Nach einer allgemeinen Betrachtung über die Vorlieben der Nationen der für das Blauwassersegeln präferierte Schifftypen sollen die Schiffe der Nationen im einzelnen untersucht werden.
DIE SCHIFFE DER NATIONEN Teil #1 DEUTSCHLAND
Als Basis für diese Untersuchung wurden eigene Daten untersucht, sowie die Daten vorhandener BLOGs von Blauwasserseglern ausgewertet:
Auch wenn unser Heimatland weltweit als Land der Erfinder, Tüftler und Entdecker gilt, in Bezug auf hier populäre Blauwasserschiffe, belegt Deutschland einen Sonderplatz, denn Deutschland ist REINKE LAND. Diese Schiffe sind in Bezug auf Bauausführung und Design nicht unbedingt repräsentativ für ein Land, das weltweit ansonsten eine Spitzenstellung in Bezug auf Produktentwicklung besitzt. Gleichwohl besitzen diese Schiffe bei Seglern große Popularität – der Grund, sich einmal näher damit zu befassen.
GRUNDSTEIN FÜR DEN ERFOLG WURDE VOR JAHRZEHNTEN GELEGT.
Ohne sich allzu sehr in die Frage zu vertiefen, was eine durchschnittliche Blauwasseracht wohl kostet, liegt der Gedanke nahe, dass Segler als Praktiker schnell auf den Gedanken kommen, durch eigene Hände Arbeit die Zeit bis zur Traumerfüllung zu verkürzen. Was liegt da näher, als der Selbstbau einer Yacht? Jedenfalls hat dieser Gedanke jahrzehntelang ganze Generationen elektrisiert und beflügelt, angesichts unerschwinglicher Neupreise leicht nachvollziehbar.
Auch wenn dies heute für Unglaube sorgt, aber Gebrauchtschiffe waren jahrzehntelang in unserem Land darum unerschwinglich, weil die Nachfrage sich zu lange auf der Überholspur befunden hat und günstige Angebote dagegen Mangelware gewesen sind. Ich selbst habe beim Wiederverkauf meiner Schiffe auch nach vielen Jahren, niemals Geld verloren, ein Schiff galt als solides Investment, hat mir Studium, Segeln und den Zweitwagen locker finanziert. Meine Schiffe habe ich meist ohne Inserat weitergegeben, denn neue Eigner kamen von alleine den Steg entlang spaziert. Nur pflegen und erhalten – dafür mußte man sorgen – ein Klacks für Menschen, die mit ihren Händen etwas anzufangen wissen – Normalfall in der damaligen Segler Welt.
Ich habe im Jahre 1972 eine BIANCA 27 als part complete in der Werft selbst ausgebaut, wozu ich 3 Wochen brauchte – und bin mit dem fertigen Schiff für DM 31.000, inkl. 25 PS Volvo, Polstern und Gardinen, stolz wie ein Spanier nach Hause gesegelt – habe das Schiff dann viele Jahre später für DM 45.000 verkauft und mir anschließend eine 13m lange yawl-getakelte Stahl-Baustelle gekauft, die unter meinen schwieligen Händen zur Beauty Queen avancierte… naja, zumindest habe ich das subjektiv verträumt so empfunden.
Menschen mit Normaleinkommen und großen Träumen, waren damals auf die eigenen Hände angewiesen und es gab Werften, die hier besondere Angebote machten: Herr DEERBERG in Bleckede bot Seglern mit Vorliebe für Harz und Matte, die AMETHYST, BERYLL, SAFIR zum Selbstbau an. JOACHIM SCHULT hat seine Reisen mit einer – durch „Atlantik Matte“ verstärkten – BERYLL gemacht und hernach das Buch: „Wale, Wikinger und wir“ verfasst. Auch ROLF WEMMER hat mit einer BERYLL seine Weltumsegelung erledigt.
Herr Kornmesser an der Unterelbe hat die NORDWIND 32 entwickelt, Herr Albers die CARAT ausgedacht, beide wurden zum Selbstbau angeboten, Herr Bartels kam mit der MARU und der DELTA 36, die heute noch unter Blauwasserseglern beliebt ist. Die KAIROS, ein Stahl DELFIN aus Hamburg erfuhr durch Elga und Ernst-Jürgen Koch weltweite Aufmerksamkeit.
Die Werften HATECKE und ASMUS an der Elbe boten solide Yachten der Typen HORNET und HANSEAT, mit denen viele große Reisen erledigt wurden, allerdings wurden diese Schiffe als Neubau zu Preisen angeboten, die nur von Besserverdienern zu bezahlen waren.
