Einhandsegeln # 3

EINHANDSEGELN IN OLD GERMANY

Die Geschichte Deutscher Einhandsegler Heroen ist fertil – auf jeder Investitionsebene hat es wenige Erfolge und sehr viele Misserfolge gegeben.

An der Spitze der Pyramide makelloser, gleichwohl bescheidener Einhandsegelei ist WILFRIED ERDMANN zu benennen, der Leistungen vollbracht, die vor – und nach ihm – keiner mehr geleistet hat. Sein besonderer Verdienst ist seine Authentizität, ist er doch lebenslang sich treu geblieben – gleichwohl er auch finanziell vom Segeln lebt.

SV The Tree leaving Dakar

RÜDIGER NEHBERG – besser bekannt als SIR VIVAL – hat den Atlantik mindestens zweimal in ungewöhnlichen Vehikeln quergefahren.

Pedalboat arriving in Brazil

Ein Tretboot und ein Baum mit Flügeln waren wochenlang sein langsam treibender Untersatz – eher Schneckenhaus, das einer Hundehütte glich, die Hunde allerdings zu betreten sich verweigert – gleichwohl Rüdigers Tiefschlaf gesteigert. Die Media Lokomotive donnerte durchs ganze Land – Rüdiger ist seitdem nicht mehr abgebrannt – er lebt fröhlich seine alten Tage – in einer Wassermühle mit Teich Anlage. Er ist seither mehr in der Wüste unterwegs – als Vorreiter für die dortige Damenwelt – gegen deren Verstümmelung – die er für gesetzwidrig hält – was er furchtlos den Scheichs und Imamen predigt – bis dies grausame Kapitel dann hoffentlich endlich final erledigt. Rüdiger ist Marketing Profi und hat es mit seiner Frau Annette – einer Journalistin – in seinem Leben weit gebracht – er hat die Presse auf seiner Seite – einen Fernseh Mann zur Hand – Media Attention ist ihm sicher – sobald er sein Haus verlässt.

SV Jeantex with owner Wolfgang Quix

WOLFGANG QUIX – der sein Leben über Jahrzehnte dem Hochsee Segeln verschrieben hat, obgleich weit vom Wasser in Oberbayern zu hause – hat eine makellose Legende in Sachen Hochseesegelei vorzuweisen – allein – mit seinem Freund Herbert Weingärtner – mit Crew – jedenfalls immer über offenes Wasser. Ohne und mit Sponsor – es hat am Ende nicht den grossen Durchbruch gegeben um im internationalen Hochsee Regatta Zirkus seine Wünsche zu erfüllen. Wolfgang hat jahrzehntelang versucht,

SV Jeantex III lost in Barbuda

in Deutschland Sponsoren zu begeistern, hingegen nur sein Hauptsponsor JEANTEX ist dauerhaft an seiner Seite geblieben – er am Ende seine Suche aufgegeben. Sein Alu Racer WOLFIES TOY ist heute immer noch wie neu – fährt hingegen unter belgischer Flagge – unter einem Mann – den Wolfgang als Freund gewonnen – und der zwischenzeitlich ihm beide Knie für kommende Jahrzehnte wieder repariert.

Viel interessanter sind die Segler aus einem anderen Spektrum – die eine Ware zu verkaufen suchen – ohne die Gegenleistung zu erbringen – die um die Welt segeln – ohne den Hafen zu verlassen – oder die ihn verlassen – um draussen zu warten – bis eine gewisse Zeit herum – um als Held dann vor Publikum wieder einzulaufen – gar nicht dumm!
Es ist die Spielwiese der Lügner, der Schummler, der virtuellen Weltenbummler, der Geschichten Erzähler, der Guiness Buch Jäger und der Selbst Darsteller – die für Lügengeschichten sich belohnen lassen möchten – am liebsten ohne dabei jemals sich nass zu machen.

So hat es kürzlich eine Weltumsegelung gegeben, die vielleicht gar keine gewesen ist – ein simples Nachrechnen erzielter Durchschnitts Etmale – hat genügt, um den Schweizer Segler ANDREAS VON ALLMEN zu entlarven – denn Fliegen können Schiffe ja noch immer nicht!

