HANSEBOOT – DAS SCHIFF
1.1.2014 – November Samstag
Eine Jahreszeit, die wir mit Beton Himmel im Kopf verlinken – wo wir mit nassen Füssen durch die Tage hinken – viel lieber ins warme Kissen sinken – vorzugsweise neben einer fesche Dame – ersatzweise der Flimmerkiste – Tür zu und abgeriegelt – Hemd und Haare ungebügelt – Herzschlag im Wintermodus – und erst aufgewacht, wenn der Osterhase an der Tür geklopft – mit Narzissen in der HasenPfote. All dies bei vollem Einkommensausgleich inklusive Heiz und Nebenkosten, Auto gewaschen gefönt und aufgepumpt – WinterMaloche am Schiff erledigt – das Leben könnte so gern im April weitergehen – die Winterzeit können wir überspringen, da sind wir gnädig. So jedenfalls der Plan, den ich mir heute Nacht zurechtgelegt.
Fataler Irrtum – man hat mir meinen 1. November kaputt gemacht!
Okay, die Morgensonne war frech und unerträglich, der Postmann hatte Arbeitstag, die Uhrzeit war heftig, als er brutal meine Klingel drückte: Infopost, Metro, Wochenblatt – hätte er das Zeug nicht dezent in meinen Briefkasten versenken können? Zu spät, der Kopf war erwacht – der Körper schrie nach Kaffee – die Birne ging in Arbeitmodus – das Weib ohnehin unterwegs – was macht man, wenn man alleine, keine Lust auf Aaaabeit … und die Sonne stört?
Richtig: Boote kucken. Mein Lebens Laster.
Auf der hansiboot hatte ich bereits Mittwoch die 90 Minuten Runde gedreht – alte Gewohnheit – allerdings seit zwölf Jahren als Geisterfahrer auf der anderen Strassenseite – also nicht als MesseGefängnisInsasse – nach 230 Messen in meinem Leben mein innerer Reichsparteitag – seit 11 Jahren immer wieder.
Polster zu Tedsen – schnelle Schnacks mit Imke und Uli vom Knotenblatt – Michael, vom Wettbewerb, der so gern schicke DandySchuh an de Feut – und Bobby, der immer jünger wird, der als Conferencier und StandOberMacker am EuropaWichtigMagazin kurzzeitig die KommandoGewalt innehatte, geschniegelt und gebiegelt, bereit, die Messe Lotto Gewinner mit Handschlag zu begrüssen und zusammen – Hand in Hand – oder einzeln – mit dem Luftschiff Kapitän vom Blatt, den Parcours durch die Wasser Welt zu reiten – wollen wir wetten, dass die _ACHT davon Fotos bloggen wird?
Ganz volksnah mischen die Blattmacher – entgegen gewohnter Mission als Promoter frisch gebackener weisser Ware – auf der Schlei im Segment segelnder spröder alter GFK Damen mit – machen FingerspitzenSegeln und FischerSpiele mit GummiPuppen um Fotos und Geschichten zu sammeln und neue Sieger zu selektieren bzw. zu generieren. Dabei geht der Neoklassizismus doch gegen den Strich, weil die ollen Schüsseln den Markt verstopfen, weil sie einfach nicht sterben wollen, oder immer wieder neue Lover finden, die sie bei Wrede unter die Dusche stellen – ergo verhindern, dass der Wirtschafte Kreislauf endlich wieder in die Gänge kommt. Oder zieht Peter als stiller Sponsor die Marionetten Fäden, um neue Opfer in seine Spritzereien zu kriegen? Egal, mit bezahltem Optimismus können dunkle Berge verschoben werden, so die Idee. Allseits bekannt, dass Presse Profis mit gespieltem Optimismus eine Schlüsselrolle innezuhaben glauben. Immer vorneweg die Presseabteilungen von Messegesellschaften, die – wie man vermuten könnte – mit vorgefertigten Verlautbarung ihr Metier beherrschen. Vorsicht: ein Witz als Tellermine mit Bremsfallschirm.
Apropos: ob wohl im kommenden Jahr die Gewinner des neuen Preisausschreibens mit dem Bentley Shuttle von der Haustür abgeholt werden – unter den HaloAugenLeuchten von den FernsehFritzen – die den Gewinnern auf der Oyster das Dinner in den Hals gezoomt? Medial war die Messe jedenfalls fix im Schweiss – Fräulein Bente war als NacktModell zu sehen, weil die Pelerine noch nicht fertig, sodass man ihre MDF Rippen zählen konnte – die Wände voller Zettelwirtschaft. Ich war verdutzt: dachte ich doch bis Mittwoch, dass Fazzebock ne virtuelle Chose sei – jetzt weiss ich das besser – Kommjuniti kann also – ausser laiken – tatsächlich auch lesen und schreiben, ganz wie im wahren Laif! Muss einem ja mal gesagt werden – das Eintrittsgeld hat sich jedenfalls gelohnt.