Die NYMPHE von der STAAK WERFT in Lübeck wurde in Holz, Gfk und Stahl gebaut. Alle diese Schiffe sind als überaus solide und haltbar anerkannt und fast sämtlich heute noch lebendig, weil sie für die Ewigkeit gebaut. Auch nach 30 – 40 Jahren haben diese Schiffe nichts von ihrer Solidität eingebüßt, weshalb sie für Liveaboards äusserst attraktiv geblieben sind, zumal sie preislich überaus erschwinglich sind.
SELBSTBAU IST KEIN SPAZIERGANG
Der Selbstbau einer Yacht ist kein Spaziergang, keineswegs zu vergleichen mit dem Bau eines Hauses – schlicht, weil die Anzahl rechter Winkel so sehr übersichtlich ist. Schiffbau ist Schiefbau, Schlosser und Tischler bekommen graue Haare, weil die Abwicklung eines Plattenganges etwas mehr erfordert, als das winklige Zusammenfügen von Tür, Tor, Bett oder Möbelwand.
Die Zahl der Segler, die ein REINKE oder LUFT Projekt begonnen und bis zum Ende durchgehalten haben, ohne, dass die Frau, Geliebte oder Sympathisantin verloren gegangen, das Geld knapp geworden oder der Lust die Luft verloren ging, kann nur geschätzt werden. Es mag als Ironie der Geschichte gelten, aber es bewahrheitet sich ein altes Sprichwort: des Einen Leid ist den Anderen Freud – unvollendete Schiffbau Projekte wurden und werden zu Tiefst Preisen gehandelt.
REINKE YACHTEN
Insbesondere Kurt Reinke hat mit seinen Metallschiffen, das Interesse der Segler mit großen Träumen für sich eingenommen – die Leute sind in Scharen gekommen. Reinke, der sein Handwerk bei A & R erlernte, hat sich schon früh mit dieser Marktlücke beschäftigt und Schiffe entworfen, die sich durch Knickspant Bauweise vergleichsweise leicht in Do-It-Yourself Bauweise herstellen ließen. Hunderte – oder tausende? – Schiffe, wurden als Plan in Lizenz verkauft. Sie waren nach der so genannten HD – Hobby Design – Bauweise konstruiert, es wurde Bauunterstützung sowie Einkaufsvorteile angeboten, wenn man über den Konstrukteur Waren und Dienstleistungen ordern wollte. Reinke Schiffe beherrschten die Selbstbau Szene im ganzen Land.
Die Verlockung und das Versprechen: Fertigstellung einer soliden Yacht zu sensationellem Preis, die TARANGA wurde anfangs für sensationelle DM 37.000 versprochen – segelfertig wohlgemerkt. Unzählige Segler und Möchtegern Segler sind diesen Versprechen und Verlockungen erlegen – die Zahl tatsächlich fertiggestellter Schiffe geriet allerdings eher stockend. Viele Träume wurden wg. handwerklicher Unterschätzung, finanzieller Schwierigkeiten oder schlicht aufgrund persönlicher, familiärer Imponderabilien begraben – so liegen heute vermutlich noch viele unfertige Rümpfe in Vor- oder Hintergärten, warten auf neue Enthusiasten mit rosa Brille, oder auf den weiteren Anstieg der Preise für verschweissten Schrott. Es kann wohl vermutet werden, dass mit Reinke Schiffe viele Träume zum Platzen gekommen sind, es sind Geschichten überliefert, die an Traurigkeit kaum zu überbieten sind, familiäre Tragödien gestrandeter Träume, Scheidungen, Beerdigungen inklusive. Segeln ist ein Sport, der Familien polarisieren kann.
Es lag in der menschlichen Besonderheit des Herrn Reinke begründet, dass er Selbstbauern nur wenig Freiraum für eigene Ideen zugestehen mochte. So sind Fälle überliefert, in denen er die Gerichte anstrengte, um zu verhindern, dass „sein“ Heck zugunsten einer besseren Einstiegs Variante von achtern, mit offener Badeplattform verändert worden ist – was er nicht akzeptieren mochte. Es ist als Ironie der Geschichte zu vermerken, dass spätere Entwürfe nahezu regelmäßig mit Badeplattform gezeichnet wurden und der Konstrukteur dies fortan als seine eigene Erfindung zu erklären suchte. Auch sein stringentes Festhalten an einem Leben ohne Schreibmaschine oder Computer gab einigen Anlass für feinsinnige Kommentare, wenngleich seine Handschrift „wie gedruckt“ erschien – und Gedrucktes überwiegend als Fotokopie den Weg zu den Seglern gefunden hat. Eine liebenswerte Schrulligkeit, manchmal mit Folgen für die Segler Welt und einige Werften, die Konstruktionszeichnungen schon mal praxisgerechter nachzubessern hatten.