Hier ist der Bericht

ZWEIMAL NONSTOP EINHAND – DICHTUNG UND WAHRHEIT

Die wohl schönste Geschichte aus dem Märchenbuch rund um Segel Abenteuer hat BERNT LÜCHTENBURG aufgeschrieben und abgeliefert – der die betroffene Sponsoren schwer beschämt – und aus dem Blätterwald der Unterstützer Presse – am Ende still entschlafen ist. Bislang war eine Aufarbeitung dieser schrillen Geschichte um Sex, Segeln und technischen Stopps – noch nicht zu lesen – gleichwohl war sie ein dickes Ding – selbst für gestandene Presse Leute war das ein Schock! Das Schiff ging am Ende dauerhaft in Patagonien „ON THE ROCKS“.
Eine Doppelweltumsegelung Einhand Nonstop sollte es mal werden – sie endete hingegen gleich hinter Cuxhavens Hafenmole – im doppelten Sinne – denn in Norderney – wurde der Törn unterbrochen – der Skipper hatte Land gerochen – und die Nähe zu einer Dame – mit der er zu Zweit – eine Reise von Hafen zu Hafen plante – um an den schönsten Plätzen an Land zu gehen – hingegen virtuell der Seglergemeinde – Schaufeln voller Sand in die Augen streute – weil er sich scheute – die Hosen runter zu lassen – lieber seine Fans im Glauben wiegte – dass er als Einhandsegler sich in die Wellen schmiegte und besonders leide – und einen harten Kampf gegen das eigene Ich abzuleisten habe – wie er sagte. Das Leiden hingegen war keine Qual – denn unter Deck wartete eine zweite Dame – die auf See für ihn die erste Wahl. Eine Sternstunde für eine unter Auszehrung langer Winterabende darbende deutsche Segler Gemeinschaft – die am PC gefiebert – die Fingernägel abgebissen – und zunehmend ungläubig – später sogar kritisch – dem Märchen Erzähler auf die Schliche gekommen ist – und erkannte, dass hier ein besonders prächtiger Bär aufgebunden werden sollte.

Einen ähnlich populären THREAD hatte es im YACHTFORUM noch nie gegeben. Hier der Link

Unter Pseudonym habe ich im im Januar 2010 imYACHT FORUM zwei Briefe aufgeschrieben, je einen an die YACHT und an den segelnden Geschichten Erzähler – hier der erste Text:

WERTE YACHT REDAKTION

Glückwunsch zu nahezu 100.000 hits in 6 Wochen!

Ein Rekord, der das Erdbeben der Empörung in und außerhalb der deutschen Seglergemeinde spiegelt, ausgelöst von einem Mann, der mit Vorsatz, Lüge, List und Tücke rundum wirklich jeden betrogen hat, der neugierig genug gewesen ist, sich seinen Märchenstunden, ob zögerlich oder nicht, am Ende anzuschließen.

Mein Glückwunsch an Sie ist jedoch vergiftet, weil ich nicht glauben kann, wie sich „Europas größtes Segelmagazin“ hier verhalten hat obwohl Ihr Magazin und der Verlag Delius Klasing doch auch zu den Betrogenen zählt!

Als Yacht-Leser seit KAI KRÜGERS Zeiten habe ich früher mein Evangelium gelesen, gebündelt und aufbewahrt, weil die Inhalte für mich interessant, nachvollziehbar und bodenständig gewesen sind. HARALD SCHWARZLOSE, Lobbyist für kleine Schiffe hat über Jahrzehnte meine Sympathie für bezahlbares Segelvergnügen in Buchstaben ausgedrückt, ich war konform – und habe weiter aufbewahrt.