Apropos: mein Rentenausweis hatte seinen ersten Kampf – ich habe 1 € gespart, allerdings hat die Kassen Dame leicht gezuckt, ob sie wohl das demolierte Papier nich leiden mochte? Ich habe hart gekämpft – und gewonnen – ein guter Tag.
Schiffe waren auch da, aber die meisten hatten ihre Masten vergessen – die Toiletten waren umsonst sauber und der Bockwurst war die Geduld geplatzt. Das Obergeschoss war ziemlich übersichtlich – mit ein bischen Fingerspitzengefühl hätte man dort auch mit dem Panzer durchfahren können.
Ja … und dort habe ich dann gefunden, wonach ich gar nicht gesucht hatte:
Uwe hatte zwei halbe Schiffe im Sonderangebot – toll aufgefixte Steamer unter Glas mit Mahagoni Rahmen, die im Spiegel glatt doppelt wirkten – verführerisch … bis er mir den Preis leise zuhauchte, weil er sich das wohl nicht laut zu sagen traute? Ich weiss nicht – habe aber nachgerechnet: ich hätte mit je einem Kleinwagen pro Arm die Messe verlassen können. Muss noch mal nachdenken … und meine Regierungszentrale konsultieren, bin allerdings in Erwartung einer herben Niederlage. Kenn´ ich schon – liebe ich trotzdem – weil man mit zunehmendem Alter tapfer werden muss, und seine Ansprüche zurückzuschrauben hat – und sowieso: wer Sex will, muss aaatich sein – zu viele Gründe also gegen Uwe – aber die halben Schiffe sitzen mir zwischen den Ohren – trotzdem. Hoffentlich kauft sie mir keiner weg – wäre schade – aber gut für Uwe.
Ansonsten: Segelmacher Messe – ob die wohl alle durch Zellteilung zustande gekommen sind? Muss woll – scheint, dass der Markt zunehmend enger wird – nicht nur auf der Messe – weil wohl jeder Lehrling, wenn fertich, sich im Nachbardorf niederlässt. Früher war Beilken, als Kernzelle, der Konkurrenten Macher, bzw. Erzeuger – heute haben die Konkurrenten von gestern den gleichen Ärger am Hals – déjà vu – oder die Geschichte mit dem Murmeltier.
Ob es eine Marktbereinigung geben wird, niedrigere Preise, Online Service mit Overnight delivery? Nee, aber schnellere Plotter / Cutter … der Engpass jedoch bleibt die Nähmaschine … und die flinken Finger, die ja auch nicht Hexen und Blaufärben können. Zudem fatal, dass in Wedel nun so viele Motor Quatzen parken – und Gardinen dort nur unter Deck gebraucht.
Abgeschweift – Hansiboot war ich fertich mit – bis auf heute morgen! Die Sonne rief – bin im Trance zum Hafen gefahren – habe Eeuwe seine schicke BESTEVAER 55 gesehen – war an der MORNING HAZE nicht früher meine Heckverzierung angeschraubt? – ist jedenfalls heute weg. Eigner aus Pöseldorf hat seine Atlantik Runde wohl mit dem Knopfdruck Fuzzomaten gemacht – hat er mir gaaanich verraten – muss er ja auch nich – Eigentum war übergegangen nachdem die letzte Rate abbezahlt – na gut: dann fahren eben nur noch 8 Bestevaer Reklame für meine Marke, bzw. um den Spielball, Gerard Dykstra immer vorneweg.
SV Shtandart – Captain Vladimir Marus RUS
Hier ein Video Ausflug, der das Herz erwärmt.
Путешествие на Штандарте – вся правда о морской романтике from ActiveLifeVideo.com on Vimeo.
JA – UND WAS WAR DENN DAS?
Ein Verirrter? Ein Alien? Einer, der den anderen die Schau stehlen will? Unerhört – ungeheuerlich – unglaublich – schön – wundervoller Augenschmaus! Gewaltige russische Flagge oben drauf – selbstbewusst – in sich ruhend:
VLADIMIR MARUS, Kapitän der Bark SV Shtandart. Vladimir hat meinen Tag verschönt, wir haben lange miteinander geklönt, meine Kameras haben Schluckauf bekommen, Augenfutter ohne Ende, Leinen als Salat, Masten schief, Ausguck in jeder Höhe, haufenweise Gallionsfiguren, hölzerne Reisekoffer, Kanonen zur Selbstverteidigung, KoffeeNägel mit Kugelfaust, Wendeltreppen, Ankerwinde für zehn Mannbetrieb, Havarie Spargel bis zum Nebenlieger, Kapitänskajüte mit Blick auf´s Hecksprudelwasser.
Von weiteren Projekten des Kapitäns Vladimir werde ich demnächst berichten. Versprochen!
Peter Foerthmann