REINKE Schiffe erfreuen sich unter Blauwasser Seglern enormer Beliebtheit – weil sie – einmal fertig – meist recht preiswert am Markt zu kaufen sind. Dies ist sicher zum einen Teil der teils ruppigen Bauausführung ungeübter Selbstbauer geschuldet, zum anderen aber eben auch einem ungewöhnlichen Design, an das man sich ein wenig gewöhnen muß, weil Form eher der Funktion gefolgt ist und nicht umgekehrt.
Vermutlich fahren heute vergleichsweise nur wenige Selbstbauer von Reinke Schiffen tatsächlich auf den Weltmeeren umher.
Einer davon ist Jürgen Pehlgrimm, ex Berliner, Selbstbauer einer REINKE 16m SV SAMANTHA NOVA in den 90 ger Jahren, der bis heute sein Schiff in der Karibik selbst bewegt, bewohnt und Gäste an Bord bewirtet und ihnen die Unterwasserwelt zeigt. Ein Unikum und besonderer Unterhalter, der seinen Traum durch dick und dünn – sogar nach einem Schiffsbrand – bis zu ende führte – und bis heute darauf lebt. Dagegen sind eine ganze Reihe von Reinke 16m zu Preisen auf dem Gebrauchtmarkt angeboten, die nur einen Bruchteil der Baupreise reflektieren und sicher bald einen neuen Eigner finden.
Auch Wolfgang Clemens, besser als GANGERL bekannt, Urgestein der deutschen Blauwasser Szenerie, hat sich als bayrischer Schmied seine SV BAVARIA, eine REINKE 15m in Stahl dereinst komplett selbst gebaut und geschätzte hunderttausende Seemeilen rund um den Erdball gesegelt, bis sein Schiff vor 3 Jahren in Madagaskar einem auflandigen Sturm zum Opfer fiel.
Inge + Fritz Erkelenz, SV PICO sind Jahrzehnte mit ihrer REINKE SUPER 10 gesegelt, erst kürzlich hat Fritz, durch den plötzlichen Tod seiner geliebten Frau, nun Singlehander, die Asche seiner Frau der See übergeben.
Die Liste von REINKE Blauwasser Seglern ist lang, hier nur ein aktueller Ausschnitt:
SV FREYDIS, Ehepaar Wilts
SV MON AMIE, Simon Züger
SV SANTA MARIA, Wolf Kloss
SV UPPS, Bernd Neumann
SV JUST DO IT, Martin Birkhoff
SV SCHOGGELGAUL, Familie Schertel
SV BREAKPOINT, Thomas Witt
SV ALDJERINYA, Arne Vogler
SV MAGELLAN, Friedrich Pölzl
SV FIDEL, Moritz Herrmann
SV KIRA, Klaus Böhlje
SV ISIS, Hans Kujawa
SV OKEANIS, Uwe Lembcke
SV GRACE, Ralf Meischner
SV BLUE CHIP, Hans-Josef Nagel
SV VOYAGER, Jürgen Bey
SV ORION, Dieter Pfeiffer
SV LAUAN, Michael Holz
SV SEPTEMBER, Klaus Tischhauser
SV DADDELDU, Jens Quade
SV LAHNA, Leo Freese
SV MIMPI MANIS, Stephan Proell
SV NEREIDE, Frank Groeneveld
SV PIORE MOANA, Herbert Buchner
SV REMINDER, Klaus Radkowski
SV GEMMA, Ralf Wilhelm
SV MIRA, Marion+Rene Jenss
SV SENTA, Annette Knipp + Wilfried Schmidt
Meine Datei von Reinke Eignern über die Jahrzehnte umfasst hunderte Reinke Schiffe, die länger, oder kürzer auf Blauwasser Reisen unterwegs gewesen sind. Optisch gewöhnungsbedürftig, haben sich diese Knick Spant Schiffe unter Liveaboards durchgesetzt, gleichermaßen in Aluminium oder Stahl, meist gebraucht erworben, weil die ursprünglichen Erbauer ein geplantes Projekt nicht haben zu ende bringen können oder wollen.
