Tasja + Adrian Zühr

EIN GUTER PLAN – GESAGT – GETAN
Wie kommt es nur, dass in meinem Leben so viele Geschichten am achteren Ende beginnen? Ich sollte präzisieren: am Heck, das ich lebenslang so gerne verziere, damit weiter vorne das Bordpersonal die Hände in den Schoß legen, oder unter Deck ganz andere Sachen machen kann. Bei Tasja und Adrian Zühr sind die Folgen nicht zu übersehen: sie werden in kürze Eltern.
Jedenfalls bekam ich vor 2 Jahren eine Anfrage aus der Bretagne, man habe eine Windpilot Anlage am Heck, die ihren Job allerdings nicht macht! Was man da tun könne?
Ein Foto später kam Klarheit in die Sache: eine 53 Jahre alte Windpilot Nordsee II kann eine Greyhound 33 schlicht und einfach nicht beherrschen … zu kleines System, zu dickes Schiff.
Noch in Brest wurde vereinbart, dass wir eine PACIFIC liefern sollten. Es ging alles seinen Gang. Geliefert, montiert, die geplante Atlantik Runde konnte vollzogen werden, steuerfrei, wie zugesichert.
Nun sind die beiden Eigner im August 2025 nach Glückstadt retourniert und haben mich in meiner Werkstatt aufgesucht, um von ihren Erlebnissen zu berichten. Es sind Besuche, die mir besonders Freude machen und niemals langweilig werden.

Und so habe ich erfahren, wie ein Seglerleben gradlinig und erfreulich zielsicher verlaufen kann, wenn die Beteiligten von ganzem Herzen einander verbunden sind.
DIE GESCHICHTE DER WIEDERAUFERSTEHUNG DER KISMET
Die Greyhound 33, wurde im Jahre 1974 in Mönchengladbach von Wilhelm Jenneskens entworfen, und damals als nackte Schale vom 1. Eigner mit Möbeln ausgebaut. Durchaus denkbar dass sie erst nach dem dritten Eigner Wechsel im Jahre 2006 dann ein glückliches Zuhause fand: Vater Zühr senior, der mit seiner ganzen Familie fortan für die KISMET sorgte, sie ausführte und seinen Kindern das Segeln nahebrachte, den Kern dafür legte, dass sein Sohn fortan vom Atlantik träumte. Das hat famos geklappt.

Nach einer Lehre zum Bootsbauer hat Adrian dem Familienschiff in den Jahren 2015 – 2019 ein Totalrefit mit 3500 Std investiert, um dereinst seine Blauwasserträume zu realisieren. Was damals noch fehlte: Tasja, die er 2021 kennenlernte. Zwei Segler von ganzem Herzen, das Schiff segelklar, was lag näher, als die Träume mit der Wirklichkeit zu vertauschen? Das nennt man einen Plan!

Im Juni 2023 ist die Kismet in Glückstadt ausgelaufen, im Juli bekam ich die Mail aus Brest, wenig später wurde die Windpilot Pacific montiert. Madeira, Kanaren, Kap Verden, ab Anfang 2024 folgten sodann zwei wundervolle Saisons auf der sonnigen Seite des Atlantiks,

Mit den Worten von Tasja und Adrian:

Gerade die Länder in Süd- und Mittelamerika haben uns besonders gut gefallen. Die vielen tollen Ankerbuchten im kristallklaren Wasser sind einfach magisch. In Kolumbien wanderten wir durch den Dschungel und in Panama feierten wir die Hochzeit unserer Freunde.

Wir segelten bis Mexico (die mexikanische Küche ist hervorragend!) und von dort ging es über Kuba, die Bahamas, Bermuda und die Azoren zurück. Der erste Stopp am europäischen Festland war Belgien. 

Nach wundervollen 26 Monaten und 15000 aufregenden Seemeilen, sind wir am 23.08.2025 wieder in unserem Heimathafen eingelaufen. 
Unsere Kismet hat uns währenddessen treue Dienste geleistet und uns sicher durch alle Stürme und auch Flauten gebracht.
Nun sind wir in freudiger Erwartung unseres Nachwuchs und hoffen, dass wir ab Dezember zu dritt weitere Segel-Abenteuer erleben dürfen.

Dazu kann ich nur von Herzen Alles Gute wünschen, derweil die Kismet ungeduldig in ihren Leinen zerrt.

Hamburg 11.09.2025

Peter Foerthmann

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