbenutzt unter Deck

ABHILASH: Schubstange im Sturm verbogen, 1 Windfahne im Sturm gebrochen, 1 weitere mit Absicht verkleinert / gebrochen, um dem extremen Sturm zu überstehen.
Reserve Pacific unbenutzt unter Deck

ANTOINE: keine Schäden
Reserve Pacific unbenutzt unter Deck

ISTVAN:
Das Schiff ist angekommen, die Windpilot Pacific ist erkennbar unbeschädigt. Die Reserve Pacific war in LSO auf dem Steg zu sehen. Vom Eigner sind Informationen nicht verfügbar.

Istvan Psychogramm

5 Antworten zu Windv. Striptease #3

  1. Thomas SV Rodspaetten sagt:

    …Das Schiff ist angekommen, die Windpilot Pacific ist erkennbar unbeschädigt. Die Reserve Pacific war in LSO auf dem Steg zu sehen. Vom Eigner sind Informationen nicht verfügbar…

    So ein Scheisskerl! Grosse Klappe überall, aber nicht die Courage, sich seinem Lieferanten und Sponsor zu stellen. Den würde ich anwaltschaftlich so in die Eier treten, dass er noch lange davon „zehren“ dürfte.
    Affaire à suivre!

  2. MIck M sagt:

    /) … Hands across the ocean … was für schöne Schiffe … diese Rundspanter … und dann mit einem windigen Piloten am Heck … wie auch bei meinem Schiff … aber für Rallies zu schwer … mir kommen schwere Gedanken …. wenn Peter, immer zur Stelle für seine Segler … derart unfair behandelt wird … ich habe all diese GGR Blogs gelesen … und weiss einfach, dass Peter mit Schiffen, den Seglern und seinen Windpilot Kindern gern in Harmonie leben möchte … damit nix in die Hose geht, nachher beim Segeln … ich denke, der Istvan hat hier Mist gebaut, er sollte das mal überdenken, aber so viel Format haben nur wenige Menschen. … ich bin und bleibe ein Fan vom Windpiloten … pflege sie … und freue mich, wenn sie mal wieder ans Ruder gelassen wird … bless the maritim neighbourhoud

  3. Die außerordentlich positiven Kommentare von Igor, Abilash und Antoine zur Zuverlässigkeit und Robustheit von Peter Foerthmanns Windpiloten kann ich aus eigener Erfahrung voll bestätigen.
    Ich segele den Pacific am meiner „UshiO“(7 T) und den Pacific Plus an der Ketch „Alea Jacta Est“ mit 18 T Kampfgewicht (http://corsica-sailing.com).
    Wenn man ein bisschen was von Physik und Segeln versteht, ist die Montage tatsächlich ein „plug and play“. Die Performance bei viel Wind und Welle beider Typen ist beeindruckend, auch wenn der Mistral richtig los legt. Auch bei wenig Wind unter 9 kn ist der Pacific Plus sogar noch einsatzfähig. Die Konstruktionen sind bei „bestimmungsgemäßem Gebrauch“ unkaputtbart … es sei denn die Welle schmeißt einen rückwärts gegen das Quai in Hafen. Und selbst das habe ich mit Bordwerkzeug und Ersatzteilen, die in Windeseile aus Hamburg geliefert waren, in wenigen Tagen wieder in Ordnung bekommen. Die Ersatzteilpreise sind sehr zivil, wenn ich das mit anderen Yachtartikeln vergleiche.
    Peter Foerthman ist immer hilfsbereit, vom ersten Tag an, als ich vor vielen Jahren die Firma Windpilot anrief und um ein Manual bat, nachdem ich mir den ersten Pacific gebraucht aus einer Kleinanzeige geschossen hatte. Obwohl er offenbar keinen Umsatz mit mir machen konnte, hat er mir sofort alle Infos gegeben, Telefon-Beratungen gegeben und viele E-mails geschickt und noch ein Buch dazu geschenkt ! Auch beim Pacific Plus die selbe Hilfsbereitschaft.
    Als Erfinder und Inhaber einer Firma (i.R.), die High-End Mechanik herstellt, habe ich großen Respekt davor, wie ausgefeilt, stabil und zu Ende gedacht jedes kleinste der Konstruktionsmerkmale der Foerthmann-Technik ist. Hut ab ! Die Materialauswahl im hoch korrosiven Umfeld und deren elektrochemisch und mechanisch trickreiche Zusammenstellung und Passivierung, alle Details der Formgebung, die Dimensionierungen und die Versatilität der Anpassung an die Boote. Nicht zuletzt die hoch präzise Fertigung. Aber über allen – die Robustheit gegen mechanische Dauerbeanspruchung. Die Foerthmann-Piloten haben m.E. einen ersten Designpreis verdient –nach Jahrzehnten der Optimierung bis ins kleinste.
    Peter Foerthmann ist ein Tag und Nacht arbeitender Hitzkopf, dessen Leben sein Windpilot ist, der es immer total gut meint (unabhängig vom materiellen Vorteil) und schon längst im Burn-Out verbrannt wäre, wenn es nicht Marzena gäbe und die unzähligen bekannten und weniger bekannten Empfänger seines genialen Know-Hows und seiner Großzügigkeit – die natürlich alle das alles an ihn zurück strahlen. Ist diese Website nicht auch ein Beleg dafür ?
    Peter, kommen Sie runter ! Alles spricht für Sie – Donald Tusk weiß vermutlich, wo er Igor einen Platz besorgen könnte.
    Dr. Wolfgang Fleckenstein