Unter Deutschlands Blauwasser Seglern sind REINE SCHIFFE sicherlich die Nummer eins, weil sie die Vorstellungen von einem soliden und stabilen Schiff, das bezahlbar ist, in idealer Weise bedienen.
In Deutschland haben die Werften BENJAMINS in Emden und MATZERATH in Düren viele REINKE Yachten professionell gebaut.
Besonders gesucht am Gebrauchtmarkt, sind Schiffe, deren Kasko werftseitig hergestellt und sich der Selbstbau – und eine ggf. etwas rustikale Bauausführungen – nur auf Möbel und Installationen beschränkte – wo vergleichsweise weniger Murks von enthusiastisch Ungeübten zu machen gewesen ist. Die meisten der in den vergangenen 15 Jahren erstellten Aluminium Schiffe wurden werftseitig professionell gebaut und ein großer Teil anschließend in DIY Bauweise vom Eigner selbst fertiggestellt. Ironie der Geschichte: die Werft Matzerath refitted heute regelmäßig gebrauchte Reinke Schiffe und behebt die Bausünden vergangener Tage – eine lohnende Investition, wenn der Rumpf werftmäßig erstellt worden ist.
LUFT YACHTEN
Auch Anton Luft ist in der Selbstbau Szene bestens bekannt geworden, seine MOANA 38 sowie MOTU 42 wurden vielfach gebaut und sind überwiegend weltweit unterwegs. Als Buchautor sind REINKE und LUFT gleichermaßen bekannt geworden, sie haben die Selbstbauer Szene befruchtet bis über ihren Tod hinaus. Gone with the wind.
SELBSTBAU NICHT MEHR RELEVANT
Es ist unter Realisten heute vermutlich Wissensstand, dass sich der Selbstbau einer Yacht niemals lohnen kann, da man die Summe des eingesetzten Kapitals beim Schiffsverkauf nicht wieder wird erlösen können. Hier liegt der Grund, warum Selbstbau heute kaum noch Liebhaber findet. Der zweite Grund liegt in einem überaus fertilen Gebrauchtmarkt von Schiffen jeder Konvenienz – sowie der Erkenntnis, dass man Träume anstatt die mühsam selbst zu bauen, einfach preiswert kaufen kann. Hier der Ausflug ins Gebrauchtboot Land.
FELTZ YACHTEN
Auch SKORPION Yachten von Feltz sind rund um die Welt seit Jahrzehnten häufig anzutreffen, meist als Rundspantbau in Stahl, seltener aus Aluminium. Es gibt Schiffe, die unter wechselnden Eignern immer wieder erneut auf grosse Reisen gehen und dabei nichts von ihren soliden Eigenschaften eingebüßt haben. Berndt Schneider segelt mit seiner SV CHEZ NOUS seit 20 Jahren um die Welt.
Spektakulärer Beweis für Solidität ist der Schiffbruch der SV RANCHO RELAXO von David Eitzinger AT und Familie, im Jahre 2012, die durch fehlerhafte Navigation auf ein Riff in der Südsee lief und mit einem Bagger rabiat abgeborgen wurde, ohne dass der Familie samt zweier Kinder ein Haar gekrümmt. Das Schiff wurde schwer verbeult, aber die Familie verblieb trocken und unversehrt.
Hier eine kleine Auswahl von SKORPION Yachten, die grosse Reisen absolviert haben:
SV 2MICKYS Walter Goossens
SV NIS RANDERS, Bernd Mansholt
Kai Twisselmann
SV NADINE, Ulrich Hering
SV IRON LADY, Michael Wnuk
SV MOYA, Fritz Böhme
SV ALEDIA, Alexander Heeb
SV BAAL, Marcel Keiffenheim
SV ONYX, Hans-Joachim Leimküller
SV AMYGDALA, Hans-Werner Wienand
SV VIGO, Bettina Heüveldop
SV SIRI LUCA, Michael Köhler
SV LENA, Dietmar Fröhling
SV PERLE, Karl Halbgebauer
SV KIRE, Paul Jörn
GLACER YACHTEN
In Bezug auf die Anzahl von Schiffen weniger schwergewichtig, erfreuen sich GLACER Yachten unter Blauwasserseglern ebenfalls legendärer Beliebtheit, als Werftbauten in hohem Standard für eine anspruchsvolle Kundschaft sind sie am Gebrauchtmarkt bezahlbar geworden.