Internet sei Dank haben wir Segler heute eine andere Bandbreite, uns Informationen zu verschaffen. Der Druck auf herkömmliche Magazine hat sich jedoch erhöht!

costs and the final effect

Kostenklemme, Verlegerwünsche, Ansprüche verwöhnter Werbekunden und eine Leserschaft, die in ihren Vielfalt eine Ausrichtung erforderlich macht, die uns alle bei der Stange halten kann. Das ist der tägliche Balanceakt für Zeitungsmacher! Aber: dafür bekommen Sie Ihr Gehalt, das wir durch unser Abo mitbezahlen. Ein fairer Deal! Zur Feinsensorik haben Sie ein Forum, das Ihnen hilft, Ihr Ohr am Puls einer Seglergemeinde zu halten, der Sie Ihr Blatt am Kiosk dann verkaufen können.

Die besondere Vorgehensweise, Ihr Verhalten im Fall Lüchtenborg scheint mir exemplarisch, Ihnen aufzuzeigen, daß Ihnen das Gespür für verantwortungsbewußten Umgang mit Ihrer Leserschaft hier ein wenig verlorengegangen ist! Sie haben diesen Mann unter Ihr Dach geholt, mit ihm Verträge abgeschlossen, ein Forum zur Verbreitung in Wort, Bild, Buch und DVD gegeben und haben Geld verdient. So weit, so gut für Sie und ihren Verleger.

Sie waren aber ganz offensichtlich zu wenig kritisch, sich der Tatsachen zu versichern, für Journalisten ist das mehr als ein Fauxpas! Nur deshalb konnte Ihr Held sein verlogenes Treiben bis Neuseeland lustig weiterführen!

Auch wenn der Mann, sein Landteam, zwei Frauen und zumindest einige der Sponsoren diesen Schwindel, wie es scheint, von langer Hand gemeinsam vorbereitet und ermöglicht haben, andere Sponsoren demhingegen quasi unter Vorspiegelung falscher Tatsachen angelockt und in Mithaft genommen wurden: die Yacht hätte als Erste reagieren müssen! Denn sie stand vorn im Boot!

Ihr Abtauchen in der Krise, wenig professionelle, vor allem unvollständige Berichterstattung, ein „Mutter-Tochter-Interview“ ( Zitat aus dem Forum! ) angesichts eines Worst-Case-Scenarios jedoch, erzeugt Unglauben, denn es entsteht der Eindruck, daß Sie sich durch Schweigen jeglicher Verantwortung zu entziehen gedenken! Eine Forum Sperre von vielen Tagen in der heißen Phase hinterläßt den gleichen Eindruck, sorry!

Einem ausgewiesenen Lügner höfliche Fragen zu stellen, und Lügen Antworten dann unkritisiert zu drucken, zeugt von wenig Feingefühl einer Leserschaft gegenüber, deren Votum und Gefühle Sie im Forum, Tageszeitungen und TV Blogs hätten Tag und Nacht ablesen können und deren besondere Struktur Blattmachern wie Ihnen doch bekannt sein dürfte!

Es hätte DIE STORY für die Yacht werden können, wenn auch in anderer Form als ursprünglich geplant. Sie hätten unmittelbar etwas für die Geschädigten unternehmen können, in Wismar ist der Flurschaden bis heute unübersehbar!

Perfect sponsoring on a male boat

Sie hätten über das komplizierte Geflecht des Segelsponsorings berichten können und damit verhindert, daß ein für zwei Seiten fruchtbares Miteinander nun für ehrliche Segler für lange Zeit verdorben wird!

Sie hätten aufklären können, wie es angehen kann, daß einem ausgewiesenem Lügner ganz offenbar Steuergelder verschiedener Institute für seine Lügenreise hinterher geworfen werden, ohne das dies für ihn (bisher!) Konsequenzen hat.

Sie hätten aus eigener Kraft Berichte zum abenteuerlichen Plan einer Doppelweltumssegelung redigieren und generieren können, statt immer nur als Sprachrohr eines Mannes zu agieren, weil dies so schön einfach (und billig!) ist.

Sie hätten das Unwort des Jahres TECHNISCHER STOPP ergründen können und wären dabei wahrscheinlich selbst ins Nachdenken, besser: Stolpern geraten!

Nach meiner Meinung haben Sie Ihrem selbstgestellten Führungsanspruch einen Bärendienst erwiesen! Ich nenne es eine Blamage, daß eine faktenreiche Segel-Reportage nur in den Alpen zu lesen ist, oder findige Forenteilnehmer ein Interview von Lüchtenborg´s Zweitfrau woanders nachlesen müssen! Hier das Interview von UWE RÖTTGERING

Die YACHT hat sich aus dem Staub gemacht, vergißt jedoch, daß dies unser besonderes Mißtrauen erweckt! Der Verdacht drängt sich auf, daß Herr Lüchtenborg von Ihnen immer noch geschützt wird! Haben wir Seilschaften, Vereinskameradschaften oder andere Abhängigkeiten übersehen, die wichtiger sind, als das Informationsbedürfnis dem Kunden, uns Lesern gegenüber? Ist hier jemand korrumpiert worden? Hat hier jemand Angst, sein Gesicht zu verlieren?

SV Horizons in BLUFF New Zealand

Oder ist die Yacht zu einem seichten Informations Vervielfältiger verkommen, in der Gefälligkeits Tests von Großyachten im Tausch gegen Anzeigen-Aufträge, Charter-Revier-Berichte gegen Urlaubstörns für verdiente Redakteure die Hefte füllen, Anzeigen-Friedhöfe das Geld verdienen und News ansonsten vom Ticker professioneller Agenturen eingekauft und leicht abgewandelt dem Segler Volk zum Fraße vorgesetzt werden?

Wenn Sie diesen Mann nun durch die Hintertür wieder aufs Podest heben und einen als Persiflage seines schwülstigen Schreibstils gedachten Forum Thread qua Veröffentlichung in der Online Ausgabe, den Ritterschlag zum Kult erheben, empfinde ich dies als unpassend. Witzig ist das keinesfalls!

Fishing Vessel XS of Fisher Vaugh, the rescue boat

Saubere journalistische Arbeit sieht anders aus! Mir fehlt immer noch eine Untersuchung des ominösen Seenotfalls, der ja vielleicht gar keiner gewesen ist! Allein die Lügenkette der Ereignisse läßt mich vermuten, daß Herr L. für diesen Seenotfall eine besonders dicke Lüge verwendet hat, oder war das gar Betrug? Oder die Zeit in Bluff, wo die Neuseeland Presse und TV voll vom „Heart and Soul“ Segler aus Germany gewesen ist und überdeutlich wurde, daß der heulende Segler keine Sympathie bei den Kiwis hat erringen können. Warum wohl nicht?

Ich hätte erwartet, daß die Yacht als Sponsor und Medienpartner Stellung bezieht, eine sachliche Reportage abliefert-und sich deutlich distanziert, statt im Stillen Lüchtenborgs Landteam zu veranlassen, das Logo aus der Website herauszunehmen. Eine humorvolle Entschuldigung für so viele vergeudete Seiten für Ihren Ex-Helden, dem auch Sie auf den Leim gegangen sind, hätte die Geschichte abgerundet und das sofortige Verständnis Ihrer Leser gefunden.

Das wäre allerdings die Aufgabe eines Verantwortlichen in Ihrem Hause gewesen, statt der Stellungnahmen von Mitarbeitern, die harte Fragen nicht zu stellen wagten, oder vielleicht von oben daran gehindert wurden.

Für mich, meine Damen und Herren von der Yacht, haben Sie sich einen schlechten Dienst erwiesen, denn jetzt scheint für jedermann offensichtlich, wie wenig ernsthaft Sie Ihren Auftrag nehmen, Europas größtes Segelmagazin auch mit würdigen Inhalten zu versehen.

So gesehen eine Falle, die Sie nicht erkannt haben, hingegen im Glauben gewesen sind, uns dies verbergen zu können.

Das hat aber nicht geklappt!

mit freundlichem Gruß

John

A.O.Esquemelin – alias Peter Foerthmann

Kommentare sind hier zu finden:

Fortsetzung folgt in Kürze – versprochen!

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