  4. Hellmut Haferland sagt:

    Donnerschlag, diese GGR Blogs haben wir  bis in die frühen Morgenstunden gelesen – mit gleichermaßen großer Freude, wie auch großem Schmerz. Besonders diese Istvan Puffin Puzzle Ami-Geschichten tun wirklich weh. Gott, beschütze uns vor solchen Glücksrittern … die weder Anstand noch Ehre besitzen … eigene Fehler zu erkennen, bzw. zuzugeben.
    Wir freuen uns auf unseren Windpiloten  🙂
    Hellmut + Katti, Anklam

  5. Graham Cox sagt:

    Reading this report reminds me of Blondie Hasler’s experience with Francis Chichester and Gypsy Moth 1V, during the latter’s circumnavigation in 1966-7. Blondie and Francis knew each other well of course, both having sailed the first two OSTARs, a 3000NM race predominantly to windward, across the North Atlantic. In 1960, Francis won aboard his 12m bermudian sloop, in a time of 40 days, coming in wet, disheveled and almost incoherent with exhaustion. Blondie arrived eight days later on his 7.6m junk-rigged Folkboat, well rested, shaved, wearing clean, fresh, dry clothes, and ready for some stimulating conversation.

    After Eric Tabarly won the 1964 OSTAR, Chichester’s wealthy cousin offered to pay for a new boat that could win the 1968 race. Illingworth and Primrose designed Gypsy Moth 1V to excel in this primarily windward race, and Francis asked Blondie to provide one of his new servo-pendulum self-steering units for the boat.

    But what neither the boat’s designers or Blondie (and possibly the cousin) knew was that Francis had no intention of racing in the 1968 OSTAR. He intended to circumnavigate the world via the five Southern Capes, racing against the time of the Clipper ships. He kept it secret because he feared someone else might steal his idea. And he was right, because as soon as his intentions became clear, Alec Rose, a fellow 1964 OSTAR competitor, announced he was also going, and declared it a race. Of course, Alec’s boat was smaller and slower, but a faster competitor might have appeared given enough lead time. Francis wasn’t the only fiercely competitive horse in the ocean racing stable.

    But the problem with his secrecy is that he ended up with a boat that was not really suitable for running before the Southern Ocean westerlies, and Blondie said later that if he had known what Francis was up to he would have built him a larger, more robust, custom self-steering gear.

    So off Francis went and had endless trouble with the boat and the self-steering. He spoke and wrote scathingly about both in the years that followed, which must have done untold damage to the brand names of parties involved. It is possibly no coincidence that Hasler windvane gears were soon eclipsed by Nick Franklin’s Aries unit.

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