Die wohl bekannteste GLACER Yacht ist die SV HORIZONS von Bernd Lüchtenborg, die nach einer ruhigen Zeit beim ersten Eigner, in ihrem zweiten Leben hart gefordert und am Ende nach mysteriöser Strandung in Feuerland vom Eigner allein gelassen und ihrem Schicksal überlassen wurde.
KOOPMANS YACHTEN
aus dem Nachbarland kommend, erfreuen sich Schiffe aus der Feder von Dick Koopmans sen. und jun. auch bei uns zunehmender Beliebtheit. Meist in Aluminium, häufig in GFK, seltener in Stahl oder kaltverleimt im Sperrholz, sind diese Schiffe ausserordentlich ausgewogen konstruiert und für den Einsatz auf langen Reisen prädestiniert. Serienschiffe von HUTTING, BREEHORN und VICTOIRE genießen auch bei uns ein enormes Renommee.
Hier eine kleine Auswahl von Koopmans Yachten, die große Reisen absolviert haben:
SV M, Dirk Mennewisch
SV MOMO, Uwe Moser
SV PLAYMOBIL, Guido Marx
SV POLARIS, Michael Haferkamp, der mit seiner HUTTING 54 viel Zeit in den nördlichen Meeren verbringt und sensationelle Fotoserien in seiner Website publiziert.
DÜBBELund JESSE
Die Werft Dübbel und Jesse in Norderney hat bis zum plötzlichen Tode von Herrn Dübbel vorzügliche Rundspant Aluminium Yachten gebaut, von denen zumindest zwei einige Berühmheit erlangt haben
SV KATHENA NUI, eine NORDSEE 34 One Off, die Wilfried Erdmann seit bald 30 Jahren segelt und die nach spektakulären Nonstop Reisen aussieht, wie am ersten Tag – naja, überspitzt gesagt.
SV TAPNUI eine NORDSEE 42 aus 1988 von Tony Gooch CA, die schon unter ihrem Ersteigner Clark Stede viele Meilen absolviert und sich seither dauerhaft auf Weltreise befindet. Auch die Lübecker Familie Porath hat mit einer NORDSEE 39 viele tausend Meilen gesegelt und nutzt ihr Familien Schiff seit Jahrzehnten.
GFK – SERIENSCHIFFE
Auch wenn es viele bekannte Weltumsegler gibt, die mit GFK Serienschiffen ihre Weltumsegelung erfolgreich haben beenden können, ist dies nicht zwangsläufig der Beweis für die Solidität der jeweiligen Schiffe, denn manchmal ist dies schlicht dem Umstand geschuldet, dass kein Riff im Wege lag, oder dank erfolgreicher Wetterplanung schweres Wetter niemals stattgefunden hat. Eine Weltumsegelung kann auch mit ungeeigneten Schiffen funktionieren, wenn der Schutzengel stets im Kielwasser unterwegs und kein Riff unvorschriftsmäßig im Wege gewesen ist. Es ist das Privileg der Eigner von Metall Schiffen, dass sie sich hier weniger Sorgen machen müssen.
Allerdings sollte betont werden, dass in Bezug auf Bauweise und Bauqualität von GFK Schiffen enorme Unterschiede existieren. So gibt es einige Yachten, die legendäre Reisen bestanden haben und auch im Langzeitbetrieb über Jahrzehnte ihre Qualität bewiesen haben. Auffallend häufig wurden und werden Hallberg Rassy Yachten für große Reisen eingesetzt, die sie bravourös bestehen. Besonders populär die MONSUN 31, die HR 352 und die HR 42 Olle Enderlein Version.
Rollo Gebhard hat mit der SV SOLVEIG IV, einer HR 42 mehr als 120.000 sm gesegelt, war insgesamt 8 Jahre unterwegs. Das gleiche Schiff ist mit den heutigen Eignern Beate+Detlev Schmandt als SV KIRA VON CELLE bereits wieder im 8ten Jahr auf Weltreise.
Die HR 352 ist noch populärer, sie zählt wahrscheinlich zu den am meisten unter Blauwasserseglern weltweit verwendeten Schiffen von denen hunderte gebaut worden sind.
