SV Stephima – Stefan Guzinski GER

CHRONOLOGIE EINES FEUERS AN BORD IN ISLAND
Lieber Peter, in der Zwischenzeit bin ich weiter Richtung Norden gesegelt. Im Oktober 2020 von Bergen auf die Shetlands solo und dann mit einem Freund weiter nach Thorshavn Faroer. Dort hat das Boot im Wasser überwintert und ich bin kürzlich dann am 23. Mai solo nach Seydisfjord, Island gesegelt. Ich habe einige spitzen Bilder von der Überfahrt und auch Videos vom Windpiloten, ohne den diese Unternehmung nie möglich gewesen wäre.


Aber jetzt das Horror Scenario:
Ich kam am 26.05.2021 in Island an. Dort an der Mauer sind die Gästeplätze und ich war das einzige Boot. Der Hafenmeister sagt mir, ich kann Strom haben, wobei ein paar Steckdosen nicht funktionierten, wie er mir gleich sagte und ich sollte mich an einer der funktionalen anschliessen. Diese Steckdose befand sich in einem kleinen Häuschen auf der Pier.
Ich habe drei Tage an Bord verbracht, bevor ich dann einen Langstreckenflug nach Singapore habe antreten müssen, wo ich am 02.06.2021 gelandet bin. Wenig später erhielt ich einen Anruf von der Polizei in Seydisfjord: MEIN SCHIFF SEI IN DER NACHT ZUM 01.06.2021 ABGEBRANNT …
Wie es aussieht, ein Totalschaden … bis auf den Windpiloten, der scheinbar unversehrt am Heck den Flammen nicht zum Opfer gefallen ist.

Die Untersuchung ist noch im Gang aber man kann schon erkennen, dass der Brandherd im Bereich der Achterkoje bbd ist. Dort ist die Batterie und das Ladegerät, das Ende 2018 erneuert wurde. Die Kombination aus dieser Batterie und diesem modernen Ladegerät samt Überwachung lief seitdem ohne Unterbrechung oder Überwachung in drei Wintern ohne Probleme. Mir ist es unbegreiflich, wie so etwas passieren konnte.

Gruß aus der Zimmerquarantäne in Singapur
Stefan SV Stephima

Das Leben eines Piloten bei einer grossen Airline folgt einem besonderen Rythmus, was sich idealerweise mit dem Segeln wunderbar ergänzt, zumal auch eine Logistik einfach wird, weil der persönliche Flugplan – sowie dessen Kosten – eben anderen Regeln folgt. Unter den Seglern gibt es unzählige Piloten, die diese Symbiosen lebenslamg wundervoll erleben, zumal das notwendige Handwerkzeug sowohl in der Luft als auch auf dem Wasser identisch ist, was einen souveränen Umgang mit den Herausforderungen an die Navigation vereinfacht … wenn man die erst einmal begriffen hat, zumal auf dem Wasser nicht immer gleich der Absturz droht, wenn oder weil man zu langsam geworden ist.

So wies es heute aussieht, wird Stefan sein Schiff wohl in Island beerdigen … um sich hernach dann nach einem neuen Schwan … umzusehen, wobei ich ihm allzugern helfen werde.

Peter Foerthmann

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Eine Antwort zu SV Stephima – Stefan Guzinski GER

  1. SV Carmina sagt:

    Das ist echt der Alptraum jedes Bootseigners! Man ist auf dem Wasser und ein Brand zerstört alles. Eigentlich ein Unding und dennoch geschieht dies. Man kann nur hoffen, dass der Eigner gut versichert ist und sich ein neues Objekt erstehen kann.

    Nicht zuletzt deshalb, habe ich beim Refit unserer Contest 38 ca. 200 m alte Kabel, teilweise noch unter 12 V Spannung heraus geholt. Eine Sauarbeit, aber genau deswegen habe ich das erledigt. Und einen MABO Brandlöscher in den Motorraum gesetz, wo Ladegerät, Umformer und Verteiler installiert ist. Dieser kostet übrigens hier in Holland knapp 90 EUR und löscht mit Sauerstoffentzug. Somit entstehen im Fall der Fälle keine weiteren Folgeschäden. Hier der Link: https://brandveilig-nederland.nl/product/mabo-automatische-brandblusser/?gclid=CjwKCAjwqvyFBhB7EiwAER786Zbe8zNIq40QzvKZmA44ctA4k1jYic6buGAev9EWDf427JQjXUYoSRoC9SYQAvD_BwE

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