Die Mehrzahl deutscher Blauwassersegler sind mit moderatem Budget unterwegs, was sich naturgemäß in der Wahl des Schiffes widerspiegelt. Hier eine Auswahl:
GFK SCHIFFE:
Amel Maramu, SV La Gitana, Michaela + Volker Kissling
Amel Sharki, SV Tamora Silke Reese + Dieter Blass
Ballad, SV Balu, Maret Nacken+Iko Andreae
Bavaria 37, SV Yagoona, Svenja + Marc Panzer
Bavaria 38, SV Blue Pearl, Stefan Bormann
Bowman 45, SV Jan Plezier, Elke + Franz Teutenberg
Catalina 42, SV Blue Sky, Grisel + Tino Schumann
Contest 38, SV YNot, Ute+Hans Guenter Scholz
Dufour Arpege, SV Mädchen, Gudrun Calligaro
Etap 21,>SV Wal, Carola + Hans Habeck
Etap 39, SV Aquila, Gerhard Ohm
Gib Sea 108, SV Hippopotamus, Judith + Sönke Roever
HR 34, SV Antares, Jürgen Rinne
HR Rassy 35, SV Kassiopeia, Claudia + Michael Engelhardt
HR 352, SV White Which, Manfred Jabbusch
HR 39, SV GWENAVEL, Wilfried Krusekopf
HR 39, SV JOJO, Jürgen Wallenwein
HR 42, SV Kira von Celle, Beate+Detlev Schmandt
HR 42, SV Akka, Andrea + Andreas Haensch
HR 42, SV Nukualofa, Helmut Burbach
HR 42, SV Solagracia, Eva Hauer + Rüdiger Tamm
NAJAD 460, SV BAROS, Wolfgang Barkemeyer
Nicholson 31, SV Olgalou, Inga + Vassil Beitz
Jeanneau SO 45, SV Genesis, Wolfgang Bittag
Phantom 38, SV Europa, Manuel Rathai
Phantom 38, SV Jöke, Edith + Michael Zahn
Swan 40, SV Lena Ly, Dieter Marx
Sunbeam 42, SV Mignon, Johan Meijer
STAHL SCHIFFE:
Cumulant 36, SV Orion, Wolfram Zinn
Cumulant 41, SV Sonnenschein, Ingrid+Timm Pfeiffer
Damien II, SV Pandarea, Peter Hoebel
Danish Rose, SV Lopto, Kerstin+Helmut Siebrecht
Glacer 40, SV Fradilira, Dirk Stahlmann
Motiva 39, SV Atair, Wolfram Treptow
Motiva 42, SV Josi, Ingrid+Jürgen Mohns
Vanguard 13m, SV Nele, Eva+Horst Bressel
Van de Stadt Seehound, SV Spica, Lars Winkelmann
Wibo 945, SV Sea Star II, Daniel Winkelbauer
Wibo 990, SV Aeola, Klaus Rathnow
Wibo 1100, SV Moonlight, Leo Nigg
Stahl One Off, SV Anni Nad, Rita + Ulfried Pusch
ALUMINIUM SCHIFFE
Abeking u.Rassmussen One Off, SV Thule, Ursula+Rainer Woehl
Alu One Off, SV Fanfan, Uwe Röttgering
Ovni 32, SV Kaya, Gaby+Rüdiger Hirche
Trintella 51, SV Larossa, Manfred Urich
Weitergehende Informationen und Links zu Schiffen / Eignern auf Weltumsegelung sind hier zu finden:
Weitergehende Informationen und Links zu Schiffen / Eignern, die als AUTOREN arbeiten, sind hier zu finden:
Die Reihe SCHIFFE DER NATIONEN wird fortgesetzt
das verspricht
Peter Foerthmann
Vielen Dank für den tollen Beitrag..
Ich Liebe Schiffe und bin immer wieder von ihrer größe und „Macht“ fasziniert. Ich Liebe es immer wieder an Bootshafen die riesen Schiffe zu betrachten und bin immer wieder verwundert, was das für halbe Häuser auf dem Wasser schwimmen.
Aber diese „alten“ Schiffe sind echt Sehenwürdigkeiten.. Ich schau mir immer wieder gerne solche an
Tolle Auflistung. Ich war selbst unterwegs auf SANTA MARIA (W.Kloss) und ELENA (HJB Cumulant38, G.Borsani) und schätzte diese Stahlyachten am südlichen Ende von Südamerika. Beinahe wäre ich auch auf der BAAL in den chilenischen Fjorden unterwegs gewesen, aber da kam ein Brand an Bord dazwischen. Im Ruhestand segle ich hier am Bodensee meine kleine Sunbeam22″Vivace“.
….. ein wunderbarer Bericht …. toll wie die Eigner Geschichten mit dem Schiffbau zusammen fliessen …. hier kann man einige wertvolle Inspirationen sammeln …. mit herzlichem Ahoi …. Elbe